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Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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sich. »Es muss ein Bluff sein.«
    Um sich abzulenken, räumte er sein Spezialzimmer auf. Er sorgte dafür, dass es immer sauber war und ganz normal aussah, für den unwahrscheinlichen Fall, dass jemand hier hereinkam. Schon allein bei der Vorstellung, dass jemand in seine Privatsphäre eindrang, von seinem anderen Leben erfuhr, wurde ihm übel. Niemand durfte ihm in dieses Leben hineinfunken. Das würde er nicht zulassen.
    Und wenn sie vom Playground wussten?
    Unmöglich. Die Sicherheitsvorkehrungen dort waren streng, und die Existenz des Playgrounds verbreitete sich nur durch Cybergeflüster. Er bezweifelte, dass es im Umkreis von zwei Bundesstaaten auch nur ein weiteres Mitglied gab.
    Vielleicht war aber auch sein nächster Nachbar einer von ihnen.
    Das war eines der Dinge, die Satan’s Playground so großartig machten.
    Aber in den letzten Wochen waren eine Menge zusätzlicher Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden. Vielleicht hatte sich jemand eingehackt …
    Vielleicht sollte er damit aufhören!
    Bei dem bloßen Gedanken daran stieg ihm Zorn die Kehle hinauf. Aufhören? Den einzigen Ort verlassen, wo er jemals hingehört hatte? Nein. Niemals.
    Im Gegenteil: Er würde tun, was in seiner Macht stand, damit diese seine Welt sicher und unversehrt blieb. Dafür würde er jeden beseitigen, der ihre Existenz bedrohte. FBI -Agenten. Den Sheriff. Jeden.
    Das konnte er. Es war ganz einfach. Sie würden nicht einmal begreifen, dass er ihr Gegner war, bis er ihnen die Köpfe abhackte. So, wie er es bei diesem Mädchen aus dem Einkaufszentrum getan hatte. Dem lauten Mädchen. Dem gemeinen. Dem Mädchen, das scheußliche Wörter gerufen hatte und keine Dame gewesen war. Eine Hure, wie die anderen auch. Sie hatte ihn nicht lange so beschimpft.
    Er lächelte beinahe, als ihm klar wurde, wie wenig die Leute in diesem tristen, eintönigen Ort von ihm wussten. Dann schreckte ihn ein plötzliches Klingeln aus seinen Computerlautsprechern auf. Er hatte eine Nachricht erhalten.
    Nicht auf dem Playground , sondern eine E-Mail an die Identität, in die er in dieser schmutzigen Welt geschlüpft war.
    Da er den Absender mit der unpersönlichen E-Mail-Adresse nicht kannte, hätte er die Mail beinahe als Spam gelöscht. Aber der Betreff – Das hier wird Dich interessieren – weckte seine Neugier. Irgendwie ungewöhnlich, obwohl ihm wahrscheinlich nur wieder jemand anbieten wollte, ihn reich zu machen oder ihm das Geheimnis für besseren Sex zu verraten.
    Ha! Es gab kein Geheimnis. Denn Sex konnte niemals besser sein, als eine Frau ausbluten zu lassen, bis das Licht in ihren Augen erlosch und sie endgültig verstummte.
    Nichts war besser.
    Er beugte sich über seinen Stuhl, streckte die Hand aus und klickte die Nachricht an, um sie zu öffnen und gegebenenfalls sofort zu löschen.
    Dann las er die Worte auf dem Bildschirm. Sein Herz pochte.
    Er sah das Bild unter den Worten. Sein Puls raste.
    Er las die Forderung am Ende. Und langsam setzte er sich auf seinen Stuhl.
    Die Botschaft war einfach: Ich weiß, was Du getan hast. Darunter wurde ein unscharfes Schwarz-Weiß-Foto angezeigt, das offensichtlich mit einer Überwachungskamera aufgenommen worden war. Die Qualität war nicht besonders gut. Aber das musste sie auch nicht sein. Die beiden wichtigsten Dinge waren auf dem Bild deutlich zu sehen: Seine verhüllte Gestalt, die einen länglichen Gegenstand von der Größe eines menschlichen Körpers auf die Ladefläche eines Lieferwagen hievte. Und – was noch viel beunruhigender war – ein unschwer erkennbares Nummernschild.
    »Nein«, begann er zu flüstern, und seine Worte nahmen an Lautstärke zu, als der Zorn in ihm aufstieg und ihm die Kehle zuschnürte. »Nein! Das kannst du nicht tun!«
    Aber der Verfasser dieser Nachricht war offensichtlich anderer Ansicht.
    Der anonyme E-Mail-Absender wollte Geld. Viel Geld, das er nicht besaß. Und er wollte es innerhalb von sieben Tagen.
    Andernfalls würde das FBI dieses Bild erhalten.

9
    Zwar hatte Dean während seiner ganzen Karriere nur selten die üblichen Ermittlerspielchen gespielt, doch dann hatte er sich noch jedes Mal in der Rolle des bösen Cops wiedergefunden. Wegen seines von Natur aus strengen, ernsten Auftretens und seiner Körpergröße war er immer der knallharte Typ gewesen, der Drohungen ausstieß und den Verdächtigen unablässig mit Beschuldigungen überhäufte, der wütende Polizeibeamte, der einen Täter davon überzeugte, dass er den Rest seines jämmerlichen Lebens

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