Bittersweet Moon
Rollen.
"Bitte,
lass es dir schmecken", bot ich ihm das ersten Stück an. Robin goss uns
schon den Kaffee in die Tassen und nahm wie immer keinen Zucker für sich.
"Danke,
es ist lieb von dir, dass du dir solche Mühe machst. Ein schnelles Sandwich
wäre auch in Ordnung gewesen", sagte er und bedankte sich mit einem
Küsschen.
"Gern
geschehen. Pfannkuchen schmecken doch viel besser, man kann sie mehr genießen
als Brot", erwiderte ich und biss genüsslich in die noch warme
Pfannkuchenrolle. Wir vernaschten die erste Rolle fast wortlos, so hungrig
waren wir.
"Das
schmeckt wirklich lecker! Kriege ich noch mehr?" fragte er lächelnd und
leckte sich die ausgelaufene Schokocreme von den Fingern ab.
"Natürlich,
ich habe ja viele gebacken", freute ich mich, dass ihm meine einfachen
Kochkünste so schmeckten und griff nach seiner Hand, um die restliche
Schokocreme selber abzulecken. Mit steigendem Appetit beschmierte ich uns zwei
weitere Rollen und Robin betrachtete mich, wie ich mit großem Vergnügen in den
Pfannkuchen biss.
"Wieso
lächelst du?", fragte ich ihn noch mit vollem Mund.
"Es
ist eine anregende Angelegenheit, eine junge Frau beim Essen zu beobachten, die
so einen gesunden, genussvollen Appetit hat. Ich kenne fast nur Frauen, die
ständig auf Diät sind, auf jeden Bissen achten und dabei nur Kalorien zählen.
Du isst aber mit purer Lust", verriet mir Robin seine Feststellung.
O
nein, esse ich zu gierig? Bin ich zu unkontrolliert?, fühlte ich mich gleich gehemmt und legte
den übrig gebliebenen Pfannkuchen auf dem Teller ab.
"Willst
du damit sagen, dass ich mehr auf meine Linie achten sollte? Bin ich dir zu
dick?", fragte ich schließlich leicht verunsichert. Robin verschluckte
sich fast an seinem Kaffee, als er laut auflachte: "Baby, du bist nicht zu
dick, du hast mich falsch verstanden. Gott, bist du süß!"
"Machst
du dich über mich lustig?", fand ich die Situation nicht gerade komisch.
"Nein,
Diana, ganz bestimmt nicht! Ich finde es reizend, dass du einen so ungestörten
Appetit hast, beim Essen und beim Sex. Essen ist ein sinnliches Erlebnis und
die Mehrheit der Frauen verzichtet lieber auf diesen Genuss, weil sie so eine
falsche Vorstellung darüber haben, wie sie aussehen sollten um uns Männern zu
gefallen. Es stimmt nicht, dass wir alle nur solche Frauen sexy finden, die in
die Konfektionsgröße 36 passen, so wie die Models." Robin küsste mich
immer noch lächelnd. "Bitte, iss weiter! Lass dich nicht davon abhalten,
du hast kein Gramm zu viel auf den Rippen. Deine Rundungen sind so, wie sie
sein sollten - sexy und sehr weiblich. Ich glaube, mittlerweile habe ich dir
schon ausgiebig gezeigt, wie ich auf deinen Körper stehe, oder?"
"Ja,
das hast du getan", nickte ich leicht verlegen und wahnsinnig
geschmeichelt. Robin gab mir tatsächlich das Gefühl, die begehrenswerteste Frau
auf der ganzen Welt zu sein.
"Ich
hatte mal eine Affäre mit einem bekannten Model. Sie war wunderhübsch, aber
viel zu dünn und ihre Brüste waren die reinste Mogelpackung, wenn sie den stark
gepolsterten BH ablegte. Beim Sex kriegte ich fast blaue Flecken, so
knochendürr war sie", grinste Robin. "Und sie aß immer nur Salat und
Joghurt, sie erlaubte sich nie was kalorienreicheres und richtig leckeres. Ich
fand das sehr unsexy und abtörnend", erzählte Robin weiter und biss in
seinen Pfannkuchen.
"Meinst
du damit Olivia?" fragte ich vorsichtig.
"Jesus,
du weißt wirklich alles über mich und meine Affären, oder?", lachte Robin
mit vollem Mund. "Richtig unheimlich."
"Na
ja, als Fan versucht man eben alles über sein Idol rauszufinden, besonders wenn
es sich um seine Liebschaften handelt", schmunzelte ich und beschmierte
schon das dritte Paar Pfannkuchen.
"Hast
du sie deswegen verlassen?" konnte ich meine Neugier nicht beherrschen.
"Ich
denke, das war einer der Hauptgründe. Sie war trotz ihrer Schönheit zu
unsinnlich, kühl und berechenbar. Außerdem kokste sie und ich wollte nicht
mitmachen, ich hatte damals keinen Bock mehr auf Drogen“, erzählte Robin
trocken. „Als Groupie Deluxe sammelte sie Trophäen und ich war eine davon. Als
mir das klar wurde, beendete ich sofort das sowieso unbefriedigende Verhältnis
zwischen uns. Sie nahm es mir ziemlich übel, ich verletzte damit sehr ihr Ego
und schadete ihrem Image als Femme fatal. Sonst war sie immer diejenige, die
ihre Liebhaber fallen ließ."
"Sie
hat sich an dich gerächt, als sie in Interviews über dich und deine
Liebhaberqualitäten lästerte",
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