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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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normalerweise sind meine Leser nicht so … «
    »Herablassend ?«
    »Hasserfüllt, wollte ich eigentlich sagen. Anscheinend haben Sie recht: Ich bin erstaunt, wie manche Leute reagieren .« Voller Abscheu schüttelte sie den Kopf. »Diesen Kerl scheint es nicht im Mindesten zu stören, dass ahnungslose Opfer ins offene Messer laufen, weil einige Psychopathen ihnen Schaden zufügen wollen .«
    »Wir glauben, dass ihn das tatsächlich nicht stört .«
    Die Worte kamen leise und bedächtig, seine Stimme klang ruhig. Sam hob den Blick, als ihr klar wurde, was er gerade gesagt hatte. Unfassbar.
    Sie zwang sich, ruhig zu bleiben, obwohl sie plötzliches Entsetzen in sich aufsteigen spürte. »Das meinen Sie nicht ernst, oder ?«
    Alec antwortete nicht, sondern wartete darauf, dass sie den Gedanken selbst weiterführte.
    »Sie glauben, dass dieser Darwin derjenige sein könnte, der die beiden Jungen umgebracht hat ?«
    Er beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Knie. »Lesen Sie sich seine anderen Kommentare durch .«
    Sofort glitt ihr Blick wieder zurück aufs Papier. Auch die anderen Einträge waren mit »Darwin « unterschrieben, doch anscheinend war er so aufgebracht gewesen, dass er an einer Stelle seinen eigenen Namen falsch geschrieben hatte. »Darwen ?«
    Alec deutete auf den dazugehörigen Absatz. Sam las ihn aufmerksam durch und rang nach Luft, als die Botschaft in ihrem Hirn ankam. Um sich zu vergewissern, dass sie sich das nicht nur einbildete, las sie den Eintrag laut vor.
    »›Was sollen wir Ihrer Meinung nach tun, Samantha? Sollen wir, die wir ein Fünkchen Verstand besitzen, uns vor die Autos derer legen, die so töricht sind, freiwillig in die Höhle des Löwen zu fahren? Können wir die Unbesonnenen vor dem Malheur bewahren, das sie verdientermaßen von der Erdoberfläche tilgt? Können wir das dumme Weib daran hindern, in die Maschine zu fallen? Können wir die geldgierige Jugend davon abhalten, zu ertrinken oder zu erfrieren?‹«
    Ihre Stimme brach ab, als sie voller Grauen erkannte, dass sie sich nichts davon eingebildet hatte. Sie schluckte. Die Seiten fielen ihr aus der Hand und segelten zu Boden, als hätte ein Gift plötzlich ihren Körper gelähmt.
    Vielleicht war ja auch genau das geschehen.
    »Ein Zufall ?« , schlug sie vor, weniger um Alec, als vielmehr sich selbst zu überzeugen. »Vielleicht hat er diese Worte gewählt, weil er in den Nachrichten einen Bericht über die beiden Jungen gesehen hat .«
    »Die Frau, die vor fünf Wochen gestorben ist, nachdem sie auf die Stellenanzeige im Internet reagiert hatte, ist in eine Verarbeitungsanlage gefallen .« Die Einzelheiten zu diesem Fall waren schauderhaft, und er hatte nicht vor, sie weiter auszuführen.
    Sam brachte nur noch ein Flüstern zustande. »Der Fall war auch in den Nachrichten. Ich hab’s gesehen .«
    »Die konkreten Details wurden nicht genannt .« Auch für die Spätnachrichten waren gewisse Dinge einfach zu grauenvoll.
    Alec schwieg und wartete darauf, dass sie die Fakten zur Kenntnis nahm. Auch wenn sie sich innerlich dagegen aufbäumte. Aber die Entschlossenheit in seinem Blick überzeugte sie schließlich davon, dass sie die Wahrheit wie eine bittere Medizin schlucken und den nächsten Schritt tun musste.
    »Ein geisteskranker Mörder versucht, Kontakt mit mir aufzunehmen .«
    Lambert nickte. »Es scheint so .«
    Ihr schwirrte der Kopf, und sie sank auf ihren Stuhl zurück. Himmel, kein Wunder, dass Lambert sie unbedingt hatte erreichen wollen. Was, wenn sie heute Morgen wieder ins Internet gegangen wäre – oder wenn sie gestern Nacht ein letztes Mal vorm Schlafengehen ihre Seite aufgerufen hätte? In dem Zustand, in dem sie sich befunden hatte, hätte sie Darwin gründlich den Kopf gewaschen.
    Und das hätte ihn vielleicht so verärgert, dass er sie möglicherweise für immer zum Schweigen hätte bringen wollen.
    Sie schauderte. »Zum Glück habe ich ihm nicht geantwortet .«
    Zum ersten Mal, seit der Agent bei ihr angekommen war, sah er ihr nicht in die Augen. Er starrte seine Hände an, die zusammengefaltet zwischen seinen Knien lagen. »Ja. Zum Glück .«
    Sam zögerte; dann ging ihr ein Licht auf. Plötzlich wurde ihr alles klar. Warum er hergekommen war, was er von ihr wollte – warum er sowohl aufgeregt als auch verstört wirkte. Warum er ihr in diesem Moment nicht in die Augen sehen konnte.
    Er war aufgeregt, weil sein Fall eine neue Wendung genommen hatte. Verstört und verlegen war er, weil …

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