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Bizarre Beziehungen - V 1.0

Bizarre Beziehungen - V 1.0

Titel: Bizarre Beziehungen - V 1.0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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die Absicht, zu landen und mich zu retten, nur um dann in Blitzesschnelle zu verschwinden.«
    Bei der Erinnerung stieg ihm ein Klumpen in die Kehle. Er war davon überzeugt, daß die Frau in dem Flugzeug die echte Annabelle Leigh gewesen war. Die Frau in dem unterirdischen Wagen, die Frau, die er auf Haus Tewkesbury mit dem Versprechen zurückgelassen hatte, nach dem Besuch bei Carstairs zurückzukehren - diese Frau war fast mit Sicherheit eine Fälschung. Er versuchte sich zu erinnern: Hatte er ihr gegenüber die Begegnung am Pol erwähnt? Hatte sie sich daran erinnert? Oder hatte sie die Erinnerung vorgetäuscht und ihn somit sich selbst in die Irre führen lassen in seinem Eifer, ihr zu glauben?
    Wo war die echte Annabelle Leigh? Gefangen im Dungeon? Hier auf Erden, jedoch gestrandet im Jahr 1868, während Clive und Horace Smythe und Sidi Bombay sich im Jahr 1896 befanden, kaum einen Tag älter, als sie's achtundzwanzig Jahre zuvor gewesen waren?
    »Wir wollen mit Vorsicht an die Sache herangehen, Sör.« Horace Hamilton Smythe hatte sich vor eine kleine Schalttafel mit Knöpfen und Tasten gesetzt, nicht unähnlich denjenigen, welche die Schreibkräfte bei Verlagen und Zeitungsverlagen benutzten. Clive hatte ähnliches während seines Besuchs beim Illustrated Recorder and Dispatch gesehen.
    »Was hast du vor, Smythe? Diese Maschine erinnert an jene, die Chang Guafe und ich auf der achten Ebene sahen. Wunderbare Maschinen, dazu imstande, erstaunliche Mengen an Informationen zu speichern, sich hindurchzufinden und sie auf vielerlei Weise zu sichten und sich uns anschließend auf Anfrage zurückzugeben. Ganze Bibliotheken und Unmengen von Forschungsergebnissen sind wie das Gebet des Herrn auf einer Nadelspitze konzentriert.«
    »Ja«, sagte Smythe, »ich weiß, wovon der Major spricht. Ich kenne solche Maschinen. Und das hier ist die größte von allen. Oder sie verbindet uns zumindest mit der größten von allen. Wo sich die große Hauptmaschine befindet, das weiß ich nicht genau, Sör. Aber was wir hier haben, ist für die meisten Arbeiten gut genug, und sie verbindet sich mit der wirklich großen Maschine, falls ihr eine Aufgabe gestellt wird, die sie nicht bearbeiten kann.«
    »Und du wirst der Maschine jetzt, öh, meine Geschichte erzählen? Und sie nach der Bedeutung meiner Erlebnisse befragen?«
    »So was ähnliches, Sör.«
    Noch während des Gesprächs waren Horace Hamilton Smythes flinke Hände über die Oberläche der Tastatur gehuscht, hatten auf Tasten geschlagen und Schalter ein- und ausgeschaltet. Die Lichter auf der Wand vor ihm flackerten in verwirrenden Mustern. Der Bildschirm, auf dem Clive eine so verwirrende Menge von Sprachen erblickt hatte, führte einen eigenen Dialog mit Smythes kleiner Tastatur.
    »Vielleicht ist der Major so nett und erzählt uns, was geschah, nachdem das Flugzeug verschwunden war.«
    Diese Worte kamen von Sidi Bombay. Clive wunderte sich über den unerschöpflichen Gleichmut des Inders. Bei seiner ersten Begegnung mit dem Inder hatte der Mann eine alte und verschrumpelte Hülle eines Mannes dargestellt. Er war den Schrecknissen des Dungeon entkommen und war nur ein Drittel so alt wie früher - jung, kräftig, energisch. Er war während der Zeit, da Clive ihn gekannt hatte, wie ein bescheidener Händler, ein Herr im Gehrock und wie ein zerlumpter Arbeiter gekleidet gewesen. Und er hatte dennoch niemals seine Ruhe verloren.
    Clive erzählte erneut seine Erlebnisse mit Chang Guafe und beschrieb das Verschwinden des fremdartigen Cyborgs in den arktischen Gewässern. Er beschrieb seine Begegnung mit dem schreckenerregenden Ungeheuer, das Dr. Frankenstein gebaut hatte, die Ankunft des Raum-Zugs und wie die beiden, Clive Folliot und das schwerfällige Ungeheuer, weit entfernt voneinander liegende Wagen des Zugs betreten hatten. Horace Smythes Finger flogen über Tasten und Knöpfe. Der Bildschirm zeigte eine Antwort, verschlüsselt und unlesbar für Clive, aber offensichtlich bedeutsam für Smythe. Der Pseudo-Herzog Splitovsky sagte: »Chang Guafe hat dieses Experiment überlebt, Major, und ihm geht es gut. Was geschah dann, Sör?«
    »Was dann, Smythe? Ist das alles, was du zu sagen hast? >Chang Guafe geht es gut.< Wo ist er, Mann? Was tut er? Wie entkam er unter dem Pol?«
    »Ruhig, Sör, ganz ruhig!« bat Horace Smythe und versuchte Clive zu beruhigen.
    Aber Clive wollte sich nicht beruhigen lassen. »Und woher weißt du, wo er ist? Ich verlange, daß du's mir sagst, Sergeant

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