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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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lediglich die grundlegenden Fakten anzuvertrauen, und sagte: »Ich bin einem Zeugen zu nahe gekommen. Habe mich in etwas verrannt und war nicht vorsichtig genug. Und dann habe ich einen sehr hohen Preis dafür zahlen müssen .« Er schwieg. Unbehagen sprach aus seiner Körperhaltung und forderte sie auf, ihn nicht weiter zu löchern.
    »Schon gut, alles klar. Sie kennen mich gar nicht; ich hätte nicht fragen sollen. Es tut mir leid .«
    »Muss es nicht. Ich habe das Thema ja angeschnitten .« Und sofort wieder fallen gelassen.
    »Eins müssen Sie mir noch sagen .«
    Alec erstarrte.
    »Derjenige, der das getan hat – haben sie ihn geschnappt? Ist er verurteilt worden ?«
    Alec ließ einen langen Augenblick verstreichen, bevor er aufsah und ihrem neugierigen Blick begegnete. Schließlich antwortete er: »Sie sitzt in Georgia in Untersuchungshaft .«
    Lediglich mit einem kurzen Aufflackern der Augen und leicht zusammengepressten Lippen nahm Sam zur Kenntnis, dass er von einer Frau gesprochen hatte. Ansonsten zeigte sie keinerlei Reaktion. Doch Alec konnte beinahe sehen, wie die Räder in ihrem Gehirn zu rattern begannen, und wusste genau, zu welchem Schluss ihre Vorstellungskraft – und das verwundete Herz einer Geschiedenen – sie führen würde. Wenn sie hörte, dass eine Frau versucht hatte, ihn umzubringen; wenn er zugab, dass er einer Zeugin zu nahe gekommen war … nun, aus diesen Bausteinen zimmerte sie sich zweifelsohne eine passende Erklärung zusammen. Womit sie nicht die Erste wäre.
    Fast wäre er mit der Wahrheit herausgerückt, weil er nicht wollte, dass solche Vermutungen ihre Meinung von ihm beeinflussten. Die Vorstellung, dass sie ihn für einen Agenten von dieser Sorte hielt, für einen Mann von dieser Sorte, versetzte ihm einen Stich. Aber er hielt den Mund. Er hatte es sich selbst zuzuschreiben, dass er in der freundlich wirkenden Mutter des Mörders, den er verfolgt hatte, nicht das blutrünstige Miststück gesehen hatte, das sie tatsächlich war. Dieser Irrtum war der größte Fehler seines Lebens gewesen.
    Herr im Himmel, es tut mir so leid, Ferguson! Ich kann dir nicht sagen, wie schrecklich leid es mir tut.
    Er hatte Mitgefühl mit der verängstigten Mutter gehabt, die anscheinend wollte, dass ihr Sohn festgenommen wurde, damit niemand weiter zu Schaden kam. Also hatte er ihr Glauben geschenkt, als sie gesagt hatte, dass sie keine Ahnung hätte, wo der Verdächtige sich aufhielt. Ganz zu schweigen davon, dass er nicht überprüft hatte, ob sie irgendwelche Waffen bei sich trug.
    Sie hatte gelogen. Und als sie losgelaufen waren, um ihren Sohn davon abzuhalten, durch ein Fenster in den Hinterhof zu entfliehen, hatte sie das Feuer eröffnet.
    Er hatte daraus gelernt, dass er einem Zeugen niemals so viel Vertrauen entgegenbringen durfte. Es war eine bittere Lehre gewesen. Wenn er daran dachte, wie Sam ihn vor fünf Minuten mit den Blicken verschlungen hatte, stand er kurz davor, denselben Fehler wieder zu begehen.
    Also schwieg Alec.
    Sam schaute weg und beugte sich auf ihrem Stuhl nach vorn. Sie stützte die Ellbogen auf der Tischplatte auf, legte die Stirn in die Hände und rieb sich mit den Daumen die Schläfen. Sie war sichtlich ausgelaugt und entmutigt.
    »Also gut, so kommen wir nicht weiter « , sagte Alec und fällte rasch eine Entscheidung. »Das bedeutet nicht, dass wir aufgeben. Der Kerl ist vielleicht einfach nur vorsichtig; möglicherweise macht es ihn misstrauisch, dass er direkt angesprochen wurde. Vielleicht kann er nur bei Nacht und Nebel rumfahren und den Darwin raushängen lassen. Und niemand kann von Ihnen verlangen, hier bis morgens um drei zu sitzen .«
    Sie hob den Kopf, Hoffnung lag auf ihrem Gesicht. »Glauben Sie, dass er noch auftaucht ?«
    »Möglich. Wir hatten einen langen Tag. Lassen Sie uns mal zu Brandon rübergehen und sehen, ob er mit Ihrem Laufwerk fertig ist. Dann schaffen wir Sie nach Hause, bevor ein neuer Tag anbricht .«
    »Sie bringen mich nach Hause ?« , fragte sie und hob überrascht eine Augenbraue. »Wirklich? Ich kann gehen ?«
    Während dieser langen Minute, in der Sam sich ausgemalt hatte, wie er angeschossen worden war – und wahrscheinlich beschlossen hatte, dass er zumindest unprofessionell oder, noch schlimmer, ein Frauenheld war, hatte sie vermutlich innerlich eine Mauer errichtet. Eine Mauer, die sie daran erinnerte, dass alle Männer Schweine waren, wenn er ihr Nachthemd korrekt zitierte. Jetzt allerdings schien sie die Mauer

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