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Bizarre Beziehungen - V 1.0

Bizarre Beziehungen - V 1.0

Titel: Bizarre Beziehungen - V 1.0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Feuchtigkeit durchdrang den Raum. Dunkle grüne Gestalten waberten, und silbrige Gestalten flitzten vorüber wie Kugeln. Clive wurde sich bewußt, daß er den Grund des Polarmeeres erblickte. Eine große Gestalt, zum Teil von einem glatten metallenen Schild eingehüllt, kroch voran.
    »Es ist Chang Guafe!« rief Clive aus. »Er ist heil!«
    Weder Horace Smythe noch Sidi Bombay sprachen ein Wort.
    Der phantomgleiche Chang Guafe kroch wie eine Krabbe über den Grund der See. Das Wasser wirbelte hoch und kochte kurz. Clive ließ sich nieder, sah hinauf zu der nebligen Stelle und erblickte die aufgewühlte Oberfläche des Meeres, darüber den Raum-Zug, wie er sich in den eisigen Himmel hob. Clive richtete die Aufmerksamkeit wieder auf Chang Guafe.
    Der fremdartige Cyborg streckte ein schaufelähnliches Gerät aus und hob einen Klumpen vom Meeresgrund. Mit winzigen Werkzeugen, die er aus dem Körper ausstreckte, schabte er das Material in eine Röhre und schickte diese hinauf zur Meeresoberfläche. Er saugte Luft ein und pumpte damit elastische Säcke auf, die in der Öffnung des Schilds erschienen.
    Chang Guafe erhob sich anmutig zur Oberfläche. Er änderte erneut sein Äußeres und füllte eben hergestellte Brennstofftanks mit Wasser. Das Wasser floß in Chang Guafes Körper und trat als glitzernde Teilchen durch Röhren unter dem Körper des Cyborgs wieder aus.
    Chang Guafe hob sich in die Luft, jagte von der Erde weg und verschwand.
    Der Nebel verdunkelte sich, als sei die Nacht eingebrochenen.
    »Das ist alles, Sör.«
    »Aber wohin ist er verschwunden, Smythe?«
    »Das weiß ich nicht, Sör. Scheint so, als war der Major zu weit weg von Chang Guafe. Oder Chang Guafe vom Major, Sör. Wie dem auch sei, ich kann das Bild nicht über diesen Punkt hinaus festhalten, Sör.«
    »Ich nehme an«, warf Sidi Bombay ein, »daß Chang Guafe auf die Suche nach seinen Leuten gegangen ist. Oder er will vielleicht sonstwohin.«
    »Und dies geschieht - jetzt?« wollte Clive wissen.
    »Dies geschah vor langer Zeit.«
    »Und wo ist Chang Guafe jetzt - im Jahr 1896?«
    Der Inder hob die Schultern. »Sergeant Smythe sagte dir, daß es Chang Guafe gutgehe, Clive Folliot. Aber das war zum Teil eine Mutmaßung. Ich glaube gleichfalls, daß wir ihn wiedersehen werden, wenngleich ich nicht weiß, wann und wo das sein wird.«
    Horace Smythe hantierte an den Kontrollen der Maschinerie herum, aber das Bild im Nebel verblaßte, und er war außerstande, es zurückzurufen. »Was ist danach geschehen, Sör?« fragte er. »Ich meine, Sör, nachdem der Major an Bord des Zugs geklettert war und nachdem sich der Zug in den Himmel erhoben hatte. Was dann, Sör?«
    »Danach fand ich mich in London wieder, im Haus meines sterbenden Freundes George du Maurier. Ich hatte mit ihm aus dem Dungeon heraus gesprochen. Mir war niemals klar, ob wir wirklich in Verbindung miteinander gestanden hatten oder ob es eine Illusion gewesen war, ein Traum oder ein Bild, oder eine Halluzination. Aber es war keine Illusion - es war Wirklichkeit.«
    »Herr du Maurier ist tot«, sagte Sidi Bombay.
    »Jetzt, ja.«
    »War er allein, als Sie ihn sahen? War er bei Bewußtsein? War er im Besitz seiner Fähigkeiten?« fragte Horace Smythe.
    »Er war nicht allein. Madame Clarissa Mesmer war bei ihm, die Enkelin des berühmten Anton Mesmer. Er war bei klarem Bewußtsein, als ich ihn verließ.«
    Horace Smythe und Sidi Bombay tauschten einen weiteren Blick aus. Smythes Finger flogen. Rätselhafte Worte und Symbole blitzten über den Bildschirm.
    »Madame Mesmer ist eine sehr mächtige Frau, Major Folliot«, sagte Sidi Bombay.
    »Mächtig?« entgegnete Clive. »Meinst du psychisch oder in der Beeinflussung eines Menschen, Sidi Bombay?«
    »Beides, Major Folliot. Und mehr.«
    »Mehr, Sidi Bombay? Erklär dich genauer!«
    » Ihr Einfluß erstreckt sich nicht nur auf menschliche Tätigkeiten, Major Folliot. Das meinte ich damit.«
    »Sidi Bombay, Sergeant Smythe - ich fürchte, ich bin in eine Situation geraten, die weit jenseits meines Bewußtseins liegt. Es gibt Zeiten, da fühle ich mich wie ein einsamer Abenteurer, ein Herkules oder Parzival, der sich auf der einen Seite Ungeheuern und auf der anderen Verrätern gegenübersieht. Aber selbst damit komme ich klar. Es gab eine Zeit in meinem Leben, da hätte ich derlei Merkwürdigkeiten hilflos gegenübergestanden. Das ist nicht länger der Fall. Das Dungeon hat mich verändert, mich stärker gemacht, mich zum Besseren hin

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