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Bittersweet Moon

Bittersweet Moon

Titel: Bittersweet Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Belin
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dann gebe ich ihn auf", sprach
ich verzweifelt und wohl ahnend, wie ich in diesem Kampf mit Claire keine
Chancen hatte. Sie antwortete mit unterdrückter Wut in ihrer Stimme:
    "Jetzt
hör mal zu! Du hast hier gar nichts zu verlangen, was bildest du dir bloß ein?
Robin gehört mir und er liebt nur mich, ich bin seine Ehefrau und Mutter seines
Kindes! Du hast kein Recht auf ihn! Du bist nur ein bedauernswerter Fauxpas,
den er bereut und er hat mich vorher um Verzeihung angefleht. Ich habe ihm
verziehen und die Geschichte wird ab jetzt zwischen uns nicht mehr erwähnt. Du
bist für Robin Vergangenheit und er hat keinen Bedarf, mit dir noch mal zu
sprechen. Wenn du ihm wirklich etwas bedeutet hättest, hätte er dir schon längst
erzählt, dass wir unser zweites Kind erwarten und wie sehr er sich darauf
freut, wieder Vater zu werden. Das hat er dir bestimmt verschwiegen,
oder?" Mit diesen letzten Worten traf sie mich wie mit einer eisernen
Faust ins Gesicht und ich gab es auf. Sie war die Siegerin und ich verlor damit
alles, was ich noch von Robin übrig hatte. "Nein, das hat er mir nicht
gesagt", sprach ich mit leiser, gebrochener Stimme und fühlte, wie mich
plötzlich eine große Schwäche überfiel.
    "Dann
kannst du mir jetzt endlich glauben. Robin hat dich nie geliebt, du hast dir
alles nur eingebildet", sagte Claire mit vorgeheucheltem Verständnis.
"Also, vergiss ihn, träum nicht weiter von ihm und behalte dein kleines
Geheimnis für immer für dich. Robin ist sein Familienleben heilig und das
solltest du respektieren, wenn du nur ein wenig Taktgefühl besitzt. Denk bloß
nicht daran, mit deiner Affäre öffentlich anzugeben! Davon rate ich dir
dringend ab, unsere Anwälte würden dich sofort ruinieren. Haben wir uns
verstanden?", fragte sie noch stolz und sich ihres Sieges über mich wohl
bewusst.
    "Ja.",
hauchte ich willenlos und resigniert.
    "Gut.
Das wäre dann auch schon alles, was ich zu sagen hatte." Ich hielt das
Telefon immer noch in meinen Händen, obwohl die Verbindung längst schon unterbrochen
war. Erst nach einigen Minuten legte ich den Hörer auf und blieb wie erstarrt
sitzen. Das einzige, was ich neben dem Schmerz in meinem Magen und in der Brust
wahrnahm, war das leise Klopfen an der Fensterscheibe. Der graue Himmel regnete
dicke, schwere Regentropfen, vermischt mit Eis. Es war zu warm für Schnee, der
sich seit Weihnachten nicht mehr blicken ließ. Ich richtete meinen leeren Blick
nach draußen und ließ ihn in die trübe Ferne über den Häusern schweifen.
    Noch
immer hörte ich Claires Stimme, die in einem einzigen Augenblick meinen
Höhenflug der letzten sieben Wochen zerstört hatte und mich auf den harten
Boden der grauenvollen Realität aufprallen ließ. In meinen Gedanken ging ich
immer wieder durch das kurze Gespräch zwischen uns und allmählich verstand ich,
was es für mich bedeutete. Langsam erwachte ich aus meinem schockähnlichen
Zustand und begriff, dass mein wunderbarer Traum von der großen Liebe damit
sein befürchtetes Ende erreicht hatte.
    Mir
wurde plötzlich übel, ich sprang aus dem Bett und schaffte es gerade noch bis
zur Toilette, wo ich mich mühsam übergab. Durch Claires verletzende Worte
fühlte ich mich wie vergiftet, mein Körper versuchte sich auf diese Weise ihrer
negativen, vernichtenden Energie zu entledigen und ich ließ es nur zu gerne zu.
Das Schlimmste an Claires giftigem Racheakt war ihre Absicht, alles wunderbare
und einmalige, was ich durch Robin erlebte, zu zerstören und zu beschmutzen.
Und sie war dabei erfolgreich. Noch schlimmer aber als die Erkenntnis, dass ich
Robin für immer verloren hatte, waren die Zweifel an seiner Liebe zu mir.
Plötzlich wusste ich nicht mehr, ob er mich tatsächlich geliebt hat, oder ob
alles nur ein Spiel war, das er mit mir gespielt hatte und ich nur eine von
vielen war, wie Claire es behauptete.
    Es fiel
mir allmählich immer schwerer, meinen Glauben an seine Liebe zu behalten. Warum
verschwieg er mir Claires Schwangerschaft? War ich ihm nicht wichtig genug?
Befürchtete er, ich würde mit ihm nicht schlafen wollen, wenn ich wüsste, dass
sie wieder schwanger ist? Täuschte er mir die ganze Zeit seine Gefühle vor, um
alles von mir zu kriegen? Ist er tatsächlich so ein kaltblütiger Lügner und
raffinierter Schauspieler? Diese Fragen quälten mich noch zusätzlich und ich
krampfte mich zusammen vor Schmerzen in meinem Magen.
    Plötzlich
erinnerte ich mich an Gerüchte, die vor einigen Jahren durch den

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