Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
Vom Netzwerk:
ausgesehen hatte, du weißt schon, hinterher.
    Er konnte sie beinahe hören.
    Stokes parkte den Wagen gleich hinter Wyatts und stieg rasch aus. Die Dienstmarke hielt sie bereits in der Hand. Alec tat es ihr gleich, bewegte sich jedoch viel langsamer.
    »Was ist ?« , fragte sie, und aus ihrem Tonfall sprach ihre Ungeduld.
    »Geht schon mal vor « , antwortete er und winkte sie fort. Er achtete kaum auf den Trubel um ihn herum, sondern konzentrierte sich ganz darauf, den Weg aufzuspüren, den das Opfer – und ihr Mörder möglicherweise auch – gegangen sein musste.
    Er hatte die Baustelle noch nicht umrundet, aber angesichts der durchtrennten Kette auf dem Boden und dem Rußpulver, das noch auf dem Pfosten vor ihm schimmerte, war dies wohl die Stelle, an der der Täter und/oder das Opfer nach Meinung der Ermittler das Grundstück betreten hatten. Langsam ging er durch das Tor. Seine Schuhe knirschten auf der gefrorenen Erde, während er an Holzbrettern und Betonnägeln vorbeikam. Mit jedem Schritt führte er sich das Geschehen vor Augen, vergegenwärtigte sich die Gedanken des Opfers, die Gedanken des Täters.
    Er bezweifelte, dass der Professor die Frau erst außer Gefecht gesetzt und dann gegen ihren Willen hergebracht hatte. Selbst wenn es spät am Abend gewesen war, hätte irgendjemand zufällig vorbeifahren oder ein Angestellter, der Überstunden machte, aus einem der nahe liegenden Büros kommen können. Hier war es nicht wie im Wald oder in einem verschlossenen Lagerhaus, wo er seine Opfer betäuben und dann herumtragen konnte.
    Irgendwie hat er sie hierher gelockt. Krumme Geschäfte?
    Nein, dafür war sie nicht der Typ. Genauso wenig wäre sie am späten Abend für ein Vorstellungsgespräch hergekommen, wie das Lagerhausopfer.
    Dann muss es was Privates gewesen sein.
    Komm, ich will dir was Besonderes zeigen! Warte nur, bis du die Aussicht siehst!
    Mit gesenktem Kopf ging Alec weiter und passte auf, dass er nicht auf die gekennzeichneten Spuren trat. Angesichts des Betriebs, der normalerweise auf einer Baustelle herrschte, konnten sie mit brauchbaren Fußabdrücken wahrscheinlich nicht rechnen. Aber er wollte den Jungs von der Spurensicherung die Arbeit nicht unnötig erschweren.
    Die Informationen purzelten ihm weiter durchs Gehirn, setzten sich wie Puzzleteile zusammen, die nicht richtig passten und neu aneinandergefügt werden mussten. Irgendwann würde das gesamte Puzzle Gestalt annehmen. Aber vorerst spielte er mit den Einzelteilen herum.
    Eine 38-jährige Telefonistin. Teilte sich das Zimmer mit einer Mitbewohnerin. Nicht verheiratet.
    Eine alte Jungfer? Vielleicht eine Falle über eine Partnerbörse?
    Als er die Außenwände des Gebäudes erreicht hatte, hörte er, wie Wyatt und die anderen mit den Ermittlern der örtlichen Polizei sprachen. Wieder schenkte er ihnen kaum Beachtung, sondern ging weiter auf das Innere des Bauwerks zu, hin zu dem Baustellenaufzug, mit dem das Opfer nach oben, seinem Untergang entgegengefahren sein musste. Mulrooney und Taggert beobachteten ihn sichtlich neugierig, aber Wyatt nickte ihm lediglich zu, als er an ihnen vorbeiging.
    Sie fürchtet sich. Ist nervös. Es ist dunkel, abgeschieden. Ganz nach oben? Ist das nicht gefährlich? Ich hab Angst.
    Alec erreichte den Aufzug. Drinnen war ein Kriminaltechniker damit beschäftigt, das Gitter abzupinseln. Er gähnte herzhaft, während er routiniert die immer gleichen Bewegungen ausführte. »Wollen Sie hoch ?«
    »Wenn Sie fertig sind .«
    »Ich hab einen Bereich freigegeben, damit Leute hoch- und runterfahren können « , antwortete er.
    »Haben Sie irgendwas gefunden ?«
    »Ein paar Fingerabdrücke; ich wette zehn zu eins, dass sie entweder von den Bauarbeitern oder vom Opfer stammen .«
    Auf diese Wette würde sich Alec nicht einlassen.
    »Bleiben Sie auf dieser Seite, ja ?« , sagte der Mann und zeigte auf eine Ecke.
    Alec betrat den Aufzug und stellte sich in die ihm zugewiesene Ecke. Dann wandte er sich dem Wasser zu, das er durchs Gitter sehen konnte, während sie im Schneckentempo zum obersten Stock des Gebäudes fuhren.
    Langsam. Ganz schön hoch. Aufgewühltes Wasser im Hafen. Kalt und schwarz wie ein Nachthimmel ohne Sterne, tief unter meinen Füßen. Lichter am anderen Ufer? Weit weg. Keiner kann uns sehen. Ganz allein. Keine Menschenseele.
    Genau richtig.
    War das die Sicht des Opfers? Oder des Mörders?
    Je höher sie hinaufkamen, desto mehr konnte er sehen. Nicht nur den Ausblick – das Wasser, die Küste, die

Weitere Kostenlose Bücher