Bittersweet Moon
werde
eines Tages nicht zu hart landen und daran zerbrechen", flüsterte ich die
letzten Worte und Robin umarmte mich so fest, dass er mir die Luft weg nahm.
"Ich werde dich nicht fallen lassen, Baby! Niemals, das schwöre ich
dir!", sagte er leidenschaftlich und vergrub sein Gesicht in meiner
entblößten Brust.
"Nicht
Robbie, du darfst nichts schwören!", protestierte ich gleich ängstlich.
"Bitte, keine Schwüre, es reicht, dass du mich jetzt liebst, diese
Augenblicke werden mein Sicherheitsnetz sein!" Ich spürte brennende Tränen
in meinen Augen, während sich Robins Lippen an meinen Brüsten noch heißer
anfühlten. Den Kopf warf ich in den Nacken, um die Tränen aufzuhalten und
drückte Robin zärtlich an mich. Trotz der wohligen Erregung, die sich durch
Robins Liebkosungen in mir breit machte, spürte ich große physische und
psychische Erschöpfung. Nicht nur die anstrengende Aufführung zehrte noch an
meinen Kräften, es war vor allem die aufregende Intensität der letzten Stunden
mit Robin, durch die ich mich plötzlich so ausgelaugt und müde fühlte. Mein
ganzer Körper verlangte nach einer Pause. "Robbie, ich muss ein wenig
schlafen, ich bin so wahnsinnig erschöpft", flüsterte ich schließlich in
Robins Ohr und seine Lippen lösten sich langsam von meiner Brustwarze.
"Ich
verstehe. Dann schlafen wir jetzt ein paar Stunden. Du hast ja heute viel
geleistet. Ich muss morgen nicht so früh weg, mein Flugzeug fliegt erst um zwei
los. Wir können uns ruhig eine Pause gönnen." Robin küsste noch meinen
Bauch, als ich nickend aufstand und ihm erleichtert meine Hand bot. Im
Schlafzimmer warfen wir uns ausgezogen auf das Bett und kaum kuschelten wir uns
dicht aufeinander, überrollte mich die lang unterdrückte Müdigkeit, die mir
sofort die Augen zufallen ließ. Robins warmer Atem liebkoste dabei meine Stirn.
"Schläfst
du schon?" fragte Robin leise.
"Fast",
gähnte ich halblaut.
"Das
ist die dritte Nacht, die wir miteinander im Bett verbringen. Es ist schon
seltsam."
"Wieso
seltsam?" öffnete ich doch noch die Augen.
"Weil
ich das in den letzten sieben Jahren nicht mehr getan habe, außer mit Claire.
Mit keiner anderen wachte ich morgens gemeinsam auf…"
"Ich
verstehe. Und wie ist das für dich?" fragte ich etwas unsicher, ob ich
diese Aussage als ein Kompliment verstehen sollte, oder ob aus Robin nur sein
schlechtes Gewissen sprach. Aber trotzdem erfüllte mich fast kindischer Stolz
darüber, so einen auserwählten Status genießen zu dürfen.
Robin
schwieg eine Weile und dann antwortete er zögernd: "Wenn ich dabei
gänzlich vergessen könnte, dass ich verheiratet bin, würde ich jetzt sagen
können: ich bin glücklich".
Ein
Anflug von Rührung und Schwermut erfasste mich bei seinen schlichten, ehrlichen
Worten, die uns beiden verdeutlichten, wie wir unser Liebesglück niemals völlig
frei und ungetrübt genießen würden. Als aus unserer aufregenden Romanze eine
verbotene Liebesbeziehung entstand, verließen wir den sicheren Boden unter
unseren Füßen und gestatteten somit auch schmerzhaften Gefühlen den Zugang zu
unserem Innersten. Nicht nur mir, auch Robin wurde in dieser Nacht bewusst, was
für einen teueren Preis wir für unsere berauschende Zweisamkeit bezahlen
mussten. Seine Ehe warf einen zu langen Schatten über uns, um ihn verdrängen zu
können. Er verfolgte und beobachtete uns wie ein stummer, unsichtbarer Zeuge,
den wir nie völlig ausblenden konnten, egal wie sehr wir uns darum bemühten.
Ich
küsste seine Hand, die die Meine festhielt und die Liebe für ihn empfand ich
wieder mal mit so einer Intensität, dass ich nur halb flüsternd meine Gefühle
in Worte zu fassen versuchte: "Wenn ich es könnte, würde ich dich zum
glücklichsten Mann auf der Welt machen".
"Ich
weiß. Und das reicht mir schon. Ich wäre undankbar und verrückt, noch mehr
verlangen zu wollen". Robin küsste mich zärtlich auf den Mund. "So,
schlafen wir jetzt, ich kann auch kaum noch gucken vor Müdigkeit".
"Aber
nicht zu lange", sagten wir noch fast synchron und lachten kurz auf. Es
hätte keinen Sinn gehabt, uns zwingen zu wollen die ganze Nacht lang wach zu
bleiben, um bloß keine Zeit zu verschwenden. Wir hatten noch einen ganzen
Morgen und Vormittag vor uns und getrost bettete ich meinen Kopf auf Robins
breite Brust. Eine Hand legte ich auf seinen Bauch, um seinem gleichmäßigen
Atemrhythmus zu lauschen, der mich schon bald sanft überwältigte und mir
verhalf, innerlich loszulassen und die
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