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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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glänzenden Tisch zu ihr hinüber. »Schau dir das mal an. Das sind die Namen aller bekannten Sexualstraftäter im Raum Williamsburg. Eine Verbindung zu Underwood lässt sich auf den ersten Blick nicht entdecken, aber es ist immerhin ein Anfang.«
    »Vielleicht ist einer zu ihm in die Praxis gekommen, um sich liften zu lassen, und dann haben sie sich gegenseitig ihre Schokoladenonkel-Tricks verraten«, sagte Lily und schüttelte voller Abscheu den Kopf. »Schließlich muss man jung und gut aussehend sein, wenn man verbergen will, was für ein ekelhaftes Scheusal man ist.«
    Jackie nickte. »Bei den vielen Namen auf der Liste hätte Underwoods Praxis allein mit diesen Männern ein Jahr lang zu tun gehabt.«
    »Vielleicht ist die Praxis deswegen samstags morgens geöffnet.«
    Es hatte sie erstaunt, dass die Schönheitschirurgen auch am Wochenende arbeiteten. Wyatt würde Underwoods Witwe also nicht bei ihr zu Hause zur Rede stellen.
    »Umso besser«, versetzte Jackie. »Wenn Wyatt unangekündigt in der Sprechstunde auftaucht, wo die Patienten es mitkriegen könnten, dann winken die Underwoods ihn vielleicht schneller zu einem Gespräch unter vier Augen herein.«
    Davon versprach Lily sich nicht allzu viel. »Bis zu dem Augenblick, wenn er sie auf ihre Lügen anspricht. Dann karren sie ihre Anwälte ran und sagen ihm, dass er wiederkommen soll, wenn er einen Haftbefehl hat.«
    Aber sie konnte sich irren. Irgendwie schaffte Wyatt es immer, Frauen zum Reden zu bringen. Vielleicht war es seine unerschütterliche Ruhe, mit der er einem das Gefühl gab, dass man ihm einfach alles erzählen konnte. Das war eine seltene Gabe – die sie unglaublich anziehend fand. Obwohl Lily zugeben musste, dass es ihr auch gefiel, wenn ihm seine Gelassenheit mal ein bisschen abhandenkam. Vor allem wenn es mit ihr, in seinem Bett geschah.
    In der Hoffnung, dass Jackie das Lächeln, das unwillkürlich auf ihren Lippen erschien, nicht bemerkt hatte, wandte sie den Kopf ab und sagte: »Ich hole mir mal einen Kaffee. Willst du auch einen?«
    »Gern.«
    Lily steuerte die Küche an, kam aber nur wenige Schritte weit, bevor Jackie sie zurückrief.
    »Warte!«
    »Was ist los?«
    Jackie überflog gerade ein Dokument auf ihrem Laptop und kniff konzentriert die Augen zusammen. »Mir ist da was aufgefallen, in seiner Familiengeschichte. Dieser Name hier kommt mir ziemlich bekannt vor.«
    Lily stellte sich hinter sie und blickte auf den Bildschirm. Mit der Maus markierte Jackie einen Namen.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Lily genauso erstaunt wie Jackie.
    »Keine Ahnung.«
    »Am besten erzählen wir es Wyatt«, beschloss Lily. Sie griff nach dem Handy in ihrer Hosentasche. »Ich ruf ihn mal … «
    Das Geräusch quietschender Reifen schnitt ihr das Wort ab. Eine Tür wurde zugeschlagen; jemand rief etwas.
    Jackie sprang auf und lief zu dem Fenster, das zur Straße hinausführte. »Oh mein Gott«, flüsterte sie und starrte hinaus.
    »Was denn?«
    »Du musst von hier verschwinden.« Sie wirbelte herum und gab Lily einen so heftigen Schubs, dass ihr das Handy aus der Hand fiel. »Durch die Hintertür. Schnell.«
    »Was ist denn los?«
    »Anspaugh ist da«, antwortete Jackie. »Sieht aus, als hätte er seine ganze Bande mitgebracht, und wahrscheinlich hat er es auf dich abgesehen.«
    Wie erwartet, war Judith Underwood nicht besonders erfreut darüber gewesen, dass Wyatt sie sprechen wollte.
    Aber davon ließ er sich nicht aufhalten. Als die Empfangsdame behauptet hatte, dass Dr. Underwood unmöglich ein Gespräch zwischen ihre Termine quetschen konnte, hatte er einfach im Wartezimmer Platz genommen. Nach nur einer Unterhaltung mit einem der Patienten hatte er sein Gespräch bekommen. Anscheinend gefiel es der trauernden Witwe nicht, wenn er den Patienten erzählte, dass er hier war, um eine der Ärztinnen wegen eines Verbrechens zu befragen.
    Pfeifend folgte er der Sprechstundenhilfe durch den Flur, den er bereits kannte. Doch es fiel ihm schwer, die fröhliche Miene aufrechtzuerhalten, als er die Abzweigung erreichte, wo Dr. Roger Underwoods Porträtaufnahme hing. Als Wyatt das Porträt im Vorbeigehen betrachtete, suchte er unwillkürlich nach einem Aufblitzen von Wahnsinn im Blick des Verstorbenen oder nach einem teuflischen Zug in seinem angedeuteten Lächeln.
    Doch da war nichts. Kein Hinweis darauf, dass der Mann ein perverses Scheusal war, das kleine Kinder missbrauchte. Keine Bosheit in seinem Lächeln, die etwas von seiner mörderischen

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