Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Cats 01. Was kostet der Tod

Black Cats 01. Was kostet der Tod

Titel: Black Cats 01. Was kostet der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
Vom Netzwerk:
Er ging wieder ins Bad, schnappte sich seine Unterhose, streifte sie über seinen nackten Körper und stellte sich hinter Stacey. Dann nahm er ihr die Bürste aus der Hand und fing an, sie langsam durch ihren verfilzten, feuchtkalten Schopf zu ziehen; die Locken kringelten sich sanft auf ihrer Haut, die schon trocken war. So wunderschönes Haar, und sie behandelte es immer so streng. Genau wie sich selbst.
    »Du musst das nicht machen.«
    Ohne zu lächeln, begegnete er ihrem Blick im Spiegel über der Kommode. »Ich weiß. Ich mache das gern.«
    Sie schwiegen, während er sich durch die Knoten arbeitete und mit den Fingern durch Strähnen fuhr, die er eine nach der anderen frei kämmte. Mit jeder Handbewegung, mit jedem Bürstenstrich gab er ihr wortlos Zeit, um herauszufinden, was sie ihm sagen wollte. Denn er kannte sie gut genug, um den Mund zu halten und sie nicht zu fragen, was los war. Irgendetwas war los, das lag auf der Hand. Sie würde es ihn wissen lassen, wenn sie sich überlegt hatte, wie sie es ihm erzählen wollte.
    Als er fertig war, warf er die Bürste auf die Kommode, legte ihr die Hände auf die Schultern und blickte sie schließlich im Spiegel an. »Gut so?«
    Nach dem Weinkrampf waren ihre Augen feucht und gerötet. Nun ließen neue Zweifel sie wieder mit Tränen kämpfen.
    »Du bist wunderbar«, flüsterte sie.
    Dean verdrehte die Augen.
    »Doch, wirklich. Du bist verdammt zäh und hart im Nehmen, aber du bist auch absolut wunderbar.«
    »Du spinnst. Ich habe dir schon gesagt, dass ich kein lieber Kerl bin.« Nicht nur seine Frau, auch eine Menge anderer Leute konnten das bestätigen – zum Beispiel die, die er verhaftet hatte, oder einige seiner ehemaligen Kollegen.
    Stacey drehte sich in seinen Armen herum, presste sich an ihn und sah hoch in seine Augen. »Doch, das bist du. Und das macht mich echt fertig.«
    »Jetzt komme ich nicht mehr mit.«
    »Ich habe gehört, wie du mit deinem Sohn telefoniert hast.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Er hat Angst vor Monstern unterm Bett.«
    »Du liebst ihn. Du bist ein wundervoller Vater. Du hast mir genau das gegeben, was ich gerade nötig hatte. Und das kann ich nicht brauchen.«
    Ihr ernster Tonfall verriet ihm, dass sie endlich zum Kern der Sache gelangt waren. »Willst du mir das erklären?«
    »Wir haben eine Affäre, verdammt noch mal. Einfach nur Sex, und das nur, solange du hier in der Stadt bist und weil ich einsam bin und du seit Kurzem Single.«
    Aaah!
    »Keine Verbindlichkeiten, keine Gefühle. Du sollst nicht wunderbar sein. Und ich sollte nicht dabei zuhören, wie du mit deinem Sohn telefonierst. Du betest ihn an, und ich will nicht mal Kinder haben.«
    Er bediente sich der gleichen Taktik, die sie zuvor im Auto verfolgt hatte, und zwang sich zu einem trockenen Lachen. »He, ich bin vorbeigekommen, um ein Bier mit dir zu trinken, nicht um dich zu schwängern.«
    Stacey durchschaute ihn sofort. Sie legte ihm eine Hand auf die Brust, schob ihn von sich weg und ging auf Abstand. »Ich könnte mich glatt in dich verknallen.«
    »Tu das nicht«, warnte er sie. Er wusste, dass sie recht hatte. Es war nur eine Affäre. Ein kleines Intermezzo, damit sie beide wieder in Übung kamen und den Kopf freikriegten. Die Tatsache, dass sie ihm bereits jetzt etwas bedeutete, hatte er bewusst ignorieren wollen, als er heute Abend hier aufkreuzte.
    Und die Vorstellung, dass er ihr etwas bedeuten könnte? Undenkbar. Sie musste es ihm nicht erst sagen, damit er begriff, dass sie genau deswegen hierher nach Hope Valley zurückgekommen war: um Männern wie ihm aus dem Weg zu gehen. Und er hatte bereits unter Beweis gestellt, dass er in Beziehungsangelegenheiten eine totale Niete war.
    »Stacey, ich hab’s kapiert«, beharrte er. »Ich sehe das genauso. Es ist Sex – toller Sex – ohne irgendwelche Verpflichtungen. Das bedeutet nicht, dass wir uns nicht mögen dürfen. Genau genommen finde ich, macht es das sogar noch besser, wenn ich dich mag. Weniger … «
    »Unpersönlich?«
    Er nickte. Es gefiel ihm, wie schnell sie ihn verstand. »Die Situation könnte weiß Gott nicht unpassender sein, aber wenigstens stimmt das Timing. Wir beide brauchen genau das, was wir bekommen. Nicht mehr und nicht weniger. Kein One-Night-Stand mit einem Fremden und keine Beziehung auf Lebenszeit. Irgendwas dazwischen, das uns beiden guttut.«
    Sie betrachtete ihn argwöhnisch. »Wirklich?«
    »Wirklich. Du bist nicht in mich verknallt; du fühlst dich zu mir hingezogen, und du

Weitere Kostenlose Bücher