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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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Schiffe – , sondern die Vergangenheit. Das Verbrechen.
    Komm mit mir; ich zeige dir die Stadt, wie du sie noch nie gesehen hast.
    Sie hat ihm so sehr vertraut, dass sie eine abgesperrte Baustelle betrat.
    Sie will ihm folgen, doch sie ist nervös, aufgeregt. Er beruhigt sie. Räumt all ihre Zweifel aus. Aber wie?
    Langsam drehte Alec sich einmal im Kreis und versuchte sich vorzustellen, was sie empfunden hatte, was sie gedacht hatte, als sie dem Date mit ihrem eigenen Tod unaufhaltsam näher kam.
    Bist du mit ihr zusammen hochgefahren, hast ihr die Furcht genommen und sie dann bewusstlos geschlagen?
    Das sah ihm nicht besonders ähnlich. Bei seinen anderen Verbrechen hatte der Professor immer eine gewisse Distanz bewahrt. In seinen Briefen behauptete er, dass kein Blut an seinen Händen klebe, dass sein Gewissen rein sei. Er hatte nie jemanden umgebracht, hatte seine Opfer nie verletzt, sondern sie nur in Situationen gebracht, in denen sie sich selbst verletzten oder umbrachten. So wie er die Jungen durch einen Autounfall außer Gefecht gesetzt und sie dann aufs Eis gebracht hatte, damit sie um ihr Leben kämpften. Unpersönlich.
    Sie ist allein hochgefahren. Er hat sie gebeten, zu ihm hinaufzukommen, und sie hat es getan.
    Warum, das wusste Alec nicht.
    Tief in Gedanken versunken starrte er hinunter, versuchte, sich nicht vom Plätschern des Wassers ablenken zu lassen, wollte die ganze Szene vor seinem geistigen Auge abspielen. Wollte sie zum Leben erwecken.
    Bevor ihm das jedoch gelang, entdeckte er einen winzigen roten Fleck neben seinem linken Schuh. Er beugte sich hinunter, um ihn aus der Nähe zu betrachten, ohne ihn allerdings zu berühren. Der Klecks war nicht größer als die Spitze eines Kugelschreibers. Der Kriminaltechniker musste ihn in der Eile übersehen haben, als er den Bereich gesäubert hatte, um die Ermittler hinauffahren zu können.
    Kein Blut; zu hell. Zu wachsartig.
    Er ließ sich auf Hände und Knie nieder und beugte sich vor, bis er fast mit der Nase gegen die Metallstreben stieß. Plötzlich erkannte er, dass der kleine Tropfen eigentlich nur die Spitze eines größeren Klumpens war, der durchs Gitter gerutscht war. Die Substanz war zu einem kleinen Zapfen erstarrt, der vom Boden des Aufzugs herabhing.
    Und sie sah nicht nur wachsartig aus. Es war Wachs. »Kerzen « , murmelte er.
    »Wie bitte ?«
    Alec zeigte auf den Fleck. »Schauen Sie sich das hier auch noch an. Ich vermute, es handelt sich um Kerzenwachs .«
    Rote Kerzen. Du hast ihr den Hof gemacht, stimmt’s, du Arschloch?
    Das war der Einstieg. Das eine Detail, das ihm als Ausgangspunkt diente, um sich den gesamten Ablauf vor Augen zu führen.
    Der Täter hatte die Frau umworben.
    Sie erreichten das oberste Stockwerk. Der Kriminaltechniker, dem das Ganze sichtlich peinlich war, stürzte sich sofort auf den Wachstropfen. Er konnte es nicht riskieren, ihn hier oben abzukratzen; das Ding konnte abfallen, deswegen wollte er wahrscheinlich so schnell wie möglich wieder runter. »Ist schon gut « , sagte Alec und winkte den Mann fort, als er aus dem Aufzug trat.
    In einigen Metern Entfernung tütete gerade ein anderer Kriminaltechniker vorsichtig Kleidungsstücke ein. Ein weiterer kniete auf dem Fußboden und zeichnete die Umrisse von Fußabdrücken nach, die in der dünnen Schicht aus Baustellenstaub sichtbar waren. Sogar von hier konnte Alec erkennen, dass die Abdrücke von nackten Füßen stammten.
    »Hier ist sie hinuntergestürzt « , sagte der eine und schaute hoch. Er hatte wohl gleich erkannt, dass Alec ein FBI -Agent war.
    Alec nickte, rührte sich aber nicht vom Fleck. Stattdessen stellte er sich vor, was hier geschehen sein musste.
    Die Hände gefesselt. Verbundene Augen. Hat sie sich vielleicht sogar gegen dich zur Wehr gesetzt?
    Alec bezweifelte es. »Irgendwelche Anzeichen von körperlicher Gewalt? Blutspuren ?« , fragte er.
    »Im Gebäude bisher nicht « , antwortete einer der beiden Techniker. »Draußen auf dem Boden sieht man einige Spritzer, wie von einem Springbrunnen .«
    Ein makabrer Vergleich.
    »Aber im Aufzug und hier oben haben wir bislang nichts gefunden .«
    Das bestärkte Alec nur in seinem Glauben, dass der Professor sich gar nicht körperlich mit ihr angelegt hatte, weder bevor er sie ausgezogen hatte, noch nachdem sie ihr Bewusstsein wiedererlangt hatte. Die toxikologische Analyse würde besonders interessant werden. Vor allem, weil der Täter bei dem Opfer mit dem Stellenangebot Ketamin verwendet

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