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Bittersweet Moon

Bittersweet Moon

Titel: Bittersweet Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Belin
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und er sehnte sich nach mir!
    In meinen
Gedanken befand ich mich schon bei Robin, ich fühlte ihn so nah bei mir, als ob
nicht ein ganzer Ozean und ein Kontinent uns voneinander trennen würden,
sondern nur ein paar Stunden, die ich noch totschlagen musste. Geistesabwesend
duschte ich und zog mich an, immer noch auf Robins weiteren Anruf wartend.
Etwas unbeholfen und durch die große Aufregung völlig appetitlos stand ich in
der Küche und überlegte, was ich frühstücken sollte.
    Und dann
klingelte das Telefon wieder! Voll Hoffnung lief ich in das Schlafzimmer. Noch
während ich nach dem Telefon griff, das immer noch auf meinem Bett lag, fiel
mein Blick auf die Mondsteinkette, die auf der Wäschekommode ausgebreitet kühl
aufschimmerte. Ich hörte Robins Stimme, wie er die geheimnisvollen Worte der Verkäuferin
wiederholte: "Schenk ihr die Kette nicht in einer Neumondnacht!" Wie
von einem Geistesblitz getroffen, glaubte ich für den Bruchteil einer Sekunde
einen Schatten über die Kette fallen gesehen zu haben… Trotzdem meldete ich
mich mit ungetrübter Freude in meiner Stimme: "Ja? Robin?"
    "Ich
nehme an, ich spreche mit Diana?", fragte eine Frauenstimme in
amerikanischem Englisch und ich spürte, wie mein Magen sich augenblicklich zu
einem bleiernen Klumpen zusammenzog.
    "Ja,
Diana hier", antwortete ich mit schwacher Stimme, wie neben mir, und sank
kraftlos in das Kopfkissen hinter meinem Rücken.
    "Ich
bin Claire, Robins Frau. Ich weiß über euch bescheid. Robin hat mir seine
kleine Affäre gebeichtet, nachdem ich ihn beim telefonieren mit dir erwischt
habe."
    Ihre
Stimme klang kontrolliert, kalt und ruhig. Als sie sprach, merkte ich, wie sich
vor mir ein schwarzer Abgrund öffnete, der mich hineinzog und ich sah mich
fallen, tiefer und tiefer in die erschreckende Dunkelheit, die kein Ende nahm. Das
ist also das Aus . Aus der Entfernung erreichte mich wieder Claires Stimme
und zwang mich die Bedeutung ihrer Worte zu verstehen: "Robin hat einen
dummen Fehler begangen, als er sich mit dir eingelassen hat und er bedauert das
sehr. Er wird sofort jeglichen Kontakt mit dir unterlassen und das Gleiche
erwarten wir auch von dir. Es ist aus und vorbei mit euch und Robin will, dass
du das auch bedingungslos akzeptierst."
    "Warum
sagt er mir das nicht selber?" hörte ich überraschend meine eigene Stimme.
Die Hand, mit der ich das Telefon hielt zitterte, als ob sie eine unerträgliche
Last aushalten müsste.
    "Schätzchen,
Robin ist ein sehr beschäftigter Mann und hat im Augenblick Wichtigeres zu tun,
als sich um eins seiner Groupies zu kümmern, das er mal flachgelegt hat."
Sie sprach bewusst sarkastisch, um meinen mutigen Wiederstand zu brechen.
"Du bist nicht die erste und bestimmt auch nicht die letzte, mit der er
sich seinen Hormonstau während einer Tour erleichterte. Robin ist nun mal so,
er hat öfter solche kleinen, belanglosen Affären. Das habe ich akzeptiert, weil
ich weiß, dass er nur mich liebt und mit euch befriedigt er lediglich seine
körperlichen Bedürfnisse. Bilde dir bloß nicht ein, er hat irgendwelche Gefühle
für dich, du bedeutest ihm absolut nichts!"
    Ihre
scharfen Worte trafen mich direkt ins Herz. Erfolgreich versuchte sie unsere
Liebe zu einem unbedeutenden, schmutzigen Ausrutscher zu degradieren und das
war ihre perfekte Rache, die mich wie ein Blitz vom Himmel traf. Trotzdem ließ
ich mich nicht sofort brechen. Dadurch, dass sie die Gefühle zwischen Robin und
mir ins Dreckige zog, kriegte ich plötzlich die Kraft, um ihr zu widersprechen:
    "Das
glaube ich dir nicht! Ich weiß, dass ich Robin viel mehr bedeute! Er hat mich
nie wie ein bedeutungsloses Groupie behandelt, er liebt mich!"
Wahrscheinlich klang ich wie ein trotziges, verzweifeltes Kind und sie lachte
kurz schadenfroh auf. "Ach, komm, wie naiv bist du wirklich? Robin ist ein
guter Schauspieler und ein sehr großzügiger Liebhaber. Jeder Frau, die er vögelt,
gibt er das Gefühl, sie sei was Besonderes, aber schon kurz danach vergisst er
sie und denkt nie mehr an sie. Schlage ihn dir schnellstens aus dem Kopf und
mach dir nichts vor! Du hast erreicht was du wolltest, er hat dich gefickt,
also sei jetzt zufrieden und lass ihn für immer in Ruhe." Sie klang
bedrohlich und einschüchternd, aber ich konnte immer noch nicht aufgeben, ich
verteidigte mich mit letzten Kräften, die mir noch übrig geblieben waren.
"Nicht ehe Robin selbst mit mir gesprochen hat! Ich will von ihm persönlich
hören, dass ich ihm nichts bedeute. Erst

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