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Black Box: Thriller (German Edition)

Black Box: Thriller (German Edition)

Titel: Black Box: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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danke.«
    »Die Suche mache ich, wenn ich zurück bin.«
    Bosch winkte ihn fort und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch. Er beschloss, nicht zu warten. Er rief auf seinem Computer die DMV -Datenbank auf und tippte mit seinem Zweifingersystem den Namen Alex White ein. Wie sich herausstellte, gab es in Kalifornien beinahe vierhundert Führerscheininhaber, die Alex, Alexander oder Alexandra White hießen. Nur drei von ihnen lebten in Modesto, und alle waren Männer im Alter zwischen achtundzwanzig und vierundfünfzig. Er notierte sich die Personenangaben und gab die drei in die NCIC -Datenbank ein, aber keiner von ihnen war vorbestraft.
    Bosch sah auf die Wanduhr des Bereitschaftsraums und stellte fest, dass es erst halb neun war. Die John-Deere-Vertretung, aus der vor zehn Jahren ein Alex White angerufen hatte, öffnete erst in einer halben Stunde. Er rief die Auskunft für die Vorwahl 209 an, aber sie hatten keine Nummer für einen Alex White.
    Chu kam in das Abteil zurück und stellte seine Kaffeetasse auf dieselbe Stelle, auf die sich am Tag zuvor Lieutenant O’Toole gesetzt hatte.
    »So, Harry, wie heißt der Typ?«
    »Ich habe den Namen bereits eingegeben«, sagte Bosch. »Aber vielleicht probierst du es noch mal über die TLO und kommst da an eine Telefonnummer.«
    »Kein Problem. Gib einfach her.«
    Bosch rollte mit seinem Stuhl auf Chus Seite und gab ihm den Zettel, auf den er die Daten der drei Alex Whites notiert hatte. Die TLO war eine vom LAPD abonnierte Datenbank, die aus öffentlichen und privaten Quellen Informationen sammelte. Sie war außerordentlich hilfreich und enthielt häufig sogar Geheimnummern und Handynummern, die auf Kreditanträgen und Bewerbungsschreiben angegeben worden waren. Für die Nutzung dieser Datenbank waren jedoch gewisse Kenntnisse erforderlich. Man musste zum Beispiel wissen, wie man die Suchfrage formulierte, und das war etwas, was Chu wesentlich besser konnte als Bosch.
    »Okay, dann lass mich hier mal ein paar Minuten rumprobieren«, sagte Chu.
    Als Bosch an seinen Schreibtisch zurückrollte, fiel sein Blick auf den Packen Fotos auf der rechten Seite. Es waren postkartengroße Abzüge des Fotos von Anneke Jespersens Presseausweis, die er in der Fotoabteilung bestellt hatte, um sie gegebenenfalls verteilen zu können. Als er jetzt eins dieser Fotos hochhielt, waren es wieder einmal ihre Augen und ihr seltsam abwesender Blick, die seine Aufmerksamkeit auf sich zogen, als er ihr Gesicht betrachtete.
    Schließlich schob er das Foto unter die Glasplatte auf seinem Schreibtisch. Es kam zu den anderen. Lauter Frauen. Lauter Opfer. Fälle und Gesichter, an die er ständig erinnert werden wollte.
    »Bosch, was machen Sie hier?«
    Bosch blickte auf und sah, dass es Lieutenant O’Toole war.
    »Ich arbeite hier, Lieutenant«, antwortete er.
    »Sie haben heute Ihr Schulungsseminar, die können Sie nicht schon wieder verschieben.«
    »Erst um zehn, und selbst da komme ich sicher noch nicht sofort dran. Keine Angst, ich bekomme das schon geregelt.«
    »Jedenfalls keine Ausreden mehr.«
    O’Toole entfernte sich zu seinem Büro. Bosch sah ihm kopfschüttelnd hinterher.
    Chu drehte sich zu Bosch um und hielt ihm den Zettel hin, den Bosch ihm gegeben hatte.
    »Ging echt einfach«, bemerkte er dazu.
    Bosch nahm das Blatt Papier und schaute darauf. Chu hatte unter alle drei Namen eine Telefonnummer geschrieben. An O’Toole verschwendete Bosch schon keinen Gedanken mehr. »Danke, Partner.«
    »Und wer ist dieser Typ jetzt?«
    »Keine Ahnung, aber vor zehn Jahren hat ein Alex White aus Modesto angerufen, um sich nach dem Jespersen-Fall zu erkundigen. Und jetzt möchte ich wissen, warum.«
    »Steht darüber nichts im Buch?«
    »Nein, nur ein Eintrag in der Chrono. Wahrscheinlich können wir von Glück reden, dass sich damals überhaupt jemand die Zeit genommen hat, es zu vermerken.«
    Bosch griff nach dem Telefon und rief die drei Alex Whites an. Er hatte sowohl Glück als auch Pech. Es gelang ihm zwar, alle drei Männer zu erreichen, aber keiner bestätigte, der Alex White zu sein, der wegen des Jespersen-Falls angerufen hatte. Alle schienen verwundert über den Anruf aus Los Angeles. Bosch erkundigte sich bei allen dreien nicht nur nach Jespersen, sondern auch danach, was sie beruflich machten und ob sie etwas mit der John-Deere-Vertretung zu tun hatten, aus der der Anruf vermutlich gekommen war. Einen vagen Zusammenhang bekam Bosch beim letzten Telefonat.
    Der älteste Alex White, ein

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