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Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Großeltern.
    Er riss seine Gedanken von dem Sheriff los und konzentrierte sich wieder auf seine Aufgabe, Hope Valley zu erforschen. Man brauchte zehn Minuten, um die etwa zehn Häuserblocks zu durchqueren. Zu Fuß. Was bedeutete, dass jemand, der auf der Durchfahrt im Auto saß und gerade runterschaute, um Ketchup auf seinen Hamburger zu quetschen, den Ort höchstwahrscheinlich übersah.
    Es gab ein paar kleine Bistros – Bars, die Burger anboten, und ein Internetcafé. Aber Dean entschied sich für das Diner. Nicht etwa, weil das Lokal in der Nähe vom Büro des Sheriffs lag. Oder weil er sich fragte, ob sie vielleicht ab und zu nach der Arbeit hierherkam, um einen Happen zu essen. Wenigstens redete er sich das ein.
    Als er das Diner betrat, wanderte sein Blick jedoch nach rechts und fiel auf die Frau, die gleich am ersten Tisch saß. Eine Frau mit rotblondem Haar, feucht schimmernden Lippen, glänzendem Hals und einem fast schuldbewussten Ausdruck von Überraschung im Gesicht. Und Dean wurde klar, dass er auch dann hier aufgekreuzt wäre, wenn ihr Hotel vier Sterne und einen Zimmerservice gehabt hätte – nur für den Fall, dass sie auf dieselbe Idee gekommen war.
    »Sheriff Rhodes«, sagte er leise zu sich selbst.
    Sie hatte es dennoch gehört. »Special Agent Taggert.«
    Sie war ganz bewusst hierhergekommen. Dean war kein Profiler, von Verhaltensanalyse hatte er nicht die geringste Ahnung. Aber das wusste er so sicher wie den Geburtstag seines Sohnes.
    »Ich habe mich schon gefragt, wann Sie wohl auftauchen würden«, sagte sie und legte ohne Umschweife die Karten auf den Tisch.
    Jede andere Frau, die er kannte, hätte sich den ganzen Abend um dieses Eingeständnis herumgedrückt. Oder hätte es ganz vermieden. Nicht aber Stacey. Sie war schonungslos direkt, ohne Kompromisse. Etwas anderes kam bei ihr gar nicht infrage.
    Da er wusste, dass der leere Stuhl ihr gegenüber für ihn gedacht war, setzte er sich, ohne ihre Aufforderung abzuwarten. »So, wie die Sache steht, sollten Sie vielleicht eher Dean zu mir sagen.«
    Sie knabberte an ihrer Lippe – dieser vollen Unterlippe, die vorhin ein ganz kleines bisschen gezittert hatte, als sie die Bilder zum ersten Mal angeschaut hatte. »Wie meinen Sie das?«
    Eine ganze Reihe möglicher Antworten blitzten in seinem Gehirn auf, aber er begnügte sich mit der nächstliegenden. »Wenn wir was zusammen trinken. Und zusammenarbeiten.« Was auch immer zwei ungebundene Erwachsene taten, die sich zueinander hingezogen fühlten.
    Plötzlich fiel ihm auf, was für eine kühne Vermutung er aufgestellt hatte, und er warf einen kurzen Blick auf ihre linke Hand. Schließlich hatte er keine Ahnung, ob Sheriff Rhodes ungebunden war oder nicht. Er wollte einfach, dass sie Single war, und hatte gar keine andere Möglichkeit in Betracht gezogen.
    Ein Ring war nicht zu sehen. Deans Herz fing auf einmal wieder an zu klopfen. Man mochte ihm alles Mögliche nachsagen, aber er gefährdete keine glücklichen Ehen.
    »Okay. Und ich bin Stacey.« Sie blickte an ihm vorbei. »Wo ist Ihr Chef?«
    »Im Hotel, muss noch was erledigen.«
    »Sind Sie gut untergebracht?«
    Er schnaubte. »Ich habe mich den Flöhen in der Matratze noch nicht vorgestellt.«
    Ihre Lippen zuckten fast unmerklich. »Tut mir leid. Das nächste größere Hotel liegt mehrere Kilometer von hier entfernt. Anderthalb Kilometer außerhalb der Stadt gibt es eine sehr nette Pension, aber ich weiß, dass an diesem Wochenende eine Hochzeit stattfindet und sie völlig ausgebucht ist.«
    »Meinen Sie, ich gehe als Trauzeuge durch?«
    »Im Gegensatz zu Ihrem Chef sind Sie nicht so der Anzugtyp«, sagte sie und lächelte sogar dabei. Zum ersten Mal, seit sie sich kennengelernt hatten, entspannte sie sich ein wenig. Ihr breiter Mund schien wie dafür gemacht, zu lächeln; ihre grünen Augen funkelten und straften die kleinen Sorgenfalten auf ihrer Stirn Lügen.
    Bisher hatte sie unglaublich attraktiv ausgesehen. Jetzt war sie nahezu wunderschön.
    »Sie haben recht«, gab er zu. »Wyatt ist der Dom Pérignon in unserem Team. Ich bin wohl eher der billige Fusel.«
    Ein Lachen sprudelte zwischen ihren Lippen hervor, rau und sanft zugleich und so natürlich, dass es unmöglich gekünstelt sein konnte. Zum ersten Mal an diesem Tag entspannte sich Dean.
    »Ich weiß, das Hotel sieht von außen schrecklich aus. Aber ich garantiere Ihnen, dass es drinnen wirklich sauber ist. Die Besitzer können sich eine Renovierung nicht leisten; dennoch

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