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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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leeren Straßen an diesem Sonntagmorgen hatten dafür gesorgt, dass sie gut durchkamen. Wie angekündigt wurden sie von dem Wachmann am Eingangstor bereits erwartet; er wies ihnen den Weg zu einer nicht öffentlichen Einfahrt, die zu einem gesonderten Parkplatz führte. Dort standen zwei Fahrzeuge dicht an einer Tür, die die Aufschrift trug: Eingeschränkter Zutritt – Nur für befugte Mitarbeiter der Verwaltung .
    »Damit sind wohl wir gemeint « , sagte Myers und stellte den Motor ab.
    Als Sam gestern hier gewesen war, waren sie und Alec auf den Besucherparkplatz gefahren, wo sehr viel mehr Betrieb geherrscht hatte. Jetzt empfand sie die Stille als beunruhigend. Offensichtlich ging es Myers genauso, denn er blieb dicht bei ihr, während er sie zu der dicken Metalltür mit dem Schild Mitarbeitereingang begleitete.
    Obwohl Carter hier auf sie warten sollte, war niemand zu sehen. Myers drückte die Klinke herunter, doch die Tür war verschlossen. Dann blickte er zu Sam. »Was machen wir jetzt ?«
    Sam legte eine hohle Hand an die Augen und spähte durch das kleine vergitterte Fenster. Drinnen war eine Bewegung zu sehen. »Da kommt er .«
    Die Tür ging auf. Doch zu ihrer Überraschung stand ihnen nicht Dale Carter, sondern Direktor Andrew gegenüber. »Ja ?«
    »Entschuldigen Sie die Störung « , beeilte sich Sam zu sagen, die nach dem gestrigen Vorfall immer noch Verlegenheit in sich aufsteigen fühlte, als sie diesen Mann sah. »Wir sollten uns hier eigentlich mit Mr Carter treffen .«
    Der ernst dreinblickende Direktor starrte erst Sam, dann Myers an. Mit gerunzelter Stirn brummte er: »Wer sind Sie ?«
    Myers zeigte ihm seine Dienstmarke. »Detective Myers, Polizei von Baltimore. Ich begleite Mrs Dalton .«
    »Dieser Eingang ist nur für befugte Mitarbeiter .«
    Gute Güte, der Kerl war wirklich ein Paragrafenreiter.
    »Wir wurden aufgefordert, diesen Eingang zu nehmen « , erwiderte Myers. Er verschränkte die Arme vor der Brust und zog eine Augenbraue hoch, wie um zu zeigen, dass er sich nicht so einfach wieder zum öffentlichen Eingang zurückschicken lassen würde.
    »Na gut « , murmelte Andrew, ohne besonders glücklich zu klingen. Er trat einen Schritt beiseite, winkte sie herein und schloss hinter ihnen rasch wieder die Tür.
    Sie befanden sich in einer kleinen, abgeschiedenen Nische, gleich vorm Büro des Gefängnisdirektors. Offensichtlich bekam jemand in seiner Position den besten Parkplatz des Geländes.
    Im Gegensatz zu gestern, als trotz des Wochenendes die Korridore einigermaßen belebt gewesen waren, lag dieser Teil des Gebäudes heute völlig verlassen da. Das einzige Geräusch kam von ihren eigenen Schritten, deren Echo in den leeren Gängen widerzuhallen schien; ein Klang, der das Gefühl der Einsamkeit noch verstärkte. In anderen Trakten des riesigen Gefängnisses liefen sicher Hunderte von Menschen herum – Häftlinge und Wärter. Aber die Mitarbeiter der Verwaltung hatten sonntags anscheinend frei. Jedenfalls alle außer dem Direktor.
    »Worum geht es denn überhaupt ?« , fragte der.
    »Dale Carter hat mich heute Morgen angerufen und mich gebeten hierherzukommen, um etwas entgegenzunehmen, das Jimmy Flynt für mich hinterlassen hat .«
    Sein Kopf fuhr herum. »Flynt ?«
    »Ja. Einen Briefumschlag mit meinem Namen drauf .«
    Andrews Augen wurden schmal; er schien verdutzt. »Das verwirrt mich. Ich dachte, Sie wollten keine Post mehr von Flynt erhalten .«
    »Es handelt sich nicht um einen normalen Brief « , erklärte sie. »Mr Carter meinte, es sei ein Päckchen .«
    »Davon ist mir nichts bekannt .« Unvermittelt drehte der Direktor sich um und sagte über die Schulter hinweg: »Wir werden der Sache gleich auf den Grund gehen. Kommen Sie bitte mit !«
    Sam wechselte einen Blick mit Myers und stellte fest, dass auch er sich wie ein Schulkind vorkam, das zum Rektor gerufen worden war. Doch sie folgten dem Mann, der sie durch eine Tür zum Büro seiner Sekretärin führte. Hier hatte Sam gestern während des Interviews gewartet.
    »Entschuldigen Sie die Unordnung « , sagte Andrew mit einer ausschweifenden Handbewegung. Möbel waren zur Seite gerückt, Plastikplanen darübergeworfen worden, und auf dem Boden lag eine große Abdeckfolie ausgebreitet. Er deutete auf einen braunen Fleck an der Decke. »Wir hatten einen Rohrbruch. Der Klempner arbeitet daran. Ich beaufsichtige die Reparatur, deswegen bin ich an diesem Sonntagmorgen hier und nicht in der Kirche .«
    »Macht gar nichts « ,

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