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Bizarre Beziehungen - V 1.0

Bizarre Beziehungen - V 1.0

Titel: Bizarre Beziehungen - V 1.0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Smythe, dann auf Sidi Bombay und zuletzt auf Clive warf.
    Sergeant Smythe sah den Mann mit kurzsichtigen Augen an. »Bist du's, Browning?«
    »Ja, Sir.«
    »Ist irgend etwas vorgefallen, Mann?«
    »Nein, Sir. Ich ... ich ...«
    »Heraus damit, Mann!«
    »Ich hätte schwören können, daß Sie vor nur wenigen Minuten den Klub betraten, Sir. Aber das ist unmöglich, denn Sie sind ja hier.« Der Diener brachte ein klägliches Lächeln zustande.
    »Meine Gefährten und ich werden für eine kurze Weile mein Privatzimmer benutzen. Wir möchten nicht gestört werden.«
    Smythe schritt resolut an dem verdutzten Diener vorbei, stolperte über einen Polsterstuhl, brummte etwas über die Dienerschaft, die das Mobiliar verstellt hatte, stieß mit einem älteren Herrn zusammen, der verzweifelt - wenngleich erfolglos - versuchte, dem kurzsichtigen Mann auszuweichen; und es gelang ihm schließlich, die übrigen in einen unauffälligen Korridor zu führen. Dieser brachte sie in einen noch unauffälligeren Raum.
    Smythe zog einen Schlüssel aus der Westentasche, schloß die Tür auf und bat die übrigen hinein. Hinter sich verschloß er die Tür wieder.
    »Hier darf niemand hereinkommen«, erklärte er. »Niemand, niemals.« Während sich Clive umsah, meinte Smythe: »Tut mir fürchterlich leid, dieses Zusammentreffen mit dem Türdrachen. Der echte Carstairs muß sich im Gebäude aufhalten. Das ist nie zuvor geschehen - mein Fehler, Major. Unvorsichtig. Dafür gibt's keine Entschuldigung.«
    »Verschüttete Milch, Smythe. Was nun?«
    »Jetzt werden wir unsere Identitäten ändern, Major.
    Ich sagte Ihnen, daß wir Vorsichtsmaßnahmen ergreifen müssen, und das ist eine davon.«
    »Wäre das nicht merkwürdig - drei Personen betreten dieses Zimmer, und drei andere verlassen es?«
    »Wir verlassen es auf einem anderen Weg, Sör.«
    Minuten später traten drei Gestalten aus einem Blumengeschäft in einer Straße nahe bei Carstairs Klub. Die eine Gestalt war ein Offizier des zaristischen Diplomatencorps. Die zweite war offenbar ein arbeitendes Mitglied einer der farbigen Rassen. Die dritte war ein flott gekleideter Herr, dessen Schnurrbartspitzen nachlässig gewachst und geformt waren und dessen rechtes Auge von der dicken Linse eines Monokels grotesk vergrößert wurde.
    »Wir verstecken uns also vor unseren Feinden, indem wir uns verdächtig machen. Hat der amerikanische Schriftsteller Poe schon so meisterhaft beschrieben.«
    Horace Smythe nickte beifällig, als er die übrigen ansah.
    »Dann kommt, meine Freunde! Vor uns liegt ein wunderbares Spiel.«
KAPITEL 11 - Weder Fang noch Klaue oder giftiger Stachel
    Die drei höchst unterschiedlichen Gestalten - der zaristische Diplomat, in Wahrheit ein Quartiermeister-Sergeant, der unauffällige Arbeiter, in Wahrheit ein Meister der Intrige und der esoterischen Studien, und der kontinentale Stutzer, in Wirklichkeit der Sohn eines Edelmannes aus Gloucestershire - warfen unheimliche Schatten im Licht der seltsamen Instrumente, die eine ganze Wand des Raums bedeckten.
    Sie hatten eines von Londons berühmtesten Hotels betreten, sich auf ein Zimmer begeben, das auf den Namen eines Herzogs Splitovsky gebucht war, und waren in einem privaten Aufzug zu einer Kammer tief unter den Straßen der Metropole gefahren.
    »Dies ist ein seltsam zeitloser Ort«, meinte Sidi Bombay. »Ich empfinde ihn als friedlich, er erfrischt mir die Seele. Hier gibt es weder Nacht noch Tag, weder Sommer noch Winter. Die Beleuchtung, die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit ändern sich niemals. Man kann sich hier auf die Unendlichkeit und die Ewigkeit einstimmen.«
    »Gleichfalls auch gut für die Ausrüstung«, warf Smythe pragmatisch ein. »Dies hier stammt aus einer späteren Zeit - v'leicht würde sich Miß Annie hier zu Hause fühlen. Könnte vielleicht sogar ein paar der Apparate erkennen. Die Experten, die das hier installierten, sagten, daß unveränderliche Temperaturen und Feuchtigkeit für die Apparate das beste seien.«
    »Was ist mit Annie?« fragte Clive. »Sie ist mein eigener Nachkömmling, Smythe, wie du erfuhrst, als wir ihr im Dungeon begegneten. Ist sie vom Feind hereingelegt worden? Steht sie unter hypnotischem Einfluß?«
    »Wann haben Sie Miß Annie zum letztenmal gesehen, Major?«
    »Nun, vor nur ein paar Stunden. Sie war auf Tewkesbury. Sie blieb dort, als ich nach London fuhr, um Herrn Carstairs zu treffen. Den richtigen Herrn Carstairs meine ich - Maurice Carstairs senior.«
    »Versteh schon,

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