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Black Box: Thriller (German Edition)

Black Box: Thriller (German Edition)

Titel: Black Box: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Buchhalter, der mehrere Baugrundstücke besaß, sagte, er habe in der Niederlassung in Modesto vor etwa zehn Jahren einen Rasentraktor gekauft, müsse aber, um den genauen Zeitpunkt angeben zu können, zu Hause in seinen Unterlagen nachsehen. Er war gerade beim Golfen, als Bosch ihn anrief, aber er versprach, das Kaufdatum rauszusuchen und umgehend zurückzurufen. Da der Mann Buchhalter war, war Bosch sicher, dass er die Rechnung noch hatte.
    Bosch legte auf. Er war nicht sicher, ob er bloß blinden Aktionismus betrieb, aber der Alex-White-Anruf war etwas, was ihm keine Ruhe ließ. Inzwischen war es nach neun Uhr, und er rief in der John-Deere-Vertretung an, aus der 2002 der Anruf gekommen war.
    Solche Anrufe aus heiterem Himmel waren immer eine heikle Angelegenheit. Bosch wollte nicht mit der Tür ins Haus fallen und auf keinen Fall einen potenziellen Verdächtigen warnen, dass er Ermittlungen anstellte. Deshalb beschloss er, ein bisschen Theater zu spielen und nicht sofort damit herauszurücken, wer er war und von wo er anrief.
    Der Anruf wurde von einer Empfangsdame entgegengenommen, und Bosch verlangte einfach nach Alex White. Darauf trat erst einmal Stille ein.
    »Wissen Sie, in welcher Abteilung er ist?«
    »Leider nein.«
    »Also, ich glaube nicht, dass unter unseren Mitarbeitern ein Alex White ist. Sind Sie sicher, dass Sie die Nummer von Cosgrove Tractor wählen wollten?«
    »Das ist jedenfalls die Nummer, die er mir gegeben hat. Wie lange gibt es Ihre Firma schon?«
    »Zweiundzwanzig Jahre. Bleiben Sie bitte dran.«
    Sie wartete nicht auf seine Antwort. Bosch wurde auf die Warteschleife gelegt, während sie vermutlich einen anderen Anrufer abfertigte. Sie war rasch wieder zurück.
    »Bei uns gibt es keinen Alex White. Kann Ihnen vielleicht ein anderer Mitarbeiter weiterhelfen?«
    »Könnten Sie mich mit dem Geschäftsführer verbinden?«
    »Selbstverständlich. Wen darf ich bitte melden?«
    »John Bagnall.«
    »Einen Augenblick bitte.«
    John Bagnall war der falsche Name, den alle Mitglieder der Einheit Offen-Ungelöst benutzten, wenn sie sich am Telefon nicht zu erkennen geben wollten.
    Bosch wurde rasch durchgestellt.
    »Hier Jerry Jimenez. Was kann ich für Sie tun?«
    »Guten Tag, Sir. Hier spricht John Bagnall. Ich habe hier gerade ein Bewerbungsschreiben vor mir liegen, in dem steht, dass Alex White von 2000 bis 2004 bei Cosgrove Tractor war. Können Sie mir das bestätigen?«
    »Leider nein. Ich war zwar damals schon in der Firma, aber an einen Alex White kann ich mich nicht erinnern. In welcher Abteilung soll er gewesen sein?«
    »Genau das ist das Problem. Hier steht nicht, wo er gearbeitet hat.«
    »Dann weiß ich leider nicht, wie ich Ihnen weiterhelfen könnte. Ich war damals Verkaufsleiter und kannte – wie auch jetzt – jeden, der hier gearbeitet hat. Aber es hat bei uns nie einen Alex White gegeben. Das ist hier kein besonders großer Betrieb, wissen Sie. Wir bestehen aus Verkauf, Werkstatt, Ersatzteile und Geschäftsleitung. Insgesamt vierundzwanzig Leute, mich eingeschlossen.«
    Bosch nannte Jimenez die Telefonnummer, unter der Alex White angerufen hatte, und fragte, wie lange die Firma sie schon hatte.
    »Schon immer. Seit wir 1999 aufgemacht haben. Ich bin von Anfang an dabei.«
    »Dann danke ich Ihnen für Ihre Hilfe, Sir. Einen schönen Tag noch.«
    Bosch legte auf. Der Alex-White-Anruf von 2002 interessierte ihn mehr denn je.
     
    Der Rest von Boschs Vormittag ging für seine halbjährliche Waffentauglichkeitsprüfung und das Richtlinienseminar drauf. Zuerst saß er eine Stunde Unterricht ab, in der er über die jüngsten Gerichtsentscheidungen zu polizeilichen Vorgehensweisen und die daraus resultierenden Richtlinienänderungen des LAPD aufgeklärt wurde. In dieser Stunde wurden auch Fälle von polizeilichem Schusswaffengebrauch vorgestellt, und es wurde darüber diskutiert, inwiefern das Vorgehen bei diesen Zwischenfällen falsch oder richtig gewesen war. Dann fuhr Bosch zum Schießstand, wo er für seine Waffentauglichkeitsbescheinigung eine Schießprüfung absolvieren musste. Der diensthabende Sergeant, ein alter Bekannter Boschs, erkundigte sich nach seiner Tochter. Das brachte Bosch auf eine Idee, was er am Wochenende mit Maddie unternehmen konnte.
    Bosch ging gerade auf dem Parkplatz zu seinem Wagen zurück und überlegte, wo er sich etwas zu essen holen sollte, als ihn Alex White wegen des Datums seines Rasentraktorkaufs zurückrief. Er erzählte Bosch, sein unerwarteter

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