Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
Vom Netzwerk:
von Lilys Schwester und ihrem Sohn, das immer auf Lilys Schreibtisch gestanden hatte, in die Hand nahm und in einen Beweisbeutel steckte.
    »Hat gerade jemand gesagt, dass sie in dem Fall Lily Fletcher ermitteln?«, fragte eine Frauenstimme. Anna Delaney gesellte sich zu ihnen. Sie war gerade den Bericht durchgegangen, den ACES – das Automated Computer Examination System – von dem Computer erstellt hatte, den der Auftragsmörder verwendet hatte.
    »Keine Ahnung, was das für eine Ermittlung sein soll«, murmelte Jackie, die nicht schon wieder eine Erklärung abliefern wollte. Sie war zu sehr damit beschäftigt, Anspaugh im Auge zu behalten, damit dieser keine Beweisstücke oder vertraulichen Unterlagen verschwinden ließ. Oder irgendeinen von Lilys persönlichen Gegenständen, die er eigentlich gar nicht antasten dürfte – geschweige denn einstecken.
    »Vielleicht hat es was mit der Anhörung zu tun.«
    Jackie drehte den Kopf zu Anna. Genau wie alle anderen.
    »Was für eine Anhörung?«
    Die IT -Spezialistin, so erfolgreich und selbstbewusst, wie Lily unsicher und still gewesen war, hob eine Augenbraue. »Wisst ihr gar nichts von der Anhörung? Es war in den Nachrichten. Ich habe den Namen sofort einordnen können, schließlich kannte ich ja den Zusammenhang mit Agent Fletcher und ihrer Familie.« Traurig schüttelte sie den Kopf. »Vielleicht ist es ganz gut, dass sie diesen Tag nicht mehr erlebt.«
    Wie die anderen trat Jackie näher und stemmte eine Faust in die Hüfte. »Weißt du was, am besten fängst du noch mal ganz von vorne an und erzählst uns genau, wovon du eigentlich redest.«
    Mit einem Mal wich Lily jegliche Farbe aus dem Gesicht, als hätte ihr jemand alles Blut abgezapft. Der Mund stand ihr vor Erschütterung offen, doch sie schwieg. Sie hatte sofort begriffen, wovon Wyatt sprach.
    Irgendjemand versuchte, sie in einen Mord zu verwickeln. Jemand, der Zugang zu der FBI -Dienstmarke besaß, die Lily verloren hatte, als sie vor all den Monaten angeschossen worden war. Jemand, der als Lovesprettyboys bekannt war. Wyatt hatte von einem alten Freund in Crandalls Abteilung einen Tipp bekommen und war sofort mit Brandon nach Maine aufgebrochen.
    »Tiger Lily, Kleines, geht es dir gut?« Brandon rückte seinen Stuhl näher heran, legte ihr einen Arm um die Schultern und streichelte ihre Hand. Es schien, als würde er sie jeden Augenblick zu einer tröstenden Umarmung an sich ziehen wollen.
    Wyatt verspürte den starken Drang, Brandon am Hemdkragen zu packen und ihn durch die Terrassentür hinauszuwerfen.
    Er widerstand dem Impuls.
    Er hatte nicht das Recht, die Beherrschung zu verlieren, nur weil ein anderer Mann Lily berührte und ihr tröstende Worte zuflüsterte. Brandon behandelte sie so vorsichtig, als sei sie eine der zerbrechlichen Muscheln, die manchmal unten am Strand angespült wurden.
    Doch dann geschah etwas Unerwartetes. Lily duckte sich unter Brandons Arm weg und rückte unmerklich ein wenig von ihm ab. Auch wenn sie immer noch bleich wirkte, sah sie doch nicht verstört oder geknickt aus. Im Gegenteil, ihr stahlharter Blick war auf Wyatt gerichtet, alle Anzeichen von Bestürzung waren verschwunden.
    »Und weiter?«, fragte sie. »Das war doch noch nicht alles, oder?«
    Wyatt konnte sich ein leises Lächeln nicht verkneifen. Vielleicht kam ihre Reaktion doch nicht so unerwartet. Nicht von der Lily, die er jetzt kannte.
    Er gab sich keine Mühe, sie zu schonen. Das war nicht notwendig. »Es ist nicht der einzige Mord.«
    »Ich hatte doch bloß eine Dienstmarke.«
    »In den letzten sechs Wochen sind drei weitere Männer brutal ermordet worden«, erklärte er unverblümt. »Sie alle wurden in Hotelzimmer gelockt – von jemandem, der ihnen versprochen hat, dass sie dort ein Kind treffen würden.«
    Einen Moment lang schloss sie die Augen, pechschwarz lagen die Wimpern auf ihren Wangen. Das traf sie natürlich – und musste sehr viel mehr schmerzen als die Nachricht, dass jemand ihr eventuell einen Mord anhängen wollte.
    »Wir müssen ja jetzt nicht alle Details durchkauen, oder?«, fragte Brandon und warf Wyatt einen verärgerten Blick zu.
    »Doch, müsst ihr«, erwiderte Lily ruhig und beherrscht. Und wirkte dabei einfach umwerfend.
    Wyatt verdrängte den letzten Gedanken. »Bei allen Morden gab es versteckte Hinweise, Kleinigkeiten, die auf dich deuteten. Die erfundenen Kinder trugen die Namen deiner Verwandten. Ihr angeblicher Hintergrund spiegelte deine Lebensgeschichte wider. Die

Weitere Kostenlose Bücher