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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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nicht zugesagt, was vor allem daran lag, dass sie die mangelnde Begeisterung, die Sams Mutter ihr entgegenbrachte, durchaus erwiderte. Aber da sie sehr zerknirscht geklungen hatte, als sie sich per Mail und am Telefon für den Patzer mit dem Anrufbeantworter entschuldigt hatte, würde sie wahrscheinlich doch auftauchen.
    Allerdings hatte Sam sich nicht von Tricias flehentlichen Bitten erweichen lassen, ihr zu verraten, wer in ihrem Wohnzimmer gesessen und das Gespräch mit angehört hatte. Selbstverständlich ging Tricia davon aus, dass es ein Mann gewesen sein musste, aber Sam war noch nicht bereit, ihr davon zu erzählen. Auch wenn sie ihre beste Freundin war.
    »Sie ist so ein flatterhaftes Mädchen, Samantha .« Die Ablehnung in der Stimme ihrer Mutter war selbst durchs Telefon laut und deutlich zu hören.
    »Dieses flatterhafte Mädchen ist seit zwanzig Jahren meine beste Freundin !«
    »Na ja, es ist ja dein Geburtstag. Wahrscheinlich solltest du entscheiden, mit wem du ihn verbringen willst .«
    Wie großzügig. »Sie freut sich auch schon, dich zu sehen .«
    Ihre Mutter räusperte sich. »Kein Grund, sarkastisch zu werden .«
    Sarkasmus war seit einem Jahr Sams Standard-Verteidigungsstrategie, aber normalerweise blieb ihre Mutter, mit der sie eigentlich gut zurechtkam, davon verschont. Sie war nicht anstrengender als andere Mütter auch. Allerdings fehlte es ihr ein bisschen an gesundem Menschenverstand. »Tut mir leid .«
    »Schon gut. Mir tut es auch leid. Ich weiß ja, wie wichtig sie dir ist. Ich bin sicher, dass Tricia sich von ihrer besten Seite zeigen wird, wenn wir zusammen Mittag essen. Sie wird nichts Unschickliches tun, oder? Nathan kann es sich nicht leisten, in einen Skandal verwickelt zu werden .«
    »Onkel Nate kann auf sich selbst aufpassen, schließlich ist er ein erwachsener Mann « , gab Sam zurück. Ein erwachsener Mann und hart im Nehmen. Er hatte den Ruf, einer der strengsten Richter der Stadt zu sein. Schonungslos ehrlich, aber er ließ sich nichts bieten. Das hatten Verbrecher wie Jimmy Flynt erfahren müssen. Nate hatte den Vorsitz bei Flynts Strafprozess innegehabt und versucht, Sam davon abzubringen, sich mit ihm zu treffen. Er war ihr gegenüber damals ziemlich beschützerisch aufgetreten. Im Saal mochte er ein knallharter Richter sein, aber Sam hatte ihn als ruhigen, liebevollen Ersatzonkel kennengelernt.
    »Ich habe ihm gesagt, dass er um zwanzig vor zwölf da sein soll und keine Minute später. Ich weiß, das ist früh, aber das Restaurant ist so beliebt, und das war die einzige Reservierung, die ich für die Mittagszeit bekommen habe. Sag doch Tricia bitte dasselbe, ja ?«
    Sam hatte sich schon oft gefragt, warum Nate sich immer noch von der Witwe seines verstorbenen Partners herumkommandieren ließ. Es konnte nur eine Erklärung geben: Sam vermutete, dass er etwas für die ältere Dame empfand. Wahrscheinlich hoffte er, dass sie ihn eines Tages im selben Lichte sah und seine Gefühle erwiderte. Deswegen hatte er wohl all die Jahre immer wieder bei ihr vorbeigeschaut – trotz der anderen Männer, trotz anderer Ehen.
    Er musste sie wirklich lieben. Aber ihre Mutter war zu oberflächlich, um mehr in ihm zu sehen als einen schwerfälligen, zuverlässigen großen Bruder, der sich stets im Hintergrund hielt.
    »Jetzt muss ich aber los. Ich freu mich auf dich, mein Schatz !«
    »Ich freu mich auch, Mom .«
    Meistens traf Sam ihre Familie, die immer überschaubar klein gewesen war, ganz gern. Durch den Tod ihrer Großmutter war sie noch überschaubarer geworden, und durch Sams Scheidung ebenfalls. Daher legte sie umso größeren Wert darauf, dass Nate und Tricia immer dabei waren. Normalerweise verbrachte sie Feiertage und besondere Anlässe am liebsten mit ihnen.
    Doch den heutigen Tag hätte sie ehrlich gesagt lieber übersprungen. Und den morgigen auch. Was war so toll daran, einunddreißig zu werden? Ihr letzter Geburtstag – dreißig und seit zwei Wochen geschieden – war schrecklich genug gewesen. Inzwischen war ein ganzes Jahr vergangen, und ihr Leben war immer noch genauso weit vom Normalzustand entfernt wie damals. Langsam fing sie an, sich zu fragen, ob der Normalzustand vielleicht überbewertet wurde.
    Wird er nicht.
    Als ihr diese Worte in den Sinn kamen, stutzte sie und wurde nachdenklich. Plötzlich erkannte sie, dass ihre Haltung sich zu verändern begann. Vielleicht lag das an Alec, den sie mit Sicherheit nicht überbewertete. Wenn sie an ihn dachte, an diese

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