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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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war heute nicht das erste Mal gewesen. Sie trainierten bereits seit vier Stunden. Die Nachmittagseinheit hatten sie wegen des warmen Herbstwetters nach draußen auf die Terrasse verlegt. Lily reichte ihm die Hand, um ihm aufzuhelfen.
    Er verdrehte die Augen und erhob sich stöhnend, ohne ihre Hand zu ergreifen. »Werd nicht übermütig, Mädchen.«
    Sie grinste. Am Anfang hatte sie den Sarge nur für ein knurriges Raubein gehalten. Er hatte sie ziemlich getriezt, sogar als sie selbst das noch für verfrüht gehalten hatte. Aber dadurch hatte er sie stark gemacht, bis sie noch stärker werden wollte. Und irgendwann hatte sie mehr in ihm gesehen als nur einen Brummelkopf. An ihren Vater konnte sie sich nicht besonders gut erinnern, weil sie erst fünf Jahre alt gewesen war, als ihre Eltern gestorben waren. Aber sie glaubte, dass er diesem Mann ein bisschen ähnlich gewesen war.
    Er griff nach einem Handtuch, das neben ihm auf dem Terrassentisch lag, wischte sich die Stirn ab, nahm sich eine Wasserflasche und trank sie zur Hälfte leer. Lily ließ sich von seiner scheinbaren Erschöpfung und dem keuchenden Atmen nicht in die Irre führen. Der Mann hatte sie schon mehr als einmal hereingelegt. Sie hielt nach einem leisen Zucken seiner Mundwinkel Ausschau, nach einem Flackern seines Blickes, während er ihre Haltung musterte – irgendetwas, das auf einen Überraschungsangriff hindeuten würde.
    »Möchtest du auch was?«, fragte er und hob eine Wasserflasche hoch. Immer noch auf der Hut, nickte sie und streckte die Hand aus.
    Er packte sie, riss Lily nach vorn und versuchte, sie zu sich herumzudrehen. Sie reagierte mit zwei raschen Schlägen und einem Tritt, der ihn auf der Matte in die Knie gehen ließ.
    »Ausgezeichnet!«
    »Wow, dir biete ich nie wieder eine Flasche Wasser an«, erklang eine Stimme.
    Lilys Alarmglocken schrillten – aber anders als eben, als sie sich für den Angriff des Sarge gewappnet hatte. Sie kannte diese Stimme.
    Tief in ihrem Innersten, wo sie immer noch die Lily Fletcher war, die es nicht durch einen Tag schaffte, ohne sich irgendwie tollpatschig anzustellen, stieg Freude auf. Pures Glück durchströmte ihren Körper, weil ein Freund vor ihr stand.
    Aber ihr Verstand reagierte mit Misstrauen. Sie fragte sich, was Brandon Cole hierhergeführt und was dieser Besuch zu bedeuten hatte.
    »Brandon«, sagte sie und nickte dem jungen Mann mit dem gegelten blonden Haar zu, der in der offenen Tür zur Küche lehnte. Früher war er ihr Freund gewesen, einer, der es immer irgendwie geschafft hatte, sie zum Lächeln zu bringen, selbst an Tagen, als ihr gar nicht danach zumute gewesen war.
    Sie hatte ihn vermisst. Aber nicht so sehr, dass sie ihn aufgefordert hätte, sie wieder zu besuchen. Er sollte sich keine Hoffnungen machen, dass sich aus ihrer Freundschaft etwas entwickeln könnte.
    »Hallo, schöne Frau.« Er kam auf sie zu, breitete die Arme aus und lächelte so nett, so überglücklich, sie zu sehen – da konnte sie es ihm einfach nicht übel nehmen, dass er sie überrascht hatte. Oder dass er ihre Anweisungen missachtet hatte.
    Sie ließ sich von ihm umarmen, machte sich aber rasch wieder los. »Ich bin total verschwitzt«, sagte sie mit einem gezwungenen Lachen. Dann deutete sie auf sein schickes Outfit, das wie immer aussah, als würde es direkt aus einem Modemagazin stammen, und fügte hinzu: »Ich kann mir nicht leisten, deine Klamotten reinigen zu lassen, und ersetzen könnte ich sie dir schon gar nicht, wenn ich sie ruiniere.«
    Sie wusste, dass Brandon sicher nicht allein hergefahren war, erst recht nicht an einem Donnerstagnachmittag. Ohne Wyatt, der ihn durch die Sicherheitsschleusen führte, wäre er auch gar nicht hereingekommen. Sie warf einen Blick an ihm vorbei in die dunklen Tiefen des Hauses. Dort stand ein Schatten, groß und unnahbar. Dann trat er näher, und sie sah seine Augen.
    Seine wachsamen, sorgenvollen Augen.
    Lily erstarrte. »Was ist

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