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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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würde. Natürlich wollte sie die Aufnahme noch einmal hören, bevor sie bestätigte, dass sie den Sprecher kannte.
    Er spielte den Mitschnitt erneut ab und beobachtete sie weiter. Wieder rührte sie keinen Finger, verzog keine Miene. Bis sie schließlich, ganze dreißig Sekunden nachdem die Aufnahme geendet hatte, den Kopf hob und seinem Blick mit einem gleichgültigen Ausdruck in den Augen begegnete.
    Kaltes Grauen stieg in ihm auf. Er wusste, was sie sagen würde, bevor sie die Worte ausgesprochen hatte.
    »Es tut mir leid, Agent Blackstone. Wirklich. Aber ich kann diese Stimme nicht für Sie identifizieren.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ja. Ganz sicher.«
    Verflucht. Sie wandte nicht den Blick ab, gab keine sichtbaren Anzeichen dafür, dass sie log. Auch ihre Stimme zitterte nicht.
    Natürlich – sie hatte keinen Grund zu lügen, also musste er gar nicht erst nach solchen Anzeichen suchen. Aber sie hatte gezögert, bevor sie sich die Aufnahme angehört hatte, und irgendwie hatte ihn das zweifeln lassen, ob die Ärztin völlig aufrichtig antworten würde. Die Vorstellung, eine bekannte Stimme zu hören und zu wissen, dass die dazugehörige Person möglicherweise ein schlimmes Verbrechen begangen hatte, war sicher nicht angenehm.
    Doch ihr jetziges Verhalten, ihr gleichgültiger Tonfall und der gänzlich unnachgiebige Blick legten nahe, dass sie die Wahrheit sagte. Sie konnte nichts für ihn tun.
    Aber er würde nicht aufgeben. Nicht nachdem er zum ersten Mal seit Monaten auf eine vielversprechende Spur gestoßen war. »Vielleicht könnte ihn jemand anders erkennen. Einer der anderen Sprecher oder Tagungsteilnehmer. Vielleicht Ihr Vater?«
    Sie presste die Lippen ein wenig fester zusammen. »Da kann ich Ihnen leider nicht weiterhelfen. Mein Vater ist nicht da. Er und seine Frau wollten noch ein paar Tage im Strandhaus bleiben. Und mein Mann hat die Tagung gar nicht besucht. Er war krank.«
    Krank? Oder erleichtert darüber, einmal einen Abend von seiner eigensinnigen Frau und ihrer Familie befreit zu sein?
    »Philip, mein Stiefbruder, ist erst letztes Jahr nach Virginia gezogen und kennt nur wenige Fachärzte außerhalb unserer Praxis. Er war lediglich bei dem Bankett zugegen, um Vater zur Seite zu stehen. Bei allen anderen Veranstaltungen an dem Wochenende war er nicht dabei. Abgesehen davon ist er gerade zurück zum Strandhaus gefahren … Vater und er treffen sich jeden Dienstag zum Golfen.«
    Golfkumpel. Wie nett.
    Der Tonfall der Ärztin verriet ihm, dass ihr das ganz und gar nicht gefiel. Eine eifersüchtige Tochter, die vielleicht missgünstig beobachtete, wie nah sich ihr Vater und der junge Stiefsohn standen, der angetanzt kam und die Lücke füllte, die der verstorbene Sohn hinterlassen hatte? Wenn er sich richtig an die Informationen erinnerte, die Brandon ihm über den Familienhintergrund zusammengestellt hatte, dann hatte Dr. Underwood senior seine zweite Frau, die zwei eigene Kinder mit in die Ehe gebracht hatte, vor über zwanzig Jahren geheiratet. Underwood hatte die Kinder nicht adoptiert, aber es klang, als bestünde eine enge Bindung zwischen Vater und Sohn.
    Zwischen Dr. Kean und ihrem Stiefbruder allerdings offenbar nicht.
    »Und Ihre Schwägerin? Judith?«, fragte Wyatt unbeirrt weiter. Warum versuchte sie, ihre Familie aus der Angelegenheit herauszuhalten? »Sie saß damals mit Ihnen auf dem Podium, nicht wahr?«
    Und wieder wurde sie eine Spur unfreundlicher. »Ja, das stimmt. Aber ich bezweifle, dass sie sich an mehr erinnern kann als ich. Die Veranstaltung wurde damals von Hunderten von Menschen besucht, und von der Bühne aus konnte man kaum jemanden erkennen.«
    »Trotzdem … «
    Sie machte eine resignierte Handbewegung. »Wenn Sie darauf bestehen – auch wenn ich Ihnen diese Zeitverschwendung gerne erspart hätte, schließlich sind Sie offensichtlich mit einer sehr wichtigen Ermittlung beschäftigt.« Sie warf einen Blick auf die Uhr, dann stand sie auf. »Ich glaube, Judith hat gerade einen Patienten, und ich selbst habe ebenfalls einen Termin. Warum warten Sie nicht hier, bis ich mit ihr wiederkomme, wenn wir beide Zeit haben?«
    Wyatt schüttelte den Kopf. »Nein, bitte machen Sie sich keine Umstände. Ich kann die Sprechstundenhilfe bitten, sie für mich zu finden. Ich habe bereits genug von Ihrer Zeit in Anspruch genommen.«
    »Es bereitet mir wirklich keine Umstände«, antwortete Dr. Kean. »Bleiben Sie einfach hier.«
    Aber bevor die Ärztin das Zimmer verlassen konnte, klopfte

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