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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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nach einem ganzen Tag in ihrer Gegenwart wusste, wie sehr er diese junge Frau mögen könnte.
    Jetzt allerdings, als er merkte, dass sie sich auch zu ihm hingezogen fühlte, war die Situation nicht mehr nur brenzlig, sondern geradezu gefährlich.
    Gefährlich für Alec, weil er mit seiner Vorgeschichte seiner Karriere kaum einen zuverlässigeren Todesstoß versetzen konnte, als wenn er etwas mit einer Zeugin anfing. Gefährlich für Sam, weil … nun ja, weil in Alecs Kopf ein ziemliches Durcheinander herrschte. Das, was damals in Atlanta passiert war, hielt ihn immer noch so in Atem, dass er nicht einmal darüber nachdenken wollte, noch jemanden in diesen Kampf mit seinen inneren Dämonen zu verwickeln.
    Vorhin, als sie ängstlich, nervös und unsicher gewesen war, hatte es ihm keine Probleme bereitet, sich daran zu erinnern. Aber jetzt strahlte sie Selbstbewusstsein, Wollust und Sinnlichkeit aus – und das konnte ihn ganz schön in Schwierigkeiten bringen.
    Als sie merkte, dass er ihre Reaktion wahrgenommen hatte, biss Sam sich auf die Unterlippe. In dem alten, modrigen Raum, der nur von einem einzigen kleinen Heizkörper erwärmt wurde, war es normalerweise immer ziemlich kühl. Doch plötzlich stieg die Temperatur an, die Wände schienen immer näher zu rücken, und die Atmosphäre wurde noch vertraulicher.
    »Tut mir leid « , flüsterte sie.
    Alec wusste nicht, ob ihre Entschuldigung den aufdringlichen Fragen oder ihrem bewusst fordernden Blick galt. Die Höflichkeit gebot, dass sie ihn für ihre Neugier um Verzeihung bat. Aber da er sie in seinem eigenen Interesse weiterhin als reine Zeugin betrachten musste, ging er wohl besser davon aus, dass sie ihren Blick meinte. Diesen gefährlichen Blick, der sagte: Ich weiß, ich darf nicht, aber ich will trotzdem.
    »Schon gut .«
    Obwohl er ihr die Verlegenheit ansehen konnte, wandte Sam sich nicht ab. Sie bemühte sich gar nicht erst, woanders hinzuschauen oder das Thema zu wechseln. Stattdessen beobachtete sie ihn aufmerksam und wartete darauf, dass er etwas sagte. Möglicherweise hoffte sie, er würde einknicken und ihr doch noch die Geschichte seiner Verletzung erzählen oder sich sogar auf viel gewagteres Terrain begeben und ihr bestätigen, dass er das Knistern zwischen ihnen wahrgenommen hatte. Dass er begriff und ebenfalls darauf reagierte.
    Als er ihr den Gefallen nicht tat und die Unterhaltung weder in die eine, noch in die andere Richtung lenkte, seufzte sie schließlich ungeduldig. »Also ?«
    »Also was ?«
    »Also, wie haben Sie sich verletzt ?«
    Sie hatte eine Richtung gewählt. Und auf einmal war Alec so erleichtert, dass er ihr die Wahrheit auftischte. »Es war eine Schussverletzung .«
    Sie schnappte so laut nach Luft, dass man es auf dem Flur noch hätte hören können. »Sie sind angeschossen worden? Mit einer richtigen Waffe ?«
    »Eine Spielzeugpistole war es jedenfalls nicht .« Als er sah, wie ihr vor Entsetzen die Lippen zitterten, zuckte er gleichgültig mit den Schultern. »Das ist fünf Monate her; mir geht’s gut .«
    Sam war sich da offensichtlich nicht so sicher. Sie beugte sich vor und legte ihm eine Hand auf den Arm, berührte ihn so zart und flüchtig, dass er sich hinterher fragte, ob er sich das nur eingebildet hatte. »Das tut mir leid .«
    »Eine Erfahrung, die ich nicht unbedingt wiederholen möchte, aber ich hab’s überlebt .«
    »Wer hat Sie angeschossen ?«
    Das war die Frage, die er am liebsten gar nicht beantworten wollte. Wenn er von einem Psychopathen angeschossen worden wäre, von einem Bankräuber oder einem miesen Vergewaltiger – darüber hätte er reden können. Das hätte vielleicht sogar noch etwas Heldenhaftes gehabt. Zumindest hätte er es begreifen können.
    Aber was an diesem heißen Sommertag damals tatsächlich geschehen war, wollte ihm immer noch nicht ganz in den Schädel.
    Bewusst wandte er den Blick ab und starrte an ihr vorbei. »Das ist eine lange Geschichte .«
    Sam aktualisierte das Browserfenster und seufzte, als dasselbe Bild erschien wie vorher. »Ich habe erst mal nichts Besseres vor .«
    Und nur weil sie Zeit totschlagen musste, sollte er ihr also sein Herz ausschütten und erzählen, was er nicht einmal seinen Eltern oder seiner Exfreundin erzählt hatte – eigentlich niemandem außer einem Seelenklempner vom FBI und den hohen Tieren bei seiner Vernehmung. Ach ja, und Wyatt. Der ihm wahrscheinlich von allen am meisten Verständnis entgegengebracht hatte.
    Schließlich beschloss Alec, ihr

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