Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Box: Thriller (German Edition)

Black Box: Thriller (German Edition)

Titel: Black Box: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
Vom Netzwerk:
noch nicht fertig.«
    Drummond drehte sich um.
    »Wann sind Sie hier postiert worden?«
    »Wir sind seit gestern achtzehn Uhr hier, Sir.«
    »Dann haben Sie dieses Areal also seitdem unter Kontrolle? Auch diese Durchfahrt?«
    »Nicht ganz, Sir. Wir haben gestern Abend an der Ecke Crenshaw und Florence angefangen und uns auf der Florence nach Osten und auf dem Crenshaw nach Norden vorgearbeitet. Straße für Straße.«
    »Und wann sind Sie zu dieser Durchfahrt hier gekommen?«
    »Genau kann ich Ihnen das nicht sagen. Aber ich schätze, wir haben sie heute bei Tagesanbruch unter unsere Kontrolle gebracht.«
    »Und die Plünderungen und Brandstiftungen in der unmittelbaren Umgebung, hatten die schon aufgehört?«
    »Ja, Sir, soviel ich gehört habe, war das alles nur am ersten Abend.«
    »Okay, Drummer, noch ein Letztes. Wir brauchen hier hinten mehr Licht. Können Sie eins dieser Fahrzeuge mit den ganzen Lichtern oben drauf nach hier hinten kommen lassen?«
    »Meinen Sie einen Humvee, Sir?«
    »Ja, er soll von diesem Ende dort, an den ganzen Neugierigen vorbei, in die Durchfahrt fahren und die Scheinwerfer genau auf meinen Tatort richten. Wissen Sie, was ich meine?«
    »Ja, Sir.«
    Bosch deutete auf das dem Streifenwagen gegenüberliegende Ende der Durchfahrt.
    »Gut. Ich möchte eine Kreuzschraffurbeleuchtung haben, verstehen Sie? Mehr dürfte sich hier unter diesen Umständen nicht machen lassen.«
    »Ja, Sir.«
    Der Nationalgardist begann sich zu entfernen.
    »Noch was, Drummer.«
    Drummond drehte sich ein weiteres Mal um und kam zu Bosch zurück.
    »Ja, Sir.«
    Jetzt flüsterte Bosch.
    »Ihre Männer, sie sehen alle mich an. Sollten sie nicht andersrum stehen, mit Blickrichtung nach außen?«
    Drummond machte einen Schritt zurück und beschrieb mit dem Zeigefinger einen Kreis über seinem Kopf.
    »Hey! Alle umdrehen, Blick nach außen. Wir sind nicht zum Vergnügen hier. Umgebung im Auge behalten.«
    Er deutete auf den Menschenauflauf am anderen Ende der Durchfahrt.
    »Und dass diese Leute auch bleiben, wo sie sind.«
    Die Nationalgardisten kamen den Anweisungen nach, und Drummond entfernte sich in Richtung Crenshaw, um Dowler anzufunken und den Humvee mit den Scheinwerfern herzubeordern.
    Der Pager an Boschs Hüfte begann zu summen. Er fasste an seinen Gürtel und nahm das Gerät aus seiner Halterung. Auf dem Display war die Nummer der Einsatzzentrale, und er wusste, dass er und Edgar einen neuen Fall zugeteilt bekamen. Sie hatten hier noch nicht mal angefangen und wurden bereits wieder abgezogen. Das wollte er nicht. Er hängte den Pager wieder an seinen Gürtel.
    Bosch ging zur ersten Umzäunung, die an der hinteren Ecke des Haushaltsgerätegeschäfts begann. Der Bretterzaun war zu hoch, um über ihn schauen zu können. Aber Bosch fiel auf, dass er frisch gestrichen war. Es waren keine Graffiti darauf, nicht einmal auf der Seite, die an die Durchfahrt grenzte. Das nahm er deshalb zur Kenntnis, weil es darauf hindeutete, dass hinter diesem Zaun ein Hausbesitzer wohnte, dem noch nicht alles völlig egal war. Vielleicht war es jemand, der auf sein Eigentum aufpasste und deshalb möglicherweise etwas gehört oder gesehen hatte.
    Als Nächstes überquerte Bosch die Durchfahrt und ging in der hinteren Ecke des Tatorts in die Hocke; wie ein Boxer in seiner Ecke, der darauf wartete, wieder loszulegen. Er leuchtete mit seiner Taschenlampe über den rissigen Beton und die Erde der Durchfahrt. Schon nach kurzem sah er in dem extrem flach einfallenden Licht, das die zahlreichen Bodenunebenheiten sehr deutlich hervorhob, einen glänzenden Gegenstand aufblitzen. Er richtete den Lichtstrahl direkt auf die Stelle und ging darauf zu. Auf dem Kies lag eine Patronenhülse aus Messing.
    Er ließ sich auf alle viere nieder, um sich die Patronenhülse genauer ansehen zu können, ohne sie anfassen zu müssen. Er führte die Lampe ganz nah an sie heran und erkannte, dass es eine Neun-Millimeter-Patronenhülse aus Messing war, in deren flachen Boden das bekannte Remington-Logo gestanzt war. Das Zündhütchen hatte vom Schlagbolzen eine Vertiefung. Außerdem fiel Bosch auf, dass die Hülse vollkommen unbeschädigt auf dem Kies lag. Niemand war in der vermutlich stark frequentierten Durchfahrt auf sie getreten oder über sie gefahren. Das hieß, lange konnte die Hülse noch nicht da liegen.
    Bosch suchte gerade nach etwas, um den Fundort der Hülse zu markieren, als Edgar an den Tatort zurückkam. Er hatte einen Metallkoffer dabei. Das

Weitere Kostenlose Bücher