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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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dieser Kerl ?«
    Das Rätselraten würde ihm noch den Verstand rauben. Er war es nicht gewohnt, dass Samantha so von ihrem normalen Tagesablauf abwich. Erst gestern Nacht, als in ihrem Apartment um zwei Uhr morgens kein Lebenszeichen mehr zu erkennen gewesen war. Und jetzt das hier.
    Vielleicht ist sie gestern Nacht überhaupt nicht zu Hause gewesen. Möglicherweise war sie, genau wie heute, bei ihm gewesen, seinem Nebenbuhler.
    Darwin grübelte darüber nach. Und plötzlich fiel ihm auf, was gestern Nacht noch anders gewesen war als sonst: ihr Nachtlicht. Es hatte nicht gebrannt. Nicht, als er angekommen war, und auch nicht, als er kurz nach zwei Uhr morgens weggefahren war. Sonst, wenn er sie besucht hatte, hatte es immer sein sanftes Licht ins Schlafzimmerfenster geworfen.
    Darum also. Sie war gar nicht zu Hause gewesen. Sie hatte doch einen Liebhaber.
    Jetzt durfte er nicht von ihr enttäuscht sein. Es war nicht ihre Schuld. Sie war einsam und schutzlos. Es bot sich geradezu an, diese Situation auszunutzen – und dieser Mistkerl mit der dunklen Limousine hatte sie offensichtlich zu nutzen gewusst.
    Da gab’s nur eins: Er musste rauskriegen, wer der Mann war, und ihn beseitigen.
    Wie leichtfertig von ihm, dass er in seinem unbesonnenen Zorn so hastig aufgebrochen war. Vielleicht hätte er das Nummernschild erkennen können, als er an dem Auto vorbeifuhr. Einen Moment lang erwog er zurückzufahren. Aber dann entschied er sich dagegen. Erstens war es riskant, schon wieder in ihrer Nachbarschaft aufzukreuzen, und zweitens war er schon zu weit weg. Der Eindringling war inzwischen sicherlich über alle Berge.
    Doch es war noch nicht alles verloren. Es gab eine andere Möglichkeit. Er hatte noch weitere Mittel, um herauszufinden, was Samantha trieb – einen anderen Zugang zu ihrem Privatleben.
    Und er scheute sich keineswegs, von diesen Mitteln Gebrauch zu machen.
    Sobald Alec beschlossen hatte, dass er fahren würde, war Sam aus dem Auto gestiegen. Er hatte seine Entscheidung gefällt; auf keinen Fall hatte sie die Situation noch unangenehmer machen wollen, indem sie die Beleidigte spielte. Aber, wie er ihr barsch mitgeteilt hatte, wollte er sie ihren Rechner nicht selbst hochtragen lassen. Also musste sie danebenstehen und warten, bis er die große Kiste hochgehoben und die Stufen hinaufgeschleppt hatte – während sie versuchte, sich nicht blöd vorzukommen, weil sie gerade einen Korb gekriegt hatte.
    Sie ging voraus und streifte einen seiner Handschuhe ab, um ihren Schlüssel aus den Untiefen ihrer Handtasche hervorzukramen und die Tür aufzuschließen. »Stell ihn einfach auf den Schreibtisch « , bat sie ihn, als sie in der Wohnung waren. »Ich weiß, dass du los willst. Den Rest kann ich selbst erledigen .«
    Mit einem knappen Nicken folgte er ihrer Aufforderung; dann wandte er sich zum Gehen. Offensichtlich beabsichtigte dieser Mann, alles zu ignorieren, was zwischen ihnen vorgefallen war. Er konnte es wohl kaum erwarten, die Wohnung zu verlassen, bevor ihn die bedauernswerte, betrogene Wieder-Single-Frau womöglich noch ansprang.
    Sei nicht albern! Er regelte die Situation ziemlich geschickt. Sehr viel geschickter als sie.
    Irgendwie schaffte sie es, einen herzlichen Ton anzuschlagen, als sie ihm seine Handschuhe zurückgab. »Vergiss die hier nicht. Danke fürs Ausleihen .«
    Als er das Lederbündel entgegennahm, streifte er mit den Fingern ganz sachte ihre Hand. Es gelang ihr, einen gelassenen Gesichtsausdruck zu bewahren, obwohl ihr nach dieser kurzen, unschuldigen Berührung die Fingerspitzen kribbelten.
    »Gern geschehen « , sagte er leise und wartete darauf, dass sie losließ.
    Sie musste sich überwinden. Und dann, mit einem schlichten »Gute Nacht « , war er verschwunden.
    Sobald die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war, entfuhr Sam ein enttäuschter Seufzer. Lange stand sie da, versuchte im Geiste drei Tage zurückzuspulen, bis zu dem Moment, bevor ihre Welt auf den Kopf gestellt worden war. Sie fragte sich, wie in so kurzer Zeit alles aus dem Lot geraten konnte. Sie fühlte sich wie ein anderer Mensch, als hätte sich die echte Samantha Dalton nach ihrer langen, selbst auferlegten Phase der Buße und der Abschottung von der Außenwelt endlich wieder blicken lassen.
    Die Buße als Strafe für ihre eigene Dummheit, weil sie sich auf jemanden eingelassen hatte, von dem sie gewusst hatte, dass er sie früher oder später verletzen würde. Und die Abschottung hatte verhindern sollen, dass das

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