Bittersweet Moon
Grenzenlos zufrieden lauschte ich
seinem gleichmäßigen Herzschlag, den ich auf meiner Brust pochen spürte.
"Bin
ich zu schwer?" fragte Robin, als ich irgendwann seufzend ausatmete. Er
hob sein Kopf hoch, um mich besser anschauen zu können.
"Ein
bisschen", erwiderte ich. Robin stützte sich auf seine Arme und nur ungern
ließ ich ihn aus mir hinausgleiten. Er drehte sich auf den Rücken und zog mich
zu sich. Wir küssten uns mit gestillter Zärtlichkeit und ich legte meinen Kopf
an seine Brust. Robins Fingerspitzen streichelten zärtlich mein Gesicht und
spielten mit meinem Haar.
"Ich
würde gerne dazu was sagen, aber ich finde einfach keine passenden Worte, außer
dass es einmalig war", sagte er anschließend ernst.
"Ich
weiß, was du meinst, ich bin auch sprachlos. So was erlebt man wahrscheinlich
nicht sehr oft", meinte ich, ohne ihn anzuschauen.
"Nein,
ganz bestimmt nicht."
Wie
schwiegen weiter und ich genoss die selige, fast feierliche Atmosphäre, die
sich über das Zimmer ausbreitete. Nach einer Weile hob ich meinen Kopf hoch und
schaute aus dem Fenster neben dem Bett. Es hatte aufgehört zu schneien, die
Nacht war sternenklar und der leuchtende Vollmond schien über die weißen
Dächer. Die kahle Platane vor dem Haus strahlte festlich in ihrem neuen weißen
Gewand, während sie stolz ihre schwer beladenen Äste zu meinem Fenster
ausstreckte. Die zugeschneite Straße lag jungfräulich und still zwischen den
Häusern und kein Auto traute sich als erstes eine Spur in sie reinzufahren. Die
Welt da draußen, aber auch um uns, schien stehen geblieben zu sein. Es war noch
früh, nicht mal um eins, verriet mir mein Blick auf den Wecker. Wir haben
noch so viel Zeit! , schnurrte ich fast vor wohliger Zufriedenheit und
schmiegte mich enger an Robins Brust, schwelgend in dem verschwenderischen
Gefühl des uneingeschränkten Glückes, des unfassbaren Wohlbehagens, wie ich es
in so einem Ausmaß noch mit keinem anderen Liebhaber empfunden hatte.
"Hast
du Hunger?" brachte ich mich mit dieser nüchternen Fragen nach einigen
Minuten selbst wieder in die wirkliche Welt zurück.
"Hm,
wenn du schon fragst – ja, den habe ich“, antwortete Robin. „Was gibt's
denn?"
"Nur
Pizza und italienisches Eis."
"Klingt
doch gut“, erwiderte er und streckte sich lang unter der Bettdecke.
"Wir
können im Wohnzimmer essen", schlug ich vor.
"O.k.,
ich zieh mir nur im Bad was an". Robin löste sich aus unserer Umarmung und
küsste mich noch auf meinen Bauch, bevor er nackt das Zimmer verließ. Auch ich
stand auf und suchte mir aus der Schublade einen frischen Slip aus. Dazu
schlüpfte ich noch in ein graues Sweatshirt, das Zimmer war trotz Heizung etwas
kühl. Meine schwarzen Strümpfe, die ich im Bett die ganze Zeit anbehielt, waren
verrutscht und ich zog sie wieder höher. Es sieht gut aus, nur Sweatshirt
und die Strümpfe , richtig sexy sogar! , warf ich noch einen selbstgefälligen
Blick in den Spiegel. Eigentlich fühlte ich mich noch nie im Leben so sexy wie
in diesem Augenblick, unmittelbar nach dem Sex mit Robin. Das war ein
herrliches Gefühl und ich badete ausgiebig darin. In der Küche legte ich die
noch warmen Pizzastücken auf zwei Teller, nahm das Eis aus dem Kühlschrank und
ließ es schmelzen. Teller, Eis und Getränkeflaschen brachte ich ins Wohnzimmer
und stellte alles auf den Tisch neben der roten Couch ab. Das Licht der großen
Lampe erschien mir zu grell und ich zündete lieber die Kerzen im großen
Kerzenständer auf dem Flügel an. Auch dieses Zimmer war durch die
Straßenlaterne und den Vollmondschein hell genug. Robin kam aus dem Bad und
schenkte mir einen zärtlichen Blick. Er trug eng anliegende schwarze
Boxershorts und T-Shirt, die seine makellose Gestalt perfekt betonten. Bevor
wir uns hinsetzten, schloss er mich in seine Arme und wir küssten uns lange.
Eine neue, süchtig machende Intimität herrschte zwischen uns, jetzt, wo unsere
Körper endlich ihren Durst aufeinander gestillt hatten. Wenigstens
vorübergehend, merkten wir, als unsere Küsse wieder leidenschaftlicher und
verlangender wurden.
"Erst
müssen wir was essen", lachte Robin und warf sich auf die Couch.
"Na
dann, guten Appetit", wünschte ich.
"Ebenfalls.
Übrigens, der Nachtisch hat mir ausgezeichnet geschmeckt", antwortete
Robin und schaute mich neckisch an.
"Mir
auch", grinste ich selbstzufrieden, diesmal ohne Verlegenheit und nahm den
Teller in die Hand.
"Das
war wohl nicht zu übersehen", erwiderte er mit einem frechen
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