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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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eine allgemeine Schimpfkanonade über die realen Gefahren, die im Internet lauern. Sie beschreibt das Risiko, nicht nur seine Identität preiszugeben, sondern tatsächlich sein Leben aufs Spiel zu setzen. Alles in allem eine Aufforderung an die Leute, die Augen aufzumachen und zu erkennen, wie absurd es ist, sich mit jemandem zu treffen, den man online kennengelernt hat .«
    Er nickte und war froh, dass er Mrs Dalton nicht ganz falsch eingeschätzt hatte. Sie hatte nicht den Eindruck gemacht, als könnte sie ihr Wort nicht halten, doch sie hatte ihn auch rundheraus wissen lassen, dass sie von ganzem Herzen Journalistin war.
    »Na los, lesen Sie selbst! « , forderte Jackie ihn auf.
    Alec lehnte sich gegen die Schreibtischkante und fing an zu lesen. Wie seine neue Partnerin gesagt hatte, war der Artikel sehr allgemein gehalten. Aber der zornige Unterton, der in jedem einzelnen Wort mitschwang, war nicht zu überlesen. Vielleicht lag es daran, dass er Samanthas Buch gelesen und sie persönlich kennengelernt hatte – jedenfalls hallte in seinem Kopf, während er den Text durchging, eine Stimme wider, die sehr nach Samantha Dalton klang.
    Und was er hörte, verriet ihm eine ganze Menge.
    Er hatte gewusst, dass die Nachricht von Ryan Smiths Tod sie schwer getroffen hatte. Das hier saß jedoch tiefer. Sie war wütend. Richtig wütend. Zwischen jeder Zeile blitzten ihre Gefühle durch, und plötzlich fragte sich Alec, ob hinter dieser Wut noch mehr steckte als der flüchtige Kontakt zu einem Mordopfer.
    Was war in ihrem Leben geschehen, das sie dazu gebracht hatte, solche Texte zu verfassen? Ihr Buch war vor fast einem Jahr erschienen, aber in ihrem Lebenslauf stand, dass sie schon seit drei Jahren für ihre Homepage schrieb. Ohne Bezahlung, wie Alec vermutete – denn sie bezeichnete sich selbst als eine ehemalige Journalistin, die beschlossen hatte, ihr eigenes Medium im Web 2.0 zu starten.
    Das mit der Journalistin hatte er überprüft. Eine kurze Google-Suche gestern Abend hatte einige Artikel zutage gefördert, die vier oder fünf Jahre alt waren und ihre Signatur trugen – einen Doppelnamen. Außerdem war derselbe Name in ein paar Reportagen über die High Society von Baltimore aufgetaucht, aber die hatte er sich nicht durchgelesen. Das hätte die Grenzen einer professionellen Recherche überschritten.
    Doch das Internet konnte ihm nicht verraten, warum sie ihre Arbeit als normale Journalistin aufgegeben hatte. Warum sie diesen Blog ins Leben gerufen hatte, obwohl sie nicht hatte voraussehen können, dass sie damit solch einen durchschlagenden Erfolg haben würde – geschweige denn, dass sie einen Buchvertrag an Land ziehen und die Bestsellerliste stürmen würde.
    Was hatte sie dazu veranlasst? Mochte es lediglich reine Neugier sein oder das innere Bedürfnis des Profilers in Alec, zu verstehen, wie jemand tickte – auf jeden Fall merkte er, dass er herausfinden wollte, warum sie in dieser winzigen Wohnung lebte und sich von Diätcola und Schokoriegeln ernährte. Warum sie so auf das »Mrs « bestand, aber später einen Exmann erwähnte. Warum sie im Schlafanzug am Schreibtisch saß, sich weigerte, die Wohnungstür zu öffnen, und mit dem Rest der Welt eigentlich nur über virtuelle Kommunikation in Kontakt trat. Warum sie es sich zur Aufgabe gemacht hatte, andere Leute vor deren eigenen Fehlern zu bewahren.
    »Und jetzt « , fuhr Jackie fort, als sie sah, dass er fertig gelesen hatte, »schauen Sie sich das mal an .«
    Alec hatte überhaupt nicht bemerkt, dass sie noch mehr Papiere in der Hand hielt.
    »Das hier sind Kommentare zu dem Artikel, die gestern Nacht verfasst wurden, nachdem der Blogeintrag online ging .«
    Das waren eine ganze Menge – die ersten waren kurz nach Mitternacht gepostet worden. Anscheinend warteten einige begeisterte Fans auf Sams wöchentliche Kolumne und machten sich sofort darüber her, sobald sie erschien.
    Zuerst kamen einige Kommentare, die rege Zustimmung zum Ausdruck brachten – wahrscheinlich ihr Stammpublikum. Dann überflog Alec den sechsten Eintrag, verfasst um null Uhr vierzig. Er las ihn ein zweites Mal und dann noch einmal laut. »›Meine liebe Samantha, Sie müssen wissen, dass einige Leute einfach nur das bekommen, was sie verdienen. Was für eine Torheit wäre es, jeden Einzelnen davor bewahren zu wollen. Warum machen Sie sich überhaupt die Mühe?‹«
    Der Beitrag war mit »Darwin « unterzeichnet.
    Alec spürte ein nervöses Kribbeln in sich aufsteigen, genau wie

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