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Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Hosentasche. »Als ich klein war, konnte ich es kaum erwarten, von zu Hause auszuziehen.«
    »Schon ein wenig rustikal«, bemerkte er, als sie in ihren Streifenwagen stiegen.
    »Allerdings.«
    »Im Unterschied zu dir.«
    Gerade hatte sie den Schlüssel ins Zündschloss gesteckt. Jetzt hielt sie inne und sah Dean an. »Wie bitte?«
    »Das bist nicht du. Als du zurückgekommen bist, hast du dir vielleicht wieder genau denselben Lebensstil angeeignet wie früher, aber du gehörst nicht hierher.«
    Sie biss die Zähne zusammen und wandte sich von ihm ab. Dann drehte sie den Schlüssel ein bisschen zu energisch herum, sodass der Motor durchdrehte, legte den Rückwärtsgang ein und fuhr los. »Woher willst du wissen, wo ich hingehöre und wo nicht?«, fragte sie, während sie aus der langen Einfahrt auf die Straße bog.
    Er antwortete nicht darauf, sondern konterte mit einer Ge­genfrage. »Willst du mir erzählen, dass du dich, wenn all das vorbei ist, wieder vollauf damit zufriedengeben wirst, Knöllchen zu schreiben und alte Damen zu beruhigen, die nachts irgendwelche Waschbären in ihren Mülltonnen rumstöbern hören?«
    Ein winziges Zucken umspielte ihre Mundwinkel. Aber sie war zu dickköpfig, um zuzugeben, dass er recht hatte. Vorerst jedenfalls. Sie war feinsinnig und klug, aber sie nahm nichts einfach so hin. Sie begutachtete ein Argument erst einmal von allen Seiten, bevor sie es akzeptierte. Was in ihrem Beruf natürlich eine nützliche Eigenschaft war.
    Dean schwieg. Er brauchte nichts mehr zu sagen. Sie würde gründlich darüber nachdenken – und ihm dann recht geben. Früher oder später.
    Oder sie würde ihn auf den Mond schießen, weil er versucht hatte, sie auf etwas zu stoßen, bevor sie dafür bereit war.
    Eine dritte Stimme brach das Schweigen im Auto. »An alle Einheiten.«
    Stacey warf Dean einen kurzen Blick zu. Dann griff sie nach ihrem Funkgerät und brauchte einen Moment, bis sie die Tasten fand, als wäre sie es nicht gewohnt, Anrufe entgegenzunehmen. Wenn er daran dachte, was er bisher von dieser Stadt gesehen hatte, verstand er auch, warum.
    »Ich bin dran, Connie; was ist los?«
    »Sheriff, es sind Schüsse gemeldet worden. Ich wiederhole, es sind Schüsse gemeldet worden.«
    Jede Andeutung eines Lächelns verschwand von ihren Lippen, und die Farbe wich aus ihrem Gesicht. Schüsse. Verdammt! Dean konnte nur ahnen, wann sie diese Sätze das letzte Mal gehört haben musste.
    »Welche Adresse?«, fragte Stacey scharf und war sofort in höchster Alarmbereitschaft. Jetzt wurde nicht mehr gezögert, nicht mehr suchend nach etwas getastet. Sie war ganz bei der Sache.
    Connie gab ihr die Adresse durch. Der Name der Straße kam Dean irgendwie bekannt vor, wenn er auch nicht gleich sagen konnte, warum.
    Stacey hingegen kannte die Straße offensichtlich. »Oh mein Gott!«, flüsterte sie. Dann gab sie Vollgas.
    Da sie bei ihrem Vater gewesen waren, der einige Kilometer außerhalb der Stadt wohnte, waren sie nicht die Ersten am Schauplatz. In der Einfahrt entdeckte sie zwei Streifenwagen, deren Warnlampen noch blinkten. Vom anderen Ende der Straße war eine weitere Sirene zu hören: der Krankenwagen. Laut dem letzten Funkspruch gab es mindestens einen Verletzten.
    Gleich nachdem sie auf dem Rasen gehalten hatte, sprang Stacey aus dem Auto und nahm sich nicht einmal die Zeit, um die Tür zuzuwerfen. Sie wartete auch nicht auf Dean, der ihr auf den Fersen folgte. Im Laufen öffnete sie ihr Holster, und als sie auf die Eingangstür zusprintete, hielt sie die Waffe bereits in der Hand. Dabei schaute sie sich nach ihren Männern um.
    Im Freien war niemand zu sehen. Die Haustür stand offen. Es herrschte Totenstille. Die Luft war zum Schneiden dick.
    Dann hörten sie jemanden sprechen. »Bitte nehmen Sie sie einfach runter. Nehmen Sie die Waffe runter! Sie wissen, dass Sie das nicht tun wollen.«
    Mitch Flanagan. Er stand direkt im Türrahmen und hatte ebenfalls seine Pistole gezogen; sein verletzter Arm hing kraftlos herab. Er war einen Tag zu früh wieder zum Dienst angetreten, und sie dankte Gott im Himmel dafür. Wenn sie schon nicht als Erste hier gewesen war, dann wenigstens er. Vor allem, weil direkt neben ihm ein weiterer Deputy stand, ein Neuling namens Joanie. Sie war seit nicht einmal einem Jahr dabei. Auch Joanie hatte ihre Waffe gezogen, aber sie wirkte um einiges nervöser.
    Beide starrten jemanden an, der sich im Haus aufhielt. Stacey hatte den starken Verdacht, dass sie wusste, wer dieser

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