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Black Box: Thriller (German Edition)

Black Box: Thriller (German Edition)

Titel: Black Box: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Rucksack aus der Kabine, schloss die Tür und ging auf das Haus zu.
    Ein paar Meter trottete der Hund dem Piloten hinterher, doch dann blieb er abrupt stehen und drehte sich genau in die Richtung, wo Bosch sich versteckte. Es war ein großer Hund, um jedoch seine Rasse erkennen zu können, war es zu dunkel. Bosch hörte ihn knurren, und dann sah er ihn direkt auf sich zustürmen.
    Bosch erstarrte, als das Tier auf ihn zuschoss. Er wusste, er konnte sich nirgendwohin zurückziehen. Hinter ihm war der Schlamm. Er käme keine zwei Schritte weit. In der Hoffnung, der wütende Hund würde über ihn hinwegspringen und im Schlamm landen, duckte er sich noch tiefer gegen die Böschung.
    Und zog die Pistole aus seinem Gürtel. Wenn der Hund nicht stehen blieb, brächte ihn Bosch zum Stehen.
    »Cosmo!«
    Der Mann hatte vom Weg zum Haus gerufen. Der Hund gehorchte prompt und bremste so abrupt, dass seine Hinterläufe unter seinem Körper nach vorn rutschten.
    »Hierher!«
    Der Hund schaute zu Bosch zurück, der sich kurz einbildete, seine Augen rot aufleuchten zu sehen. Dann rannte er los und kehrte zu seinem Herrn zurück. Trotzdem wurde er streng zurechtgewiesen.
    »Was soll denn das? Nicht einfach wegrennen! Und vor allem nicht bellen!«
    Der Mann gab dem Hund einen Klaps auf das Hinterteil, als er an ihm vorbeirannte. Der Hund lief seinem Herrn auf dem Weg ein Stück voran und nahm dann eine unterwürfige Haltung ein. Eben noch wäre er Bosch beinahe an die Gurgel gegangen. Jetzt tat er Bosch leid.
    Bosch wartete, bis der Mann und sein Hund im Château verschwunden waren, dann zog er sich in der Hoffnung, sich auf dem Weg zu seinem Auto nicht zu verlaufen, unter die Mandelbäume zurück.
     
    Gegen dreiundzwanzig Uhr war Bosch im Blu-Lite Motel zurück. Er ging sofort ins Bad, zog seine schmutzigen und durchnässten Kleider aus und warf sie in die Badewanne. Er wollte gerade in die Dusche steigen, als er sein Handy summen hörte – nach dem Zwischenfall im Steers hatte er den Klingelton wieder umgestellt.
    Ein Handtuch, so steif wie Pappe, um die Hüfte geschlungen, verließ er das Bad. Die Nummer des Anrufers war unterdrückt. Bosch setzte sich aufs Bett und ging dran. »Bosch.«
    »Harry, ich bin’s. Bei dir alles okay?«
    Chu.
    »Ja. Was gibt’s?«
    »Es ist nur, dass ich nichts von dir gehört habe. Und auf meine Mails hast du auch nicht reagiert.«
    »Ich war den ganzen Tag unterwegs und habe noch nicht nach den Mails gesehen. Ich bin eben erst ins Motel gekommen und weiß nicht mal, ob das Wi-Fi funktioniert.«
    »Harry, du kannst deine Mails auch mit dem Handy abrufen.«
    »Ja, ich weiß, aber mich nervt das mit dem Passwort und überhaupt. Es ist zu klein, und ich mag das einfach nicht. Ich simse.«
    »Klar, ist natürlich deine Sache. Möchtest du wissen, was ich dir geschickt habe?«
    Bosch war todmüde. Der anstrengende Tag und die Schlickwanderung durch die Mandelpflanzung und wieder zurück steckten ihm tief in den Knochen. Seine Oberschenkelmuskulatur schmerzte von den, wie es ihm vorkam, zehntausend Schritten durch den schmatzenden Schlamm. Er wollte nur noch duschen und sich schlafen legen, aber er sagte Chu, er solle loslegen.
    »Im Wesentlichen zwei Dinge«, begann sein Partner. »Erstens habe ich einen ziemlich konkreten Zusammenhang zwischen zwei Namen auf der Liste hergestellt, die du mir gegeben hast.«
    Bosch blickte sich nach seinem Notizbuch um und merkte, dass er es im Auto gelassen hatte. Im Moment konnte er es nicht holen gehen.
    »Okay, was?«
    »Du weißt doch, dass Drummond für den Kongress kandidiert?«
    »Ja, ich habe heute ein Wahlplakat gesehen, aber sonst nichts.«
    »Das liegt daran, dass die Wahl erst nächstes Jahr ist. Deshalb ist das Ganze noch nicht sonderlich aktuell. Er hat noch nicht einmal einen Gegenkandidaten. Der gegenwärtige Amtsinhaber tritt nicht mehr an, und um Konkurrenten abzuschrecken, hat Drummond seine Kandidatur wahrscheinlich sehr früh bekanntgegeben.«
    »Okay, verstehe. Und worin besteht der Zusammenhang?«
    »Cosgrove. Sowohl Cosgrove persönlich als auch Cosgrove Agriculture gehören zu den wichtigsten Unterstützern seines Wahlkampfs. Ich habe den Antrag gefunden, den er bei Bekanntgabe seiner Kandidatur eingereicht hat.«
    Bosch nickte. Chu hatte recht, das war eine konkrete Verbindung zwischen zwei an dem Komplott beteiligten Personen. Alles, was er jetzt noch brauchte, war der Anlass des Komplotts.
    »Harry, bist du noch dran? Du schläfst mir doch

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