Bittersweet Moon
aufmunternd zu mir. „Und wenn schon, es ist doch nicht
das Ende der Welt, oder? Du bist doch keine Maschine, die immer
hundertprozentig funktionieren muss! Wichtig ist, dass du selber Spaß an der
Musik hast, dann erst kommt das Publikum und die Kritiker sind sowie so die
letzten, um die sich die Künstler Gedanken machen sollten. Die können uns alle
am A... lecken! Du bist eine tolle Sängerin und bestens vorbereitet. Also Kopf
hoch und mach dich nicht verrückt, ja?"
"Du
hast recht, ich sollte nicht so viel denken, sondern cool bleiben und mich auf
die Musik freuen", stimmte ich ihm zu und fühlte, wie ich tatsächlich
ruhiger wurde. "Du bist so ein Schatz, vielen Dank!", schmiegte ich
mich dankbar an ihn.
"Gern
geschehen. Schließlich bin ich ein Profi und verstehe was von meinem Job",
lachte Robin. "Es ist mir eine Freude, wenn ich dir helfen kann."
"Oh,
das tust du, und wie!", versicherte ich ihm und seufzte erleichtert, als
wir uns aus unserer Umarmung lösten.
"Du
bist sehr pünktlich, ich habe dich eher in einer Viertelstunde erwartet",
wechselte ich das Thema. Robin zog sich seine schweren Stiefel aus, während er
antwortete:
"Es
lief alles reibungslos, keine Verspätung, keine Staus. Bin selber überrascht,
dass ich so wenig Zeit brauchte, um bei dir anzukommen."
"Bist
du müde von dem Flug?" fragte ich und schaute ihn prüfend an. Er sah
ausgeschlafen aus und war frisch rasiert.
"Nein,
ich habe im Flugzeug gepennt, ich bin ganz bei Kräften, keine Sorge",
grinste Robin mit eindeutigem Blick, worauf ich mit einem fröhlichen Schmunzeln
reagierte.
"Ich
habe das nicht so gemeint, wie du es denkst", verteidigte ich mich lachend
und wich seinen Händen aus, die nach dem Gürtel meines Bademantels griffen.
"Ach,
tatsächlich?", wunderte sich Robin mit gespielter Überraschung und folgte
mir in die Küche.
"Ich
mache mir einen Energiedrink. Möchtest du auch ein Glas davon haben?"
fragte ich ihn immer noch schmunzelnd und betätigte den Handmixer.
"Warum
nicht? Ich wasche mir noch die Hände", erwiderte Robin laut auf dem Weg
ins Badezimmer.
Als er
zurückkam, war mein Auftrittscocktail fertig und ich reichte ihm ein halbvolles
Glas.
"Danke.
Was ist das eigentlich?", musterte Robin den Inhalt und schnupperte etwas
misstrauisch daran.
"Buttermilch
mit Honig, Bananen, Rosinen, Mandeln, Zimt, Vanille und Kardamom. Ist gut für
die Nerven, gibt Energie und belastet nicht den Magen", erklärte ich ihm,
als ich seinen etwas verunsicherten Blick sah. Robin probierte zögernd einen
Schluck.
"Und?
Wie schmeckt es dir?"
"Nicht
schlecht, sehr süß und irgendwie… gesund", antwortete Robin mit einem
gequälten Gesichtsausdruck und als wir uns ansahen, prusteten wir vor Lachen.
"Mal
was anderes als Champagner", erwiderte ich belustigt und setzte mich
lässig auf den Küchentisch. Mit großen Schlucken trank ich genüsslich das halbe
Glas leer und verspürte dabei endlich Appetit. Robin lehnte sich mit dem
Hintern an den Küchenschrank und beobachtete mich nur dabei.
"Du
musst es nicht trinken, wenn es dir nicht schmeckt. Ich habe auch Bier im
Kühlschrank. Bediene dich einfach!" beruhigte ich ihn und er legte
sichtbar erleichtert das Glas ab. Selber trank ich weiter, mir schmeckte meine
Kreation wirklich und auch mein Magen machte keine Einwände mehr.
"Du
hast einen süßen Milchbart", sagte Robin mit einem schiefen Lächeln. Mit
dem Handrücken wollte ich mir schnell den Mund abwischen, aber er hielt mich
auf: "Nein, warte! Ich mach das schon." Er näherte sich mir mit
gefährlichem Glanz in seinen Augen und ein riesiges Flugzeug in meinem Bauch
machte dabei einen Looping.
"Robin,
bleib wo du bist! Du darfst mich nicht anfassen..", machte ich verängstigt
eine abwehrende Geste, so dass er überrascht stehen blieb.
"Wieso
nicht? " fragte er verdutzt.
"Wenn
du mich jetzt berührst, werde ich die Beherrschung verlieren und wir werden im
Bett landen und das kann ich mir jetzt so kurz vor dem Auftritt nicht
erlauben", versuchte ich ihm meine seltsame Verhaltensweise zu erläutern
und kam mir dabei so unbeholfen vor.
"Was
wäre so schlimm daran?", verstand Robin immer noch nicht.
"Wenn
ich jetzt mit dir schlafe, werde ich auf der Bühne die ganze Zeit an Sex mit
dir denken müssen und ich werde mich nicht auf die Rolle konzentrieren können.
Du weißt ganz genau, wie verrückt ich nach dir bin", erklärte ich mit
schwacher Stimme und merkte, wie mein Körper sich gegen meine Worte wehrte. Ja,
ich
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