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Black Box: Thriller (German Edition)

Black Box: Thriller (German Edition)

Titel: Black Box: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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hochgezogenen Augenbrauen seinen erhobenen Daumen entgegen. Bosch wusste, dass er wissen wollte, ob er die Prüfung in der Akademie bestanden hatte. Bosch reckte ebenfalls den Daumen und schaute dann weg. Endlich kam eine Männerstimme aus dem Hörer. Das Englisch des Mannes war vorzüglich und hatte nur einen ganz leichten Akzent.
    »Hier Mikkel Bonn. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich hätte gern Arne Haagan gesprochen, aber die Dame, die ich eben am Apparat hatte, meinte, er wäre tot. Stimmt das?«
    »Ja, Arne Haagan ist vor vier Jahren gestorben. Darf ich fragen, warum Sie anrufen?«
    »Mein Name ist Harry Bosch. Ich bin Detective des Los Angeles Police Department und ermittle in dem Mord an Anneke Jespersen vor zwanzig Jahren. Sind Sie mit dem Fall vertraut?«
    »Ich weiß, wer Anneke Jespersen war. Wir sind hier ein sehr familiärer Betrieb. Arne Haagan war damals Chefredakteur der Zeitung. Aber er ist schon vor einer Weile in Rente gegangen und inzwischen gestorben.«
    »Und ein Redakteur namens Jannik Frej? Ist er noch bei Ihnen?«
    »Jannik Frej … nein, Jannik ist nicht mehr hier.«
    »Seit wann ist er nicht mehr bei Ihnen? Lebt er noch?«
    »Auch er ist seit ein paar Jahren in Rente. Soviel ich weiß, lebt er noch.«
    »Gut. Wissen Sie, wie ich ihn erreichen kann? Ich muss mit ihm sprechen.«
    »Ich kann mal sehen, ob jemand seine Kontaktdaten hat. Ein paar Schlussredakteure stehen vielleicht noch in Verbindung mit ihm. Können Sie mir sagen, ob sich in dem Fall wieder etwas tut? Ich bin Reporter und würde gern …«
    »Das Verfahren wurde wiedereröffnet. Ich stelle Ermittlungen an, aber damit hat es sich bereits. Ich stehe noch ganz am Anfang.«
    »Verstehe. Kann ich Sie zurückrufen, wenn ich die Kontaktdaten für Jannik Frej habe?«
    »Lieber würde ich so lange warten.«
    Darauf trat eine kurze Pause ein.
    »Verstehe. Also gut, ich werde mich beeilen.«
    Bosch wurde wieder auf die Warteschleife gelegt. Diesmal schaute er nicht zum Büro des Lieutenant. Er drehte sich um und sah, dass Chu weg war. Wahrscheinlich war er Mittag essen gegangen.
    »Detective Bosch?«
    Es war Bonns Stimme, die aus dem Hörer kam.
    »Ja.«
    »Ich habe Jannik Frejs E-Mail-Adresse.«
    »Und seine Telefonnummer?«
    »Haben wir im Moment leider nicht. Aber ich werde versuchen, sie herauszubekommen, und gebe Ihnen dann Bescheid. Wollen Sie denn die Adresse nicht?«
    »Doch, doch, natürlich.«
    Bosch notierte sich Frejs E-Mail-Adresse und gab Bonn dann die seine sowie seine Telefonnummer.
    »Viel Erfolg, Detective«, sagte Bonn.
    »Danke.«
    »Ich war zwar noch nicht bei der Zeitung, als es passiert ist. Aber vor zehn Jahren war ich schon hier, und ich erinnere mich, dass wir ein ausführliches Feature über Anneke und ihren Tod gebracht haben. Interessiert Sie das?«
    Bosch zögerte.
    »Aber der Artikel ist doch sicher auf Dänisch?«
    »Ja, aber für so etwas gibt es im Internet diverse Übersetzungsprogramme.«
    Bosch war zwar nicht sicher, was er damit meinte, aber er bat Bonn, ihm einen Link zu dem Artikel zu schicken. Dann bedankte er sich noch einmal und legte auf.

9
    B osch merkte, dass er vollkommen ausgehungert war. Er fuhr mit dem Lift ins Foyer hinunter, verließ das Gebäude und überquerte den Platz vor dem Haupteingang. Eigentlich hatte er auf ein Roastbeef-Sandwich ins Philippe’s gehen wollen, aber er hatte noch nicht einmal die First Street überquert, als sein Handy zu summen begann. Es war Jordy Gant.
    »Wir haben deinen Mann, Harry.«
    » 2 -Small?«
    »Ja. Gerade hat einer meiner Leute angerufen. Sie haben ihn festgenommen, als er aus einem McDonald’s kam. Einer der Männer, die heute Morgen in der Einsatzbesprechung waren, hat sich sein Foto an die Sonnenblende geklemmt. Es ist eindeutig 2 -Small.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Im 77 th. Er wurde gerade eingeliefert, und im Moment halten sie ihn nur wegen der unterlassenen Unterhaltszahlungen fest. Schätze mal, wenn du gleich losfährst, schaffst du es noch rechtzeitig, bevor er sich einen Anwalt nimmt.«
    »Bin schon unterwegs.«
    »Okay, wenn ich dazustoße?«
    »Klar. Bis gleich.«
    Im Mittagsverkehr brauchte Bosch nur zwanzig Minuten, um zur 77 th Street Station zu kommen, und er überlegte während der ganzen Fahrt, wie er bei Washburn vorgehen sollte. Außer einem Verdacht, der auf 2 -Smalls räumlicher Nähe zum Tatort basierte, hatte er nichts gegen ihn in der Hand. Keinerlei Beweise für irgendetwas und nichts Konkretes. Wie es im Moment

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