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Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Temperaturen bringen. Sonst würde er höchstwahrscheinlich in Flammen aufgehen, sobald Stacey ihn an der Haustür begrüßte.
    Eigentlich hatte sein Comeback auf dem Singlemarkt anders aussehen sollen. Das mit Stacey war keine bedeutungslose Affäre mit irgendeiner Barbekanntschaft. Aber er konnte sich einfach nicht dazu durchringen, sich deswegen Sorgen zu machen.
    Er begehrte sie. Er mochte sie. Er bewunderte sie. Er respektierte sie.
    Warum um alles in der Welt sollte er auch nur daran denken, mit einer anderen Frau zu schlafen?
    Sie würden einfach nur miteinander schlafen, keine Frage. Für keinen von ihnen stand etwas anderes zur Debatte, und das wussten sie verdammt gut. Aber Sex zwischen zwei Menschen, die einander mochten und respektierten … Was konnte daran falsch sein?
    Nachdem er sich angezogen und seinen Sohn angerufen hatte, um ihm Gute Nacht zu sagen, stopfte er Staceys Zettel mit der Adresse und der Wegbeschreibung in die Tasche seiner Jeans. Ein kurzer Halt beim Spirituosengeschäft an der Ecke – wenn sie die Steaks zur Verfügung stellte, konnte er schließlich mit einem zusätzlichen Sixpack auftauchen – , dann fuhr er aus der Innenstadt hinaus.
    Während der Fahrt konnte er sich ein Lächeln nicht verkneifen. Er musste zugeben, dass er sich zum ersten Mal seit Monaten wieder auf etwas freute, das nichts mit Jared zu tun hatte. So wohl hatte er sich in seiner Haut nicht mehr gefühlt, seit er erkannt hatte, wie sehr er und seine Frau sich tatsächlich auseinandergelebt hatten. Das war ungefähr einen Monat, bevor er herausgefunden hatte, dass sie ihn betrog.
    All das war jedoch Schnee von gestern. Und während er darüber nachdachte, musste er sich eingestehen, dass er ein bisschen erleichtert darüber war, dass sie ihm einen einfachen Ausweg aus ihrer leidenschaftslosen Ehe ermöglicht hatte.
    Dean war so überrascht von dieser Selbsterkenntnis, dass er, als er in Staceys Straße bog, beinahe an ihrem Haus vorbeigefahren wäre. Er entdeckte ihre Hausummer auf dem Briefkasten, bog in die Einfahrt und parkte gleich hinter ihrem staubigen Streifenwagen.
    Dort blieb er einen Moment sitzen und fragte sich, ob er gerade kurz davorstand auszurasten. Denn dass er zu diesem Schluss über seine Trennung gelangte, nachdem er sich ein Jahr lang verletzt gefühlt hatte, war zwar erschütternd, aber auch ein wenig befreiend. Und ihm drängte sich die Frage auf, ob ihm diese Erkenntnis auch gekommen wäre, wenn er nicht eine Frau kennengelernt hätte, die ihn vor Begierde wahnsinnig machte, seit er ihr das erste Mal die Hand geschüttelt hatte.
    Vielleicht. Vielleicht auch nicht. So oder so war er gespannt, was er noch alles über sich selbst und über Stacey Rhodes ­herausfinden würde. Und heute Abend würde er damit anfangen.
    Mit einem erwartungsvollen Lächeln griff er nach dem Bier und ging über den verschlungenen Fußweg, der von hohen, struppigen Hecken gesäumt war, auf das Haus zu. Als er um die Ecke bog, achtete er darauf, nicht an den scharfen Dornen der Heckenrosen hängen zu bleiben. Achtete so sehr darauf, dass er erst gar nicht bemerkte, was nur wenige Meter vor ihm geschah.
    Dann sah er es: die rot beschmierte Veranda. Die Frau auf der Veranda.
    Die von Blut bedeckte Frau.
    Und sein Lächeln erstarb.
    Wyatt schaute nicht oft fern. Natürlich besaß er einen Fernseher, und ab und zu schaltete er die Nachrichten ein, während er das Abendessen zubereitete oder morgens auf seinen Kaffee wartete. Aber eigentlich las er lieber ein Buch. Das hieß, wenn er die Zeit hatte, etwas anderes zu lesen als Akten und Berichte.
    Da der letzte Roman, den er gelesen hatte, dieses Da-Vinci-Buch gewesen war, von dem alle so geschwärmt hatten, vermutete er, dass manch einer behaupten würde, er nähme ein bisschen zu viel Arbeit mit nach Hause. So wie heute Abend.
    Während er die Mahlzeit aufwärmte, die seine Haushälterin ihm gerichtet hatte, schaltete er jedoch aus irgendeinem Grund den Fernseher ein, ohne überhaupt hinzuhören. Wenn der Fernseher lief und er das leise Gemurmel der Stimmen im Hintergrund wahrnahm, konnte er sich leichter daran erinnern, dass es da draußen eine normale Welt gab. Die Menschen lebten fröhlich vor sich hin und ahnten nichts davon, wie grausam und unberechenbar das Leben wirklich sein konnte. Während er sich an diesen stillen, ruhigen Ort verkroch und, von Entsetzen gepackt, die Verbrechen zu entwirren versuchte, die der Sensenmann begangen hatte, drehte die Erde sich

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