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Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Jemand war.
    Leise trat sie auf die Veranda und begegnete Mitchs Blick. Er blickte zwischen ihr und dem bewaffneten Täter hin und her und sagte dann leise: »Der Sheriff ist hier. Wollen Sie sie vielleicht hereinlassen? Reden Sie doch mit ihr! Dann finden wir gemeinsam eine Lösung.«
    Er machte das gut. Ruhig und vernünftig bemühte er sich, den Schützen zu beschwichtigen und sein Vertrauen zu gewinnen. Das gab ihr sofort einen weiteren Hinweis auf das, was hier gerade vor sich ging. Wer auch immer der Täter war, er hatte seine Waffe nicht auf ihre Deputys gerichtet. Denn dann würde Mitch nicht versuchen, mit ihm zu reden; er hätte längst auf ihn geschossen, um ihn zu töten. Er war ein viel zu guter Polizist, um damit zu warten.
    Selbstmord. Schon bevor sie durch die Tür ging, wusste sie, dass derjenige, der die Schüsse abgefeuert hatte, sich jetzt eine Waffe an den eigenen Kopf hielt. Und sie konnte sich vorstellen, warum.
    Dann trat sie ein, sah, wer es war, und erkannte, dass sie falschgelegen hatte. Vollkommen, entsetzlich falsch.
    Die Leiche lag einige Meter vor ihren Deputys auf dem Fußboden des kleinen, abgedunkelten Hauses. Sie lag lang auf dem Rücken, die Arme und Beine von sich gestreckt.
    Es stand außer Frage, dass der Mann tot war. Die eine Hälfte seines Gesichts fehlte. Blut und Hirnmasse bedeckten den abgenutzten Teppich. Die Wände und die kleinen Schäferfigürchen auf dem nahe stehenden Tischchen hatten einige Spritzer abbekommen. Von der Frau, die danebensaß, ganz zu schweigen.
    »Winnie?«, fragte Stacey leise und ging einen Schritt weiter.
    Sie zwang sich, ihren Schock zu überwinden und sich auf die veränderte Situation einzustellen. Nachdem sie die Adresse gehört hatte, war sie überzeugt gewesen, dass Stan endgültig zu weit gegangen war und seine Frau getötet hatte.
    Aber das, was sie jetzt sah, hatte sie nicht erwartet.
    Winnie Freed saß auf ihrem schäbigen Sofa, regungslos und schweigend. In der einen Hand hielt sie das eingerahmte Bild ihrer Tochter, das Dean am letzten Wochenende ins Auge gefallen war. In der anderen Hand hielt sie eine Pistole. Sie zielte auf ihren eigenen Kopf.
    »Bitte nehmen Sie die Waffe runter. Lassen Sie uns darüber sprechen.«
    Winnie schien sich in einem Schockzustand zu befinden. Sie schaute nicht hoch, sondern starrte einfach nur auf das Gesicht des Kindes, das sie verloren hatte. Ihre Unterlippe war geschwollen und blutete. Eines ihrer Augen hatte kürzlich ein Veilchen verpasst bekommen; Stacey musste nicht lange rätseln, von wem. Die Spuren auf ihrem Gesicht verrieten, dass sie geweint hatte, aber jetzt war sie gefasst. Ruhig. Starrte nur das kleine Mädchen an und dachte überhaupt nicht mehr an den Ehemann, den sie umgebracht hatte.
    »Winnie, bitte. Tun Sie das nicht. Lisa würde es nicht wollen.«
    »Er hat ihr wehgetan«, flüsterte Winnie. »Er hat ihr immer und immer wieder wehgetan.«
    Verflucht! »Sie haben nichts davon gewusst.«
    Ihre Hand zitterte und näherte sich ihrer Schläfe. »Ich wollte es nicht wissen.«
    »Sie haben versucht, sie zu beschützen. Sie haben mir erzählt, dass Sie sie ständig zum Arzt gefahren haben.«
    »Ja, stimmt.« Sie lachte bitter. »Und ich habe mich selbst zu meinen guten Instinkten beglückwünscht, denn körperlich war sie gesund. Aber das lag nur daran, dass er sie nicht mit einem Gürtel verprügelt oder ihr in die Nieren geboxt hat, damit man keine Prellungen sehen konnte.«
    Sie sagte diese Worte ganz sachlich, als wären das Ereignisse, die zu einem ganz normalen Leben dazugehörten. Für Winnie hatten sie das wahrscheinlich auch. Jedenfalls seit sie den Mann geheiratet hatte, dem sie gerade den Schädel weggeblasen hatte.
    »Ich bin heute Morgen zu ihm gegangen. Zu Doc Taylor.«
    »Nachdem Stan Ihnen das angetan hat?«, fragte Stacey und machte vorsichtig einige Schritte in den Raum hinein.
    »Ja.« Winnie hob den Kopf, sah, dass sie näher kam, und erstarrte.
    Stacey hielt inne. Dann lockerte sie ihren Griff um die Glock. Langsam ließ sie die Waffe sinken und schob sie zurück ins Holster, um Winnie zu beruhigen und ja nicht bedrohlich zu wirken. Auf keinen Fall wollte sie als Polizistin für einen Selbstmord verantwortlich sein. Nicht in ihrer eigenen Stadt. Nicht bei dieser Frau.
    »Stacey … «, murmelte Dean warnend.
    »Schon gut«, beharrte Stacey. Sie achtete jedoch darauf, nicht in die Schusslinie zwischen ihren beiden Deputys oder Dean und der bewaffneten Frau auf dem Sofa

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