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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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gewirkt. Aber er konnte sich auf »grimmig « einigen, wenn es ihr damit besser ging. »Eine Scheidung ist wohl auch eine grimmige Angelegenheit .«
    »Sprechen Sie aus Erfahrung ?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich war nie verheiratet .« Ohne recht zu wissen, warum, fügte er hinzu: »Letzten Sommer habe ich eine Trennung durchgemacht. Wir waren über ein Jahr zusammen gewesen .«
    »Das ist hart « , murmelte sie. »Vermissen Sie sie ?«
    »Ich vermisse meinen Hund .«
    Ihr klappte der Unterkiefer herunter. »Sie hat Ihren Hund mitgenommen ?«
    »Jepp. Ich war … « Alec überlegte, wie er ihr das erklären konnte, ohne es richtig zu erklären. »Ich konnte mich eine Zeit lang nicht um ihn kümmern. Sie hatte ihn mir damals geschenkt, und sie hat ihn geliebt. Also hat sie ihn mit zu sich genommen, übergangsweise. Und dann hat sie sich geweigert, ihn wieder zurückzugeben .«
    »Wie gemein !«
    Ihre Empörung um seinetwillen amüsierte und rührte ihn zugleich. »Tja, hundsgemein eben .«
    Sie rollte mit den Augen. »Haha! «
    »Was soll ich machen? Da mir schon der Hintern einschläft, nachdem ich den ganzen Tag auf diesem Unding von Sitzgelegenheit verbracht habe, werden meine Sprüche leider auch nicht mehr geistreicher .«
    Das war nicht übertrieben. Alec hatte es aufgegeben, eine bequeme Sitzposition zu finden, und hing inzwischen tief in dem harten Stuhl, die Arme vor der Brust verschränkt, die Beine lang ausgestreckt, mit gekreuzten Knöcheln.
    Sam rutschte auch auf ihrem Stuhl herum. Offensichtlich ging es ihr ähnlich. Aber hartnäckig, wie sie war, griff sie das Thema gleich wieder auf. »Wie konnte Ihre Freundin Ihnen das nur antun ?«
    »Sie dachte, er hätte es bei ihr besser als bei mir .«
    Wieder ein Augenrollen. »Faule Ausrede .«
    »Eigentlich war es gar keine Ausrede. Damals hatte sie wahrscheinlich sogar recht, deswegen habe ich auch nicht mit ihr darüber gestritten. Ich war länger nicht zu Hause .«
    »Na gut, aber jemandem den Hund zu stehlen – das ist unbarmherzig .«
    So unbarmherzig wie mit einem Golfschläger auf einen Laptop einzudreschen?
    Die Frage lag ihm schon fast auf der Zunge, aber er schluckte sie wieder hinunter. Genau wie die Neugier, die ihn schon den ganzen Tag gequält hatte, während er sich mögliche Gründe für diesen Zwischenfall überlegt hatte – und sich dabei Sam vorgestellt hatte, wie sie diesen Golfschläger in den Händen hielt.
    »Jedenfalls … als ich zurückgekommen bin, konnte ich nicht mehr mit ihm Gassi gehen oder mich so mit ihm beschäftigen wie früher .«
    »Warum nicht ?«
    Alec zögerte und wünschte, er könnte die Geschichte irgendwie abkürzen. Er hätte daran denken sollen, wie wissbegierig sie war, und damit rechnen müssen, dass sie schnell von dem Hund abkommen und sich auf die Hintergrundgeschichte stürzen würde. »Ich hatte eine ziemlich schwere Verletzung .«
    Unwillkürlich warf sie einen Blick auf seinen Körper, musterte ihn schnell von Kopf bis Fuß, als könnte sie noch die Spuren dessen, was ihm passiert war, an ihm entdecken.
    Dann sah sie noch einmal hin. Und zwar ziemlich genau.
    Diesmal hielt sie nach etwas anderem Ausschau. Jetzt ging es nicht mehr um ihre lockere Unterhaltung. Alec konnte fast spüren, wie ihr Blick über seinen gesamten Körper glitt, und wusste, was sie sah. Mit dem zerknitterten Anzug und dem stoppeligen Kinn hatte er mit dem Mann, der am Dienstag vor ihrer Haustür gestanden hatte, wahrscheinlich keine große Ähnlichkeit mehr.
    Das schien ihr allerdings nichts auszumachen. Im Gegenteil, ihr Gesichtsausdruck verriet etwas ganz anderes.
    Langsam und beinahe wollüstig sanken ihre Wimpern herab, bis sie ihn mit halb geschlossenen Lidern anschaute. Ihre großen Augen wurden dunkler; die üppigen Lippen öffneten sich. Sie stieß einen schwachen, fast lautlosen Seufzer aus, und ihre Wangen röteten sich leicht.
    Nein, jetzt wirkte sie nicht mehr ängstlich. Sie wirkte hungrig.
    Alec wurde gerade von den Blicken einer wunderhübschen, sinnlichen Frau verschlungen, die Männern seit ihrer Scheidung einen Schild aus Wut und Hass entgegengehalten hatte – und sich plötzlich darauf besann, dass sie einmal einen Sexualtrieb gehabt hatte.
    Das Herz begann ihm zu rasen, und er spürte, wie ihm beinahe das Blut in den Adern zu kochen anfing. Damit hatte er nicht gerechnet. Es war eine Sache, dass er sich körperlich zu ihr hingezogen fühlte. Damit konnte er umgehen. Jedenfalls dachte er das – auch wenn er

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