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Black Box: Thriller (German Edition)

Black Box: Thriller (German Edition)

Titel: Black Box: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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nicht ein?«
    »Viel fehlt allerdings nicht. Jedenfalls war das gute Arbeit, Dave. Wenn Cosgrove ihn jetzt unterstützt, hat er wahrscheinlich auch seine zwei Kandidaturen für das Amt des Sheriffs unterstützt.«
    »Das war auch mein Gedanke. Diese Unterlagen sind allerdings online nicht zugänglich. Aber vielleicht kannst du sie dort oben in der County-Verwaltung einsehen.«
    Bosch schüttelte den Kopf.
    »Nein. Das ist hier eine Kleinstadt. Wenn ich das tue, erfahren es die beiden umgehend. Das möchte ich im Moment noch nicht.«
    »Ach so, klar. Und wie läuft’s sonst dort oben?«
    »Es geht so. Heute habe ich mich nur ein bisschen umgesehen. Aber morgen fange ich an, den Leuten auf den Zahn zu fühlen. Was war das andere? Du hast gesagt, zwei Dinge.«
    Bevor Chu mit der Sprache herausrückte, machte er eine Pause, die Bosch verriet, dass die zweite Neuigkeit keine gute war.
    »The Tool hat mich heute in sein Büro gerufen.«
    Klar, dachte Bosch. O’Toole.
    »Was wollte er?«
    »Er wollte wissen, woran ich gerade arbeite, aber es war nicht zu übersehen, dass er fürchtet, du würdest gar keinen Urlaub machen. Er wollte wissen, ob ich weiß, wohin du gefahren bist, solche Dinge. Ich habe ihm gesagt, soviel ich wüsste, wärst du zu Hause, das Haus streichen.«
    »Das Haus streichen. Okay, werde ich mir merken. Hast du mich davor in einer Mail gewarnt?«
    »Ja, gleich nach dem Mittagessen.«
    »Mach so was nicht per Mail. Ruf mich nur an. Wer weiß, wie weit O’Toole geht, um jemanden loszuwerden.«
    »Okay, Harry. Ich werde es mir merken. Sorry.«
    Bosch hörte das Anklopfsignal. Er schaute auf das Display und sah, dass es seine Tochter war.
    »Ach was, alles nur halb so wild, Dave, aber ich muss jetzt Schluss machen. Meine Tochter ruft gerade an. Wir telefonieren morgen.«
    »Alles klar, Harry, schlaf gut.«
    Bosch nahm den Anruf seiner Tochter entgegen. Sie sprach sehr leise, fast im Flüsterton.
    »Und, wie war’s bei dir heute, Dad?«
    Bosch überlegte kurz, was er sagen sollte. »Eigentlich ziemlich langweilig. Gab’s bei dir irgendwas Besonderes?«
    »Bei mir war’s auch eher langweilig. Wann kommst du nach Hause?«
    »Hm … ich bin gerade am Überlegen. Ich muss morgen noch Verschiedenes erledigen. Ein paar Vernehmungen. Deshalb wahrscheinlich nicht vor Mittwoch. Bist du gerade in deinem Zimmer?«
    »Mhm.«
    Das hieß, sie war allein, und Hannah konnte sie vermutlich nicht hören. Bosch ließ sich aufs Bett zurücksinken. Die Kissen waren dünn und hart, aber er kam sich vor wie im Ritz-Carlton.
    »Und wie läuft’s mit Hannah?«, fragte er.
    »Ganz okay, glaube ich«, antwortete sie.
    »Wirklich?«
    »Sie hat versucht, mich früh ins Bett zu schicken. Schon so um zehn.«
    Bosch grinste. Er kannte das. Das Äquivalent dazu, ein pubertierendes Mädchen früh zu wecken, war, ihm nahezulegen, früh zu Bett zu gehen.
    »Ich habe ihr gesagt, dir nicht groß reinzureden. Ich kann ja noch mal mit ihr sprechen, ihr sagen, dass du deine innere Uhr lesen kannst.«
    Das war das Argument, das sie ihm gegenüber vorgebracht hatte, als er den gleichen Fehler gemacht hatte wie Hannah.
    »Nein, nicht nötig. Ich komme schon klar.«
    »Was gab’s zum Essen? Erzähl jetzt bloß nicht, ihr habt euch eine Pizza kommen lassen.«
    »Nein, sie hat was gekocht. War richtig gut.«
    »Was hat sie gemacht?«
    »Hühnchen mit so ’ner Joghurtsoße. Und Mac and Cheese.«
    »Ohne Mac and Cheese geht’s wohl nicht.«
    »Sie hat sie anders gemacht als ich.«
    Sollte heißen, ihre eigenen schmeckten Maddie besser. Bosch spürte, wie er abbaute. Er riss sich zusammen.
    »Tja, wer kocht, bestimmt, wie’s wird. Wenn du selbst kochst, kannst du sie so machen, wie du sie haben willst.«
    »Ich weiß. Ich hab ihr gesagt, morgen koche ich, wenn ich nicht zu viel Hausaufgaben aufhabe.«
    »Gut, und am Mittwoch koche ich vielleicht.«
    Das entlockte ihm ein Grinsen, und er vermutete, sie musste ebenfalls grinsen.
    »Klar, Ramen-Nudeln. Super, ich kann’s kaum erwarten.«
    »Ich auch nicht. Aber jetzt muss ich dringend schlafen, Schatz. Wir telefonieren morgen, ja?«
    »Klar, Dad. Schlaf schön.«
    »Du auch.«
    Sie legte auf, und Bosch hörte das dreimalige Piepsen, als die Verbindung unterbrochen wurde. Er lag da und schaffte es nicht, noch einmal aufzustehen. Das Licht brannte noch, aber er schloss einfach die Augen. Wenige Sekunden später war er eingeschlafen.
    Bosch träumte von einer endlosen Wanderung durch den Schlamm. Aber

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