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Black Box: Thriller (German Edition)

Black Box: Thriller (German Edition)

Titel: Black Box: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Anruf habe ihm keine Ruhe mehr gelassen, weshalb er seine morgendliche Runde Golf schon nach dem neunten Loch beendet habe. Dabei ließ er auch nicht unerwähnt, dass bei dieser Entscheidung der Umstand, dass er bereits neunundfünfzig Schläge gehabt hatte, eine gewisse Rolle gespielt hatte.
    Seinen Unterlagen zufolge hatte White den Rasentraktor am 27 . April 2002 bei Cosgrove Tractor gekauft und am 1 . Mai dort abgeholt. Das war der zehnte Jahrestag von Anneke Jespersens Tod und der Tag, an dem jemand, der sich als Alex White ausgab, aus der John-Deere-Vertretung beim LAPD angerufen hatte, um sich nach dem Stand der Ermittlungen in dem Fall zu erkundigen.
    »Mr. White, ich muss Sie noch einmal fragen: Haben Sie an dem Tag, an dem Sie Ihren Traktor abgeholt haben, von der John-Deere-Niederlassung hier angerufen, um sich nach einem Mordfall zu erkundigen?«
    White lachte verlegen, bevor er antwortete.
    »Ganz schön verrückt das«, sagte er. »Nein, ich habe nicht beim LAPD angerufen. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie beim LAPD angerufen. Da muss sich jemand als ich ausgegeben haben, Detective, und ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, warum.«
    Bosch fragte White, ob in den Unterlagen, in denen er das Verkaufsdatum nachgesehen hatte, irgendwelche Namen gestanden hatten. White nannte ihm zwei. Als Verkäufer war ein Reggie Banks angegeben, und der Verkaufsleiter, der den Kaufvertrag unterzeichnet hatte, war Jerry Jimenez.
    »Gut, Mr. White«, sagte Bosch. »Vielen Dank für Ihre Hilfe, und tut mir leid, dass ich Ihnen Ihre heutige Golfrunde vermasselt habe.«
    »Kein Problem, Detective, heute war ich sowieso unter aller Kanone. Aber wissen Sie was? Wenn Sie diesen Fall jemals lösen, dann sagen Sie mir doch Bescheid, wer damals unter meinem Namen bei Ihnen angerufen hat, ja?«
    »Mache ich, Sir. Einen schönen Tag noch.«
    Bosch ging alles Mögliche durch den Kopf, als er sein Auto aufschloss. Aus dem Rätsel um Alex White war mehr geworden als nur ein Punkt, der geklärt werden musste. Inzwischen war klar, dass jemand aus der John-Deere-Vertretung angerufen hatte, um sich nach dem Fall Jespersen zu erkundigen, und dabei zur Verschleierung seiner Identität den Namen eines Kunden angegeben hatte, der an besagtem Tag in der Niederlassung gewesen war. In Boschs Augen verlieh das dem Anruf eine ganz andere Tragweite. Er war nicht mehr nur ein unerklärlicher Lichtpunkt auf seinem Radar. Jetzt war er etwas sehr Konkretes, etwas, das erklärt und verstanden werden musste.

8
    B osch beschloss, das Mittagessen sausen zu lassen und in den Bereitschaftsraum zurückzukehren. Zum Glück machte Chu noch nicht Mittag, und Bosch bat ihn, die Namen Reginald Banks und Jerry Jimenez in die einschlägigen Datenbanken einzugeben. Erst jetzt wurde er auf das blinkende Lämpchen seines Bürotelefons aufmerksam und hörte die eingegangene Nachricht ab. Er hatte einen Anruf Henrik Jespersens verpasst. Während er sich noch darüber ärgerte, fragte er sich, warum ihn Jespersen nicht auch auf seinem Handy zu erreichen versucht hatte, dessen Nummer er in seinen E-Mails ebenfalls angegeben hatte.
    Bosch sah auf die Wanduhr und rechnete nach. In Dänemark war es neun Uhr abends. Jespersen hatte ihm seine Privatnummer hinterlassen, und Bosch wählte sie. Es kam zu einem langen Moment der Stille, als der Anruf einen Kontinent und einen Ozean überquerte. Bosch begann sich zu fragen, ob die Verbindung in östlicher oder westlicher Richtung hergestellt wurde, doch dann meldete sich schon nach dem zweiten Läuten eine Männerstimme.
    »Ja?«
    »Hier Detective Bosch aus Los Angeles. Spreche ich mit Henrik Jespersen?«
    »Ja, hier Henrik Jespersen.«
    »Entschuldigen Sie bitte, dass ich so spät zurückrufe. Hätten Sie ein paar Minuten Zeit für mich?«
    »Ja, natürlich.«
    »Gut. Zunächst vielen Dank, dass Sie auf meine Mail geantwortet haben. Aber ich hätte noch ein paar weitere Fragen, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    »Sie stören mich nicht im Geringsten. Bitte, fragen Sie nur.«
    »Danke. Zunächst, ähm, möchte ich Ihnen wie schon in meiner Mail sagen, dass die Ermittlungen zum Tod Ihrer Schwester oberste Priorität haben. Ich befasse mich aktiv mit dem Fall. Obwohl er schon zwanzig Jahre zurückliegt, ist der Tod Ihrer Schwester sicher auch heute noch sehr schmerzlich für Sie. Deshalb, mein aufrichtiges Beileid.«
    »Danke, Detective. Sie war sehr schön und sehr begeisterungsfähig. Sie fehlt mir

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