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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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hatte ihr ermöglicht, genau das zu tun, was ihr am wichtigsten war: Gewaltverbrechen aufklären. Und zwar auf die Weise, die sie am besten beherrschte – indem sie ihre Computerkenntnisse zum Einsatz brachte. Niemand anders hätte ihr diese Chance geboten, vor allem nicht so kurz nach ihrer Familientragödie.
    Sie war ihm dankbar. Sie empfand Achtung vor ihm. Und darüber hinaus mochte sie ihn gern. Sie brachte zwar meistens keinen Ton heraus, wenn er in der Nähe war, und sein gutes Aussehen schüchterte sie ganz schön ein. Aber sie konnte nicht leugnen, dass sie seine Gegenwart genoss. Bei Wyatt fühlte sie sich beinahe sicher. Zumindest so sicher, wie sie sich derzeit überhaupt fühlen konnte.
    »Er hat damals ein paar von meinen Freunden, gute Agenten, in diese Scheiße mit reingezogen .«
    »Wenn sie gute Agenten gewesen wären, hätten sie keine Beweise gefälscht .«
    Sein finsterer Blick verriet ihr, dass sie einen Treffer gelandet hatte. Das war nicht ihre Absicht gewesen. Sie wollte eigentlich nur, dass er aufhörte, den einen Mann zu beschuldigen, der den Mut gehabt hatte, etwas gegen die Korruption zu unternehmen, die er im FBI entdeckt hatte. Stattdessen sollte Anspaugh die Schuld lieber bei denjenigen suchen, die sie trugen: bei den Gesetzesbrechern.
    »Sie wissen doch überhaupt nicht, ob … «
    Sie schnitt ihm das Wort ab. »Ich will nichts darüber hören, okay? Das ist nicht meine Angelegenheit, und Ihre ist es auch nicht. Darüber sind wir uns ja wohl einig .« Mit einem scharfen Blick fügte sie hinzu: »Ich hatte einen langen Tag und will nach Hause. Sind wir fertig ?«
    Er runzelte die Stirn, gab ihr jedoch den Weg frei. »Rufen Sie mich morgen an« , sagte er noch, bevor sie ins Auto stieg, »damit wir die Sache ins Rollen bringen können .«
    Lily nickte. Dann glitt sie ohne ein weiteres Wort auf den Fahrersitz und zog die Tür zu. Normalerweise wartete sie immer erst, bis der Motor warm wurde. Jetzt parkte sie jedoch kurzerhand rückwärts aus, fuhr fort und ließ Anspaugh einfach stehen.

5
    Seit er am vergangenen Morgen mit Sam Dalton telefoniert hatte, musste Alec sich mächtig zusammenreißen, um nicht ständig an diese Frau zu denken. Tagsüber, als die Ermittlung an allererster Stelle gestanden hatte, war ihm das nicht allzu schwergefallen.
    In der Nacht sah das allerdings etwas anders aus.
    Der Schlaf wollte sich einfach nicht einstellen. Alec ertappte sich dabei, wie er innerlich ihre Unterhaltung noch einmal durchspielte und sich wünschte, er wäre weniger aggressiv gewesen. Jetzt hielt Sam ihn bestimmt für einen anmaßenden Pascha, weil er sich unwillkürlich gegen die Vorstellung aufgelehnt hatte, dass ein Widerling wie Flynt sie begaffte. Dieser Gedanke plagte ihn so sehr, dass er kaum schlafen konnte. Erst gegen vier Uhr nachts fielen ihm die Augen zu – woraufhin er am Donnerstagmorgen gleich den Wecker überhörte.
    Zum Glück lebte er in einer Eigentumswohnung im Norden Virginias. Als er noch bei der BAU gearbeitet hatte, hatte er immer nach Quantico pendeln müssen. Für seine Versetzung nach Washington lag seine Wohnung dagegen genau richtig. Der Weg zur Arbeit war nun um etliche Kilometer kürzer. Dennoch verlängerte der Verkehr die Fahrtzeit meistens erheblich – er würde es auf keinen Fall mehr pünktlich ins Büro schaffen.
    Es war ein ganz normaler Morgen, die Straßen waren verstopft, die Autos standen Stoßstange an Stoßstange. Die Brücken ächzten unter der Last der stehenden Fahrzeuge. Bei einigen der wartenden Insassen, die mit der Geschichte der Stadt vertraut waren, kamen unangenehme Erinnerungen an jenen ähnlich kühlen Tag im Januar 1982 hoch, als ein Flugzeug in die Fourteenth Street Bridge gestürzt war.
    Dichte Wolken dampften aus den Gittern über den Metrotunneln. Alle paar Minuten strömte eine Menschenmenge aus den Treppenaufgängen der Stationen hervor, um einen neuen Arbeitstag zu beginnen. Kein Vergleich mit der warmen Stadt im Süden, in der Alec aufgewachsen war – und wo er ursprünglich hatte bleiben sollen.
    Offen gestanden würde er alles wieder genau so machen, trotz der Narben, die die Kugeln hinterlassen hatten. Bei der Vorstellung, dass er sonst die letzten zehn Jahre jeden Morgen in der Firma angetanzt wäre, die sein Großvater gegründet hatte und die jetzt sein Vater weiterführte, wurde ihm fast schlecht. Feine Pinkel, die mit seiner Mutter zu Mittag aßen, bei ihrer Scheidung zu vertreten war nicht unbedingt das, was er

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