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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Sonst würde er sie vielleicht nicht mehr so mögen.
    Natürlich wusste sie es zu schätzen, dass der Häftling mit ihr gesprochen und ihr mit ihrem Buch weitergeholfen hatte. Aber das hieß noch lange nicht, dass sie irgendetwas für ihn übrighatte. Zwar war Flynt bereits inhaftiert gewesen, als ihre Großmutter damals gerade mit dem Computer umzugehen lernte, den Sam ihr geschenkt hatte. Aber er war nicht einen Deut besser als die Männer, die der älteren Dame alles geraubt hatten, was sie besessen hatte. Sam verabscheute ihn, genau wie sie alle anderen verabscheute, die die Schwachen und Schutzlosen ausnutzten.
    Das hielt sie aber nicht davon ab, ihn als Quelle für ihr Buch zu benutzen – oder dem FBI zu helfen, sich seine Informationen zunutze zu machen, wenn sie dadurch ein anderes Scheusal aufhalten konnten. »Ich kann seinen Anwalt anrufen, oder gleich das Gefängnis. Je früher, desto besser, nehme ich an .«
    »Vergessen Sie’s! Wir haben Sie schon viel zu tief mit reingezogen .«
    »Ich habe mich freiwillig angeboten .«
    »Sam, das kommt gar nicht infrage .«
    »Ich prophezeie Ihnen, dass Flynt Sie wie Luft behandeln wird « , beharrte sie. »Vielleicht redet er nicht einmal mit mir, wenn Sie mit dabeisitzen. Aber durch mich haben Sie wenigstens eine Chance .«
    Er presste fest die Lippen zusammen, als hätte er bereits alles gesagt, was er sagen wollte. Aber er öffnete nicht die Autotür und winkte sie hinaus, um ihr stumm zu verstehen zu geben, dass seine Entscheidung endgültig war. Stattdessen blieb er sitzen und rieb sich mit Daumen und Zeigefinger über die Augen. Offensichtlich dachte er nach.
    Vielleicht überlegt er es sich noch einmal? Sam hielt sich zurück und wartete darauf, dass er begriff, wie gut ihr Vorschlag war. Er war ein kluger Mann; früher oder später würde er ihr recht geben.
    Lange konnte sie allerdings nicht mehr still sitzen bleiben. Bisher hatte die leistungsschwache Standheizung, wenn auch nur mit mäßigem Erfolg, gegen die bitterkalte Nacht angekämpft. Jetzt war der Motor aus, und die kühle Luft drang durch die geschlossenen Fenster herein. Sie konnte schon ihren eigenen Atem vor sich sehen, und ihre Nasenspitze fühlte sich an wie ein Eisklumpen. Zitternd zog sie ihren Mantel enger um sich, verschränkte die Arme und steckte sich die Hände unter die Achseln, um sie zu wärmen.
    Alec merkte es. Wortlos ließ er den Motor wieder an – ein weiteres Anzeichen dafür, dass er sie nicht einfach rauswerfen und ihr Angebot ignorieren würde.
    Zu ihrer Überraschung ging er allerdings noch einen Schritt weiter. Er griff auf den Rücksitz und holte seinen Mantel vor. Als sie eingestiegen waren, hatte er ihn nach hinten geworfen – offensichtlich hatte ihm aus irgendeinem Grund noch das Blut in den Adern gekocht. Schweigend griff er in die Manteltaschen und zog ein Paar Lederhandschuhe hervor. Ohne Sam überhaupt anzusehen, warf er ihr die Handschuhe in den Schoß; immer noch wortlos, immer noch nachdenklich.
    Sam hätte auch nichts sagen können, nicht einmal, wenn sie gewollt hätte. Der Atem war ihr in der Kehle stecken geblieben. Sie war so verblüfft, dass sie nicht wusste, wie sie reagieren sollte. Stumm betrachtete sie die Handschuhe und merkte gar nicht, dass ihr die Augen feucht geworden waren, bis sie eine Träne auf der Wange spürte.
    In den gesamten vier Jahren ihrer Ehe hatte ihr Exmann kein einziges Mal so viel Umsicht an den Tag gelegt, sich um ihre kalten Hände zu sorgen. Im Gegenteil: Eine ihrer ersten Auseinandersetzungen hatte sich um ein Paar seiner Kaschmirsocken gedreht, die Sam sich eines Morgens an die kalten Füße gezogen hatte, weil sie ihre Pantoffeln nicht hatte finden können.
    Schlichte Liebenswürdigkeit war zu viel verlangt von Samuel Dalton Jr., der mit einem so großen goldenen Löffel im Mund auf die Welt gekommen war, dass er keine Suppenschüssel mehr brauchte.
    Für Alec Lambert war diese fürsorgliche Aufmerksamkeit eine Selbstverständlichkeit gewesen. Und sie rührte Sam, wie es Samuels Diamanten und all die riesigen Blumensträuße nie vermocht hatten. Diesen Mann kannte sie erst seit wenigen Tagen, aber sie begann sich bereits zu fragen, ob die Begegnung mit ihm ihr Leben für immer verändern würde.
    Vielleicht würde sie das. Und wenn es nur zur Folge hatte, dass Sam nach einem Mann Ausschau hielt, dem es nicht piepegal war, wenn sie kalte Hände hatte. Oder kalte Füße.
    Schließlich brach Alec das Schweigen. »Es ist

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