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Bizarre Beziehungen - V 1.0

Bizarre Beziehungen - V 1.0

Titel: Bizarre Beziehungen - V 1.0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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auf der Brücke vor den Dämonen gerettet. Clive mußte einfach darauf vertrauen, daß ihn Samedi nicht in den Tod geschickt hätte.
    Er streckte sich aus und ließ das Gesicht in den Bach fallen.
    Das Wasser war kühl, rein und köstlich! Er trank und bespritzte sich Gesicht und Hände.
    Er kauerte sich auf die Hacken und musterte den Himmel. Die drei Sonnen waren, von ihm aus gesehen, hintereinander aufgereiht. Er besaß keine Möglichkeit, ihre Entfernung abzuschätzen, aber wenn er annahm, daß sie alle gleich groß seien, konnte er schließen, daß sie direkt in einer Linie standen. Diese Welt, dieser Planet, umkreiste die nächstgelegene der drei - das war offensichtlich. Demnach müßten sich, je nach Jahreszeit, die Tage und Nächte der Welt voneinander unterscheiden.
    Wenn sich der Planet am einen Ende seiner Umlaufbahn befände, stünden die drei Sonnen tagsüber in einer Linie am Himmel und würden des Nachts vom Schatten des Planeten verdeckt werden. Wenn das Jahr weiter voranschritte, zöge der Planet zwischen der eigenen Sonne und den beiden anderen Begleitern hindurch, und der echte Tag wechselte mit einem geisterhaften falschen Tag ab, wenn die beiden Begleiter zur sonst dunklen Nachtzeit des Planeten aufgingen.
    Ein Netz fiel Clive über die Schultern.
    Er versuchte aufzuspringen, aber er wurde von dem zusammengeknoteten Gewebe zurückgehalten. Er verrenkte sich und versuchte, einen Blick auf den Angreifer zu werfen, aber es gelang ihm lediglich, einen Blick auf bleiche Hände und dunkle, zerlumpte Kleidung zu erhäschen, ehe ihm ein Sack über den Kopf gestülpt wurde. Er verdoppelte seine Anstrengungen, woraufhin er einen betäubenden Schlag erhielt, und dann war alles dunkel um ihn.
    Als er das Bewußtsein wiedererlangte, befand er sich in einem Raum, der aus einem Roman von Sir Walter Scott hätte stammen können. Steinwände, gewölbte Decke, flackernde Fackeln, riesige Wandteppiche. Er sah sich aus nächster Nähe einem vertrauten Gesicht gegenüber. Er fuhr wütend empor - oder versuchte es zumindest, denn er wurde von einer festverknoteten Leine an einem rohen Stuhl festgehalten. Und er starrte in ein erschreckend vertrautes Gesicht.
    »N'wrbb Crrd'f!«
    »In der Tat«, zischte der andere. »Ich hatte wirklich gehofft, dich niemals mehr wiederzusehen, Clive Folliot. Unsere letzte Begegnung war unangenehm genug für mich.«
    Der Mann war groß und schlank. Selbst jetzt, da er auf einem großen Steinsessel saß - eher Thron als Sessel -, überragte er Clive. Jetzt stand er auf, kam langsam heran und beugte sich zu seinem Gefangenen herab. Seine Haut war bleich wie die eines Albinos. Das Haar war schwarz mit mehr als nur einem Schimmer von Mitternachtsgrün darin. Die Augen brannten wie zwei dunkle Smaragde.
    »Du hast mir die Lady 'Nrrc'kth genommen, Folliot. Und jetzt ist sie ...«
    »Tot«, ergänzte Clive. »Tot im Dungeon. Für uns beide verloren.«
    »Ja.« N'wrbb Crrd'f nickte. Er trug einen seidigen Schnauzbart sowie einen dünnen Backenbart. Gedankenvoll hob er eine langfingrige Hand und ließ die juwelenbesetzten Finger durch den Bart gleiten. »Ja, sie ist tot. Du hast keine Möglichkeit, sie mir zurückzugeben, aber ich werde statt dessen einiges an Genugtuung von dir erhalten.«
    Er umkreiste Clives Stuhl. Da er nicht in der Lage war, sich zu erheben oder die Hände zu gebrauchen, konnte Clive seinem Fänger lediglich mit den Augen folgen. Schließlich stellte sich N'wrbb Crrd'f erneut vor Clive. »Sag mir, Folliot - wie hast du mich gefunden? Wie bist du nach Djajj gekommen?«
    »Das ist der Name dieses Planeten?«
    »Allerdings. Ich dachte, du wüßtest es.«
    Clive schwieg.
    »Von einem Burschen aus deiner Welt, Folliot, habe ich einen wunderbaren Ausdruck gehört. Er lautet: Die Katze hat dir wohl die Zunge abgebissen; soll heißen: dir hat es wohl die Sprache verschlagen. Ich habe allerdings keine Katze. Aber ich habe eine wundervolle Meute Hunde, Folliot. Sehr große, sehr hungrige Hunde. Magst du diese Tiere?«
    Clive musterte weiterhin seinen Fänger. Er würde nichts sagen; anstatt zu sprechen, dachte er fieberhaft nach. Djajj, ja, das war die Welt, von wo die wunderschöne 'Nrrc'kth ins Dungeon gekommen war. Sie war Gefangene und unfreiwillige Gattin dieses N'wrbb Crrd'f hier gewesen. Clive hatte sie aus dessen Banden gerettet, hatte mit Crrd'f gekämpft und ihn besiegt. Die Lady 'Nrrc'kth hatte sich Clives Gruppe angeschlossen, war die Dame seines Herzens geworden - und

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