Black CATS - Parrish, L: Black CATS
los?«
GesternAbendhattesieWyattdasletzteMalgesprochen.NachseinemunergiebigenBesuchinderArztpraxisamDienstaghatteersichaufanderepotenzielleZeugengestürzt.ErundBrandonhattenKontaktzueinigenTagungsteilnehmernaufgenommen,undalserLilyangerufenundaufdenneuestenStandgebrachthatte,hatteergesagt,dasssiebeikeinemEinzigenErfolggehabthatten.EinigeÄrzteerkanntendieStimmedesUngeheuersaufdemBandschlichtnichtwieder.AnderejedochwolltensichdieAufnahmegarnichterstanhören;siewollteneinfachnichthelfen.WasLilyzuderÜberlegungveranlasste,obsievielleichtjemanddarumgebetenhatte,sichzuweigern.
Vielleicht sah sie aber auch einfach mal wieder alles viel zu schwarz.
»Hallo, Wyatt«, murmelte sie. »Zwei Donnerstage nacheinander. Ich fühle mich geehrt.« Sie fragte sich, ob er wohl die Ironie oder den Sarkasmus in ihrer Stimme bemerkt hatte. Offen gestanden wusste sie gar nicht, warum sie ihm ständig zu verstehen gab, dass sie nicht unbedingt vor Freude in die Luft sprang, wenn er in der Nähe war. Vielleicht lag es daran, dass sie sich früher mal ein bisschen zu gern in seiner Nähe aufgehalten hatte und diese Gefühle nie erwidert worden waren. Oder daran, dass er in dieser einen Nacht, als sie den Eindruck gehabt hatte, dass er vielleicht doch etwas für sie empfand, so rasch zurückgeschreckt war.
Dann dachte sie wieder an seinen überstürzten Aufbruch am Sonntag. Wie er in die Nacht hinausgefahren war, um vor ihren Fragen zu fliehen.
Und da erkannte sie, warum sie ein bisschen schlecht auf ihn zu sprechen war. Ja, sie hatte Verständnis gezeigt und sie wusste, dass der Betrunkene in dem Restaurant ihn völlig aus der Bahn geworfen hatte. Aber irgendwie hatte sie doch von ihm erwartet, dass er den Vorfall wenigstens erwähnte, sich dafür entschuldigte. Doch das war nicht geschehen. Er hatte so getan, als sei nie etwas gewesen. Woraus sie schloss, dass er gar nicht beabsichtigte, das Thema jemals wieder anzuschneiden.
»Hallo, Lily«, antwortete er gelassen, bevor er zum Sarge hinüberschaute. »Hallo, Wally.«
Der Sergeant schüttelte Wyatt kraftvoll die Hand. Lily hatte keine Ahnung, woher die beiden Männer sich kannten, aber sie wusste, dass Wyatt Devlin blind vertraute. Der Sergeant hatte ein oder zwei Bemerkungen fallen lassen. Anscheinend kannte er Wyatt seit dessen Kindheit, aber er hatte sofort dicht gemacht, sobald die Sprache auf Blackstones geheimnisvolle Vergangenheit kam. Lily würde wetten, dass der Sarge zu denjenigen gehörte, die die Antworten auf die Fragen kannten, die zu stellen sie sich selbst nicht traute.
»Schön dich zu sehen, mein Sohn. Wir waren gerade fertig, aber wir können noch ein bisschen weitermachen, falls du dich dazugesellen möchtest.«
Wyatt brachte ein schwaches Lächeln zustande, dann schüttelte er den Kopf. »Heute nicht.«
Die beiden Männer blickten sich in die Augen, und wie zuvor Lily erkannte offenbar auch der Sarge, dass Wyatt nicht zum Kaffeekränzchen hergekommen war. »Dann mach ich mich mal auf die Socken«, entschied er. Zu Lily bemerkte er noch: »Langsam wirst du zu gut. Mach dich darauf gefasst, dass ich nächstes Mal den einen oder anderen Trick an dir ausprobieren werde.«
»Jederzeit«, erwiderte sie mit einem aufrichtigen Lächeln. Devlin war ihr ein echter Freund geworden. Er hatte ihr geholfen, nicht nur ihre körperlichen, sondern auch ihre geistigen Kräfte zu stärken. Denn je mehr Vertrauen Lily in ihre Selbstverteidigungskünste gewann, umso größer wurde ihre Gewissheit, dass sie irgendwann diesen Ort verlassen könnte. Dass sie wieder ein eigenes Leben führen könnte.
»Ich bringe dich noch zur Tür. Ich wollte mir sowieso was Kaltes zu trinken holen«, fügte Lily hinzu. Als sie an Wyatt vorbeiging, streifte sie versehentlich seinen Arm.
Was auch immer sie gleich trank, es würde wahrscheinlich nicht kalt genug sein, um die heiße Stichflamme zu löschen, die durch ihren Arm schoss. Und vermutlich konnte ein kaltes Getränk auch nichts gegen die verwirrende Wärme ausrichten, die in ihr aufgestiegen war, als Wyatts Augen kurz aufgeleuchtet hatten und sein schöner Mund sich vor Überraschung leicht geöffnet hatte.
Er hatte das Knistern auch gespürt.
Sie brachte Devlin zur Tür, lächelte zum Abschied, schloss hinter ihm wieder ab und ging in die Küche. Wyatt war draußen auf der Terrasse geblieben, aber Brandon war hereingekommen. Die Kühlschranktür stand offen, und er war halb dahinter verschwunden, während er in ihren Vorräten
Weitere Kostenlose Bücher