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Black Box: Thriller (German Edition)

Black Box: Thriller (German Edition)

Titel: Black Box: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Karte und das Fehlen öffentlicher Straßen zwischen der Brunswick im Norden und der Hammett im Süden legten den Schluss nahe, dass es zu Fuß möglich sein musste, hinter Banks’ Haus auf die Pflanzung zu gelangen und – einige Stunden später – an der Hammett Road wieder herauszukommen.
    Banks’ Haus hätte ein frischer Anstrich nicht geschadet, und die Fenster hätten geputzt werden können. Falls er dort mit seiner Familie lebte, deutete nichts darauf hin. Der Platz vor dem Haus war mit Bierflaschen übersät, alle in Wurfentfernung von einer alten Couch mit geplatzten Nähten, die auf der Veranda stand. Banks hatte nach dem Wochenende nicht aufgeräumt.
    Boschs letzte Station vor dem Abendessen war Dowlers Doppelwohnwagen, auf dessen Dachfirst eine Satellitenschüssel montiert war. Er stand in einem Trailerpark an der parallel zum Freeway verlaufenden Straße. Jedes mobile Heim hatte einen Parkplatz, der genauso lang war wie das Haus selbst und zum Abstellen einer Sattelzugmaschine diente. Hier im Trailerpark wohnten die Cosgrove-Fahrer.
    Während Bosch aus seinem Mietwagen heraus Dowlers Zuhause beobachtete, ging auf der Seite unter dem Carport eine Tür auf, und eine Frau kam nach draußen und schaute argwöhnisch in seine Richtung. Bosch winkte, als wäre er ein alter Freund, und entwaffnete sie damit ein wenig. Sie wischte sich an einem Geschirrtuch die Hände ab, als sie über die Zufahrt auf ihn zukam. Sie war, was Boschs alter Partner Jerry Edgar fünfzig-fünfzig genannt hätte – fünfzig Jahre alt und fünfzig Pfund zu schwer.
    »Suchen Sie jemanden?«, fragte sie.
    »Eigentlich hatte ich gehofft, Frank zu Hause anzutreffen, aber wie ich sehe, ist sein Laster nicht da.«
    Bosch deutete auf den leeren Stellplatz.
    »Kommt er in absehbarer Zeit zurück?«
    »Er bringt gerade eine Fuhre Saft nach American Canyon. Könnte sein, dass er dort warten muss, bis sie was haben, was er mit zurücknehmen kann. Aber an sich müsste er bis morgen Abend zurück sein. Wer sind Sie?«
    »Nur ein Freund auf der Durchreise. Ich war vor zwanzig Jahren mit ihm am Golf. Bestellen Sie ihm einfach schöne Grüße von John Bagnall.«
    »Mache ich.«
    Bosch konnte sich nicht erinnern, ob in dem von Chu zusammengestellten Material stand, wie Dowlers Frau hieß. Hätte er den Namen gewusst, hätte er ihn benutzt, als er sich von ihr verabschiedete. Sie drehte sich um und steuerte wieder auf die Tür zu, die sie offen gelassen hatte. Unter einer der Markisen stand ein Motorrad, dessen Tank wie eine Schmeißfliege lackiert war. Daraus schloss Bosch, dass Dowler wahrscheinlich viel mit seiner Harley spazieren fuhr, wenn er mit seinem Sattelzug keinen Grapefruitsaft durch die Gegend karrte.
    Als Bosch aus dem Trailerpark fuhr, hoffte er, außer einer gewissen Neugier keinen Verdacht in Dowlers Frau erregt zu haben. Und er hoffte, dass Dowler nicht zu der Sorte Ehemänner gehörte, die jeden Abend zu Hause anriefen, wenn sie unterwegs waren.
    Boschs vorletzte Station auf seiner Tour durchs Central Valley war Stockton, wo er auf den Parkplatz des Steakhouse der Steers-Kette fuhr, in dessen Kühlraum Christopher Henderson das Zeitliche gesegnet hatte.
    Bosch musste sich allerdings eingestehen, dass sein Besuch nicht nur dem Zweck diente, sich für seine Ermittlungen einen Eindruck von dem Lokal zu verschaffen. Er kam fast um vor Hunger und träumte schon fast den ganzen Tag von einem saftigen Steak. Ihm war zwar klar, dass das Steak, das er Samstagabend im Craig’s gegessen hatte, schwer zu toppen wäre, aber er war hungrig genug, um es auf einen Versuch ankommen zu lassen.
    Bosch war noch nie jemand gewesen, der Probleme damit hatte, allein in einem Restaurant zu essen. Deshalb gab er der jungen Frau am Empfang zu verstehen, dass ihm ein Tisch lieber sei als ein Platz an der Bar. Er bekam einen Zweiertisch neben dem verglasten Weinkühlschrank zugewiesen und setzte sich auf den Platz, von dem er das ganze Restaurant im Blick hatte. Zum einen tat er das gewohnheitsmäßig aus Sicherheitsgründen, zum anderen wollte er für den Fall, dass er Glück hatte, vorbereitet sein. Vielleicht kam ja der Big Boss, Carl Cosgrove, höchstpersönlich vorbei, um in seinem Restaurant zu speisen.
    In den nächsten zwei Stunden sah Bosch niemanden, den er kannte, das Lokal betreten, aber trotzdem war das Ganze nicht umsonst. Sein New York Strip Steak mit Kartoffelbrei schmeckte hervorragend. Außerdem genehmigte er sich dazu ein Glas von einem

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