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Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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künstliche Beleuchtung eingesetzt. Außerdem hatte er an das Gesicht des Opfers herangezoomt, richtig nah, und dann wieder den kompletten Schauplatz ins Bild genommen.
    Der Mörder hatte sich nicht im Geringsten bemüht, seinem Publikum die Vorstellung erträglicher zu machen. Und er hatte die Kamera nicht eine Sekunde weggeschwenkt.
    Dean fing mit den Bildern vom Beginn der Folterstunde an, breitete sie auf dem Tisch aus und schob sie dem Sheriff hin. Auf dem ersten waren die Augen des Opfers geschlossen, der Kopf gesenkt, das Kinn lag auf der Brust. In den Minuten zu Beginn des Films war sie bewusstlos gewesen. Nach dem Blut zu urteilen, das ihr aus dem Mundwinkel rann, hatte sie einen oder mehrere harte Schläge ins Gesicht und gegen den Schädel abbekommen.
    Das nächste Bild war verstörender. Die Augen des Opfers standen offen, in ihrem Gesicht rangen Verwirrung und Schmerz mit panischer Angst. Jedem, der sah, was sie sah – die Gestalt mit der Kapuze, die Klinge, die im Mondschein glänzte – , wäre es ebenso ergangen.
    Jedem.
    Dean legte das dritte Bild auf den Tisch und hoffte, dass es das letzte war, das er Sheriff Rhodes zeigen musste. Sie saß völlig unbeweglich da. Ihre Haltung verriet nichts, aber aus ihren Wangen war jegliche Farbe gewichen. Das Bild zeigte das nackte Opfer in einer Totalen, und hier war es bei vollem Bewusstsein. Das Gesicht der jungen Frau blutete, aber noch war ihr Körper unberührt von der Klinge, die sie mit qualvoller Grausamkeit heimsuchen würde.
    Dean beobachtete die Reaktion des Sheriffs, und als ihre Augenlider herabsanken und sie sich auf die Unterlippe biss, wusste er, dass sie das Opfer identifiziert hatten. Der feuchte Schimmer, der in ihre Augen trat, als sie sie wieder öffnete, bestätigte seinen Verdacht. Gleichzeitig fühlte er sich mies, weil er sie dazu gebracht hatte, so etwas durchzumachen.
    Für jeden Polizisten war es schlimm, die letzten, qualvollen Momente einer Fremden zu sehen. Aber für jemanden, der diese junge Frau seit ihrer Kindheit gekannt hatte, musste es die Hölle sein.
    »Sheriff Rhodes?«, fragte er mit sanfter Stimme. »Können Sie die Frau auf den Bildern identifizieren?«
    Sie schluckte sichtlich, dann nickte sie kurz. »Es ist Lisa Zimmerman.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Selbst wenn ich ihr Gesicht nicht auf Anhieb erkannt hätte – das Hummeltattoo auf ihrer Schulter hätte mir völlige Gewissheit gegeben. In der Grundschule hat sie im Finale eines bundesweiten Buchstabierwettbewerbs ein Bienchen als Auszeichnung gewonnen. Vor einigen Jahren hat sie sich dann das Tattoo machen lassen, wahrscheinlich zur Erinnerung daran, dass sie mal was erreicht hat.« Sie schob die Bilder mit der Spitze ihrer Fingernägel beiseite, als wollte sie jegliche Berührung mit ihnen vermeiden. » Sie ist also tot?«
    »Ihre Leiche haben wir nicht gefunden«, erläuterte Wyatt. Seine Stimme klang ungerührt und professionell wie immer, doch aus Respekt vor der offensichtlichen Bestürzung des Sheriffs sprach er gedämpft. »Aber es stimmt, die Frau auf diesen Bildern ist ohne Zweifel tot.«
    Einen Moment lang herrschte Stille im Büro, nur die Klimaanlage im Fenster surrte vor sich hin. Der kühle Luftstrom fuhr durch einige Blätter auf dem Schreibtisch und spielte mit einer fingerdicken rotblonden Locke, die dem Knoten im Nacken des Sheriffs entwischt war. Die Haut, auf der sie lag, glänzte und war feucht von einem leichten Schweißfilm, der sich an einem heißen Tag wie heute einfach nicht vermeiden ließ.
    Von dieser weichen, zarten Strähne ging während der ganzen Minute, die sie brauchte, um die Information zu verarbeiten, die einzige Regung aus. Ihr restlicher Körper blieb wie erstarrt, ohne die kleinste Bewegung, ohne zu blinzeln, beinahe ohne zu atmen.
    Sie war der Inbegriff einer professionellen Polizistin, die sich mit einem schrecklichen Verbrechen auseinandersetzte, das sie persönlich berührte – und von dem sie sich bereits distanzierte, um ihre Arbeit machen zu können.
    Nichts anderes hatte Dean erwartet. Er sah sie aufmerksam an und fragte sich, warum er sie nach dieser kurzen Zeit schon so gut verstand. Er musste allerdings nicht lange nach einer Antwort suchen – die Wahrheit überkam ihn mit plötzlicher Deutlichkeit.
    Sie war wie er. Stacey Rhodes teilte ihre Empfindungen auf. Die schmerzhaften schob sie beiseite, um sich später mit ihnen zu befassen, zu einem geeigneteren Zeitpunkt, an einem entsprechenden Ort. Er konnte fast

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