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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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sie.
    Aber anstatt ihr den Arm um die schlanke Taille zu legen und sie die Stufen hinauf in eine Nacht voller Sinnlichkeit und Fleischeslust zu führen, öffnete der Fahrer die Tür zum Rücksitz des Autos und beugte sich hinein. Als er sich wieder aufrichtete, hielt er einen großen Pappkarton in den Händen. Der Karton schien ziemlich schwer zu sein; er musste das Gewicht mehrmals verlagern, bis er die Kiste gut im Griff hatte. Dann drehte er sich um und folgte Samantha zu ihrer Wohnung.
    »Was habt ihr vor ?«
    Es konnte alles Mögliche dahinterstecken. Vielleicht war er einfach nur ein Freund, der Samantha half, einen schweren Einkauf nach Hause zu transportieren.
    Um Mitternacht? Wohl kaum.
    Oder womöglich ein Liebhaber, der Sexspielzeug mitbrachte – Gerätschaften, mit denen sie sich vergnügen konnten, pornografische Bilder, die sie sich in ihrem weichen Bett gemeinsam ansehen wollten?
    Wieder kam ihm die Galle hoch. Darwin hielt den Atem an und beobachtete, wie die beiden den ersten Stock erreichten. Mit einem zornigen Zischen wich ihm die Luft aus der Lunge, als Sam ihren Besucher hereinwinkte, die Tür hinter ihm schloss – und Darwin zusammen mit dem Rest der Welt aussperrte.
    »Eins. Zwei. Drei « , flüsterte er.
    In einer Minute würde er wegfahren. Selbst für ihn war es zu viel, hierzubleiben und zu wissen, dass ein anderer die Nacht in Samanthas Armen verbringen würde.
    »Vier. Fünf. Sechs .«
    Er legte den Finger auf den Abzug seiner Beretta. Vielleicht würde er wegfahren. Vielleicht aber auch nicht.
    »Sieben. Acht. Neun .«
    Die Spannung stieg mit jeder Sekunde. Als er bei vierzig war, umklammerte seine Hand den Pistolengriff. Die andere krallte sich am Lenkrad fest. Wofür er sich entscheiden würde, wenn ihm die Sechzig über die Lippen kam, wusste er wirklich nicht. Wie bei einem Münzwurf, Kopf oder Zahl.
    Bei fünfundfünfzig ging die Wohnungstür auf. Sein Nebenbuhler trat heraus, die Kiste trug er nicht mehr. Samantha blieb drin. Sie wechselten noch ein paar Worte. Kein Gutenachtkuss. Kein herzliches Lächeln. Keine Zärtlichkeiten. Der Mann ging zur Treppe, und Samantha schloss die Tür.
    Braves Mädchen.
    Seine Nerven, die beinahe zum Zerreißen gespannt gewesen waren, beruhigten sich langsam. Er holte tief Luft; sein Herz schlug wieder im gewohnten Rhythmus.
    Ja, er beruhigte sich. Und er war erleichtert. Aber entspannen konnte er sich nicht. Und sein Zorn schwand ebenso wenig.
    In der kurzen Zeit, die sie zusammen in der Wohnung verbracht hatten, konnte nichts Sexuelles vorgefallen sein. Und sie hatten sich keinen Abschiedskuss gegeben. Aber da war dieser Augenblick gewesen, dieser spannungsgeladene Moment im Auto, als sie beide sich beinahe unwillkürlich vorgebeugt hatten, bis sein Hupen sie schließlich hatte zurückschrecken lassen.
    Ein Liebespaar sind sie nicht … aber bald werden sie eins sein.
    Die Vorstellung brachte ihn auf. Er legte kurz die Pistole zur Seite, um den Zündschlüssel zu drehen, und nahm sie gleich wieder hoch. Die Beretta lag warm und schwer in seiner Hand, während er mit der anderen auf einen Knopf drückte, woraufhin das Fenster auf der Beifahrerseite rasch und lautlos hinabsank.
    Der Unbekannte hatte die hell beleuchtete Treppe erreicht, die zur Straße führte, und kam die Stufen herunter. Er schaute sich nicht um, sondern betrachtete irgendetwas, das er in der Hand hielt.
    Dummkopf – pass lieber auf, wo du hinläufst!
    Langsam fuhr Darwin aus der Parklücke heraus, ließ das Auto geräuschlos vorwärtsrollen und beobachtete jede Bewegung des Unbekannten. Als Darwin sich auf gleicher Höhe mit dem asphaltierten Weg befand, der zu der Treppe führte, war sein Nebenbuhler gerade die Hälfte der Stufen hinuntergestiegen. Eine Bewegung mit dem Zeigefinger am Abzug, und die Sache wäre erledigt. Nur eine winzige Bewegung.
    Kopf oder Zahl.
    Ja?
    Nein. Samantha würde es vielleicht nicht verkraften, wenn jemand, den sie kannte, vor ihrer Haustür ermordet wurde. Womöglich würde sie sich zurückziehen, aus seinem Blickfeld verschwinden und nie mehr auffindbar sein.
    Er durfte nichts unternehmen.
    Frustriert und gedemütigt drückte Darwin auf den Knopf, der das Fenster wieder schloss, und fuhr im Schritttempo weiter. Mit den ausgeschalteten Scheinwerfern war er nahezu unsichtbar, während er lautlos durch die Nacht rollte, bis er außer Schussweite geriet und seine Beute im Unklaren darüber ließ, wie nah sie dem Tod gewesen war.
    »Verdammt! Wer ist

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