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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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am Montag im Besprechungsraum, als er sich die E-Mails durchgelesen hatte. Die Worte klangen sehr förmlich, wichtigtuerisch. Die Aussage war herzlos und ethisch nicht gerade einwandfrei.
    »Das klingt ziemlich herablassend « , murmelte er.
    »Arrogant – und sehr gewählt « , ergänzte Jackie. »Wie jemand, der beweisen möchte, dass er viel schlauer ist als alle anderen .«
    Eine Sekunde verstrich; dann dämmerte Alec, dass er genau diese Worte benutzt hatte, als er vorgestern während der Autofahrt vom Professor erzählt hatte. »Glauben Sie wirklich, dass er eine Nachricht in einem öffentlich zugänglichen Forum hinterlässt ?« , fragte er skeptisch und versuchte, sich diese ungeheuerliche Möglichkeit vorzustellen.
    »Sie sind der Experte. Würde der Professor so etwas tun ?«
    Alec dachte einen Augenblick darüber nach. Nur weil der Mörder sich bisher nie an die Presse gewandt hatte, musste das nicht heißen, dass er nicht den narzisstischen Drang verspürte, irgendwo wiedererkannt zu werden. Viele Serienmörder hatten sich genauso verhalten, weil sie wollten, dass jemand ihre Taten würdigte. Oder sogar bewunderte. Und dass der Professor jemanden ansprach, der sich dafür einsetzte, die Menschen über genau die Betrugsmaschen aufzuklären, die er selbst verwendete, um sie in den Tod zu locken – nun ja, auf eine sehr verquere Art ergab das Sinn.
    »Ja « , räumte Alec schließlich ein und runzelte die Stirn, als ihm die Konsequenzen seiner Antwort klar wurden. »Ich glaube, er könnte so was tun. Wir haben ja bereits festgestellt, dass sich in den letzten Monaten einiges in seinem Verhalten verändert hat. Er hat das Tempo angezogen, die Abstände zwischen den Morden werden kürzer. Er hat sich eine andere Strategie zugelegt, um seine Opfer zu ködern. Warum sollte er also nicht versuchen, sich mit jemandem im Internet in Verbindung zu setzen? Jemand, der sich mit dem, was er macht, auskennt – vielleicht sogar jemand, den er belehren möchte ?«
    In diesem Fall war das allerdings nicht einfach irgendwer. Es war Samantha Dalton. Hier ging es um die Frau, die er nicht mehr aus dem Kopf bekam, seit er sie das erste Mal gesehen hatte.
    »Ziemlich dünnes Eis, auf das wir uns da begeben « , fügte Alec hinzu und schüttelte den Kopf, hin- und hergerissen zwischen der Aufregung darüber, dass sie eventuell auf eine neue Spur gestoßen waren, und der Sorge um eine Frau, die er kaum kannte.
    »Erschreckend dünn. Aber lesen Sie weiter. Noch vor sechs Uhr morgens hat er zwei weitere Einträge gepostet. Und er wird von Mal zu Mal wortreicher, dieser aufgeblasene Wichtigtuer « , knurrte Jackie und deutete auf zwei Beiträge im unteren Teil des Blattes. »Ich bin bei der dritten Nachricht überhaupt erst misstrauisch geworden. Wahrscheinlich haben Sie schneller geschaltet, weil Sie ihn besser kennen .«
    Alec las den zweiten Kommentar, der ungefähr eine Stunde nach dem ersten gekommen war. Die Formulierungen waren noch etwas drastischer, aber der Verfasser äußerte sich genauso abfällig über seine Mitmenschen wie im ersten Eintrag. Dann las Alec den dritten. Sofort begriff er, was Jackie meinte. »Verdammt !«
    »Jepp .«
    Das war definitiv eine Spur. Es schien verrückt, dass dieser Kerl ihnen, nur wenige Tage nachdem sie bei Sam gewesen waren, vor die Füße lief. Andererseits war ihr Besuch bei der Computer-Expertin der Auslöser für Sams Blogbeitrag gewesen – und der wiederum hatte anscheinend den Professor so erregt, dass er aus seinem Versteck hervorgekrochen kam. Womit der Kreis sich schloss.
    Alec überflog noch die restlichen Seiten und suchte nach einer Reaktion von Samantha, aber er konnte keine entdecken. Vielleicht lag es an ihrer ausbleibenden Antwort, dass dieser Darwin sich immer wieder meldete. Er wollte sich wohl vergewissern, dass sie seine Nachrichten wirklich las. Wollte erreichen, dass sie sich zu seinen Ansichten äußerte. Aber den Gefallen hatte sie ihm nicht getan. Höchstwahrscheinlich hatte sie im Bett gelegen und geschlafen.
    Heute Vormittag würde sie sich jedoch einloggen und ihm dann mit Sicherheit die Aufmerksamkeit schenken, nach der er verlangte. Wenn Alec bedachte, wie die Nachricht von Ryans Ermordung sie aufgewühlt hatte und wie emotional ihre Kolumne klang, würde sie sich bei ihrer Antwort allerdings kaum besonders zurückhalten. Und damit würde sie den Kerl wahrscheinlich erst richtig zur Weißglut bringen.
    Wenn dieser Darwin und der Professor tatsächlich ein

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