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Bittersweet Moon

Bittersweet Moon

Titel: Bittersweet Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Belin
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Haar eine Weile, um es ein wenig aufzulockern. Als ich mich wieder
aufrichtete und die Haare nach hinten warf, sah ich ganz so aus, wie ich es
wollte - weiche, dicke Locken umrahmten mir verspielt das Gesicht und verliehen
mir ein sexy-romantisches Aussehen. In den nächsten Stunden würden sich die
Locken erfahrungsgemäß etwas aushängen, also besprühte ich sie noch mit
parfümfreiem Haarlack.
    Die Uhr
zeigte kurz vor sieben an und ich packte den nötigen Kleinkram in meine
schwarze Samttasche mit silbernem Umhängegürtel. Der Backstagepass hing schon
um meinen Hals, ich hatte einfach zu viel Angst, ihn durch die Aufregung zu
vergessen oder sogar zu verlieren.
    Ich
bestellte mir ein Taxi und warf vor dem großen Spiegel im Flur noch einen
letzten Blick auf mich. Was ich sah, gefiel mir. Meine Verliebtheit in Robin
machte mich schöner als ich je zuvor war. Ich strahlte und leuchtete von innen
und ich lächelte mich zufrieden an. Auch meine Rundungen in dem sexy Kleid
gefielen mir. Dadurch, dass ich seit dem gestrigen Nachmittag kaum Nahrung zu
mir genommen hatte, wirkte mein Bauch noch flacher und das Kleid zauberte mir
eine Wespentaille. Mir in die Augen schauend sprach ich laut zu mir: „Diana, du
siehst prima aus. Sei zuversichtlich - es wird alles gut, du bist toll und
alles was du willst, wird dir mit Leichtigkeit gelingen!“ So ähnlich redete ich
vor wichtigen Auftritten mit mir selber, um mir Mut zu machen und mir
Selbstbewusstsein einzuflößen. Dieser Abend war für mich wie ein großer
Auftritt, auch wenn ich dafür nicht auf die Bühne musste.. .
    Am
zweitem Abend zog das Aschenputtel ein noch schöneres Kleid an und der Prinz
wartete schon ungeduldig auf sie. Er wollte mit keiner anderen tanzen als mit
seiner schönen Unbekannten von gestern. Sie eilte in ihrer Kutsche zu dem
Schloss und ihr Herz schlug schneller, als sie die Lichter in dem Ballsaal
erblickte…
     
    Das Taxi
blieb vor dem Theaterclub stehen. Ich bezahlte den gesprächigen Fahrer, der
mich die ganze Fahrt zugetextet hatte und stieg aus. An meinen Füßen trug ich
schwarze Lackpumps und zum Glück war der Schnee vor dem Eingang weggeräumt.
Schützend wickelte ich mich enger in meinen langen, schwarzen Wollmantel, als
der Wind mir einen eisigen Peitschenschlag ins Gesicht verpasste. Es war
bitterkalt draußen und ich hatte ja kaum was an. Ohne mich umzuschauen näherte
ich mich mit schnellem Schritt der großen Eingangstür und suchte mir den Weg durch
die Menge überwiegend schwarz gekleideter Fans, die sich schon davor sammelten
und aufgeregt warteten, dass die große Tür aufging. Vor dem Eingang standen
drei Security-Männer und musterten mich streng, als ich näher kam. Rasch zog
ich meinen Backstagepass aus dem Mantel und zeigte ihn vor. Der Mann in der
Mitte warf den Blick darauf und öffnete mir zuvorkommend die Tür. Aus der Menge
hörte ich ein unfreundliches Gemurmel, als die Fans sahen, wie problemlos ich
rein durfte und ich verschwand schnellstens durch die Tür, die hinter mir
gleich wieder zu ging. In diesem Gebäude war ich schon einmal, ganz am Anfang
meines Studiums, als ich eine Komparsenrolle beim Filmdreh spielte. Dadurch
kannte ich mich auch im Bereich hinter der Bühne gut aus. Wir hatten uns damals
in den Garderoben umgezogen und hingen stundenlang im Theater rum, während wir
auf unsere Szene als Publikum warteten. Diese Erfahrung kam mir nun zugute.
Wenn ich nicht sicher gewesen wäre, wohin ich gehen musste, hätte mich meine
Nervosität noch umgebracht.
    Plötzlich
hörte ich Musik aus dem Saal, den Bass und das Schlagzeug, aber nicht Robins
Stimme.
    Erfreulicherweise
war es warm im Raum und ich knöpfte meinen Mantel auf, ich schwitzte schon
genug vor Aufregung, als mich nur noch wenige Schritte von Robin trennten. Auch
vor dem Eingang in den Saal standen zwei Sicherheitsmänner und ich zeigte ihnen
stolz meinen Backstagepass. Der jüngere hielt mir höflich die Tür auf und hatte
offensichtlich Lust zum schäkern, aber ich ließ mich von ihm nicht aufhalten.
Mit dem mächtigen Pass um den Hals fühlte ich mich immer selbstbewusster und
mutiger und mit großem Spaß fing ich an mein aufregendes Abenteuer, das Robin
mir so großzügig ermöglichte, zu genießen. Auf der Bühne sah ich drei
Bandmitglieder und ein paar Techniker, die noch nicht mit dem Soundcheck fertig
waren. Der Raum war dunkel, nur die kleine Bühne wurde etwas spärlich
beleuchtet. Alle Stühle, die sonst im Saal standen, waren

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