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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Innenstadt. Schüsse aus einem vorbeifahrenden Auto.
    Er ließ es bleiben. Noch nie in seinem Leben hatte er jemanden umgebracht. Zugesehen, wie Leute sich selbst umbrachten, das schon. Aber er hatte nie den Abzug betätigt. Und jedes einzelne Mal hatte es für seine Schäfchen einen Ausweg gegeben. Sogar die beiden Jungs hätten es schaffen können, wenn sie nicht in Panik verfallen wären, sondern in Gemeinschaftsarbeit zum vereisten Ufer gekrochen wären. Aber ein Menschenleben eigenhändig zu beenden, das wäre ihm nie in den Sinn gekommen.
    Daher verblüffte es ihn selbst, dass es ihn jetzt in den Fingern juckte, einfach abzudrücken. Es verriet einiges darüber, wie sehr Samantha ihn bereits vereinnahmt hatte, seine Seele, seinen Geist.
    Nein. Er war noch nicht bereit, sie aufzugeben. »Es ist kein Verrat, wenn sie gar nicht weiß, dass sie die Deine ist .« Er sprach mit leiser Stimme. Obwohl niemand in der Nähe war, der ihn hätte hören können, glaubte er, dass Samantha womöglich seine Gegenwart erahnen könnte. Wie sollte sie auch die magnetische Anziehungskraft, die zwischen ihnen herrschte, nicht ebenso stark spüren wie er? Besonders jetzt, da er so nahe war, dass er fast hingehen und nach ihr greifen könnte?
    »Ich kann dir vergeben « , sagte er zu ihr.
    Er meinte es ernst. Es war nicht nur ihre Schuld. Er war nachlässig gewesen, indem er nicht eher zur Tat geschritten war. Eine so hübsche Frau wie Samantha zog natürlich die Aufmerksamkeit der Männerwelt auf sich. Er hatte angenommen, dass sie sich nach ihrer Scheidung vor lauter Elend in ihrer Wohnung verbarrikadieren und ihre Wunden lecken würde, bis er schließlich so weit wäre und sie holen käme. Das war ein Fehler gewesen. Darwin nahm sich vor, diesen Fehler sehr bald wiedergutzumachen.
    Noch nicht! Unternimm erst einmal nichts! Behalte sie einfach im Auge. Ein weiser Rat. Er hörte auf seinen Instinkt, und während die Minuten verstrichen, begann er sich zu fragen, warum das Paar nicht hoch in Samanthas Wohnung ging.
    Da schöpfte er neue Hoffnung. Vielleicht handelte es sich hier gar nicht um ein romantisches Date. Möglicherweise war der Fahrer lediglich ein zufälliger Bekannter, der sie nach Hause brachte.
    In diesem Moment wandten die beiden die Köpfe und sahen sich an. Ihr Blickwechsel steckte voller Erwartungen; eindringlich starrten sie einander in die Augen. Darwin begriff, dass der Moment, als Samantha die Hand hob, ein entscheidender war – gleich würde sie sie nach dem Fremden ausstrecken und ihn so nah an sich heranziehen, dass er ihre vollen Lippen küssen konnte.
    Darwin hätte sich beinahe übergeben. So etwas wollte er nicht mit ansehen. Zornig hieb er mit der Faust aufs Lenkrad – und drückte aus Versehen auf die Hupe.
    Samanthas Hand sank herab. Der Augenblick war vorüber.
    Glück für sie. Mit seiner außerordentlichen Selbstbeherrschung wäre es womöglich vorbei gewesen, wenn er tatsächlich hätte zusehen müssen, wie die einzige Frau, die er je begehrt hatte, in den Armen eines anderen Mannes lag. Davon zu wissen, konnte er vielleicht noch ertragen – aber niemand konnte von ihm verlangen, ihnen dabei zuzuschauen.
    Dann fahr weg!
    Doch das tat er nicht. Stattdessen griff er ins Handschuhfach, holte seine 9-mm-Beretta mit dem Schalldämpfer hervor und legte sie sich auf den Schoß. Nur für alle Fälle.
    Dann beugte er sich übers Lenkrad und reckte den Hals, um mehr von diesem fremden Auto sehen zu können. Nur zu gerne hätte er einen Blick auf das Nummernschild erhascht. Aber von hier aus konnte er lediglich die Kofferraumklappe erkennen, alles darunter wurde von dem Lieferwagen verdeckt.
    Plötzlich öffnete sich die Beifahrertür des Wagens. Darwin sank tiefer in den Sitz und beobachte, wie Samantha ausstieg. Der Schein der Straßenlaterne überflutete ihr wunderschönes Profil.
    Die Fahrertür blieb geschlossen. Darwin schnalzte missbilligend mit der Zunge und flüsterte: »Bist wohl kein Gentleman, wie? Bringst die Dame nicht bis zur Haustür. Wer weiß, welche Gefahren in der Nacht lauern ?«
    Gut, dass er hier war, um für Samanthas Wohlergehen zu sorgen.
    Darwins Stimmung – die sich bei dem Gedanken, dass seine Sam den Mann nicht zu sich einlud, gehoben hatte – sank umgehend, als die Fahrertür doch noch aufging. Voller Abscheu sah er zu, wie der hochgewachsene Fremde ausstieg und zu Samantha auf den Bürgersteig ging. Er war jung und gut aussehend.
    Darwin hob die Pistole. Entsicherte

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