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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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musste es einfach wissen. Musste herausbekommen, was im Kopf dieses Mannes vorging, wie er seine Opfer sah – erwies er ihnen die Ehre, ihnen in ihren letzten Augenblicken seine Aufmerksamkeit zu schenken?
    Nein, das klang nicht nach ihm.
    Sollten sie seiner puren Unterhaltung dienen? Das schien schon weit eher glaubhaft.
    Oder wollte er durch sie seine eigenen Theorien beweisen – und den unausweichlichen Moment erleben, wenn seine Opfer den »Test « nicht bestanden? Ein weiterer triftiger Grund für ihn, sich das bittere Ende anzuschauen.
    Wohin würde er also gehen? Wie lange würde er bleiben? Welcher Aussichtspunkt würde es ihm erlauben, alles zu sehen, ohne sich selbst der Gefahr auszusetzen, dass er geschnappt wurde?
    Nicht zum ersten Mal dachte Alec über das nach, was Sam letzte Nacht gesagt hatte. Über diesen Betrüger, Jimmy Flynt. Der Mann, der in denselben Bahnen zu denken schien wie Alecs Verdächtiger, der einen ähnlichen Blick auf seine Opfer hatte und sogar auch das Internet benutzt hatte, um den Kontakt herzustellen und ihr Leben zu zerstören.
    Ebenfalls nicht zum ersten Mal kam Alec zu dem Schluss, dass es ein ziemlich guter Einfall war, mit Flynt zu reden. Was, dessen war er sich sicher, Sam gefallen würde. Weniger gefallen würde ihr allerdings die Tatsache, dass Alec ohne sie zu ihm gehen würde.
    Er holte sein Handy hervor, rief über die Kurzwahltaste im Büro an und fragte nach Lily Fletcher.
    »Was gibt’s? Irgendwas Brauchbares am Tatort? Ist es die Handschrift des Professors ?«
    Alec hielt sich ein Ohr zu und bemühte sich, sie trotz des pfeifenden Windes zu verstehen, der durch das offene Gebäude blies. Als er näher an die vermauerte Fassade trat, fand er einen Bereich, der etwas windgeschützt war, und antwortete: »Ja, mit ziemlicher Sicherheit. Lily, hör zu, ich brauche ein paar Infos zu einem Häftling namens James T. Flynt. Er hat eine Zeit lang in einem Bundesgefängnis gesessen; dann wurde er in eine Anstalt in Maryland verlegt .«
    »Bleib kurz dran .« Im Hintergrund hörte er ein leises Klappern – ihre Tastatur. Nach einigen Sekunden sagte sie: »Hab ihn !«
    »Kannst du Kontakt zu dem Gefängnis oder seinem Anwalt aufnehmen? Und ein Treffen vereinbaren? Ich will mit ihm reden .«
    »Über diesen Fall? Habt ihr eine neue Spur ?«
    »Kann sein. Ich glaube, dass er uns weiterhelfen kann .«
    »Alles klar .«
    Eigentlich wollte er diese Variante nicht einmal in Betracht ziehen, aber die Zeit drängte. »Pass auf, nenn ihren Namen nicht, wenn es nicht sein muss. Aber falls Flynt sich weigert, versuch mal, ob er seine Haltung ändert, wenn Sam Dalton mitkommt .«
    »Aaah « , bemerkte sie. »So einer ist das? Schmieriger Krimineller, der hübschen Mädels sein Herz ausschüttet ?«
    »So was in der Art. Je schneller, desto besser, ja ?«
    »Verstanden. Ich gebe dir sofort Bescheid, wenn ich was erreicht habe .«
    »Danke .«
    Er legte auf und wollte das Handy gerade wieder in die Hosentasche stecken, als er das Nachrichtensymbol auf dem Display blinken sah. Er runzelte die Stirn, weil er das Telefon gar nicht hatte klingeln hören, und wählte die Nummer seines AB s. Von dem erfuhr er, dass er vor ungefähr zehn Minuten angerufen worden war.
    »Alec, hier ist Samantha Dalton .«
    Er stieß einen unterdrückten Fluch aus und wünschte, er hätte daran gedacht, den Vibrationsalarm einzuschalten. Dann trat er noch dichter an die Mauer und hörte angestrengt zu.
    »Ich … oh verdammt, ich komme mir so blöd vor, weil ich deswegen anrufe. Es ist nur, ähm … es ist was Komisches passiert. Jedenfalls dachte ich erst, dass es komisch ist. Jetzt frage ich mich langsam, ob es nicht doch eher unheimlich ist .«
    Sie verstummte. Lärm ertönte im Hintergrund. Stimmen, das Klappern von Geschirr. Jemand sagte: »Samantha, hör auf zu telefonieren! Wir verlieren unseren Tisch !«
    Dann eine andere Stimme. »Willkommen bei Raphael’s ! Sie haben reserviert ?«
    »Tut mir leid, ich muss auflegen. Bin Mittag essen mit meiner Mom .« Sie zögerte, als würde sie innerlich mit sich ringen, ob sie weitersprechen sollte oder nicht. Dann fuhr sie hastig fort: »Tu mir einen Gefallen, ja? Geh auf meinen Blog. Es gibt einen neuen Beitrag, aber der ist nicht von mir. Ich dachte, dass vielleicht irgendwelche Spammer meinen Account geknackt haben; das haben sie schon öfter versucht. Erst als ich aus meiner Wohnung raus war, ist mir eine andere Erklärung eingefallen .« Ihre Stimme bebte,

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