Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
Vom Netzwerk:
einem Mann beeindruckt, der klug und gut aussehend und geheimnisvoll war. Er schüchterte sie nicht mehr ein; jetzt war sie ihm ebenbürtig. Das hatte er von Tag zu Tag mehr gewürdigt – ihre gesamte Veränderung, ihre zunehmende Kraft – , und das hatte sie sogar noch stärker für ihn entbrennen lassen.
    Sie zweifelte nicht mehr daran, dass sie Frau genug für ihn sein könnte. Sie bezweifelte bloß, dass er es zulassen würde.
    »Also gut, legen wir los«, sagte sie und verdrängte all die verrückten Gedanken über ihr Privatleben. Es lag noch ein langes Stück Weg vor ihr, bevor sie über irgendeine Zukunft nachdenken konnte – sei es mit Wyatt oder ohne. Jetzt musste sie sich erst einmal darauf konzentrieren, am Leben zu bleiben.
    Wyatt hielt Brandon ein Blatt Papier hin, das er von drinnen mitgebracht hatte. Er hatte irgendetwas im Internet nachgesehen und war mit einer Liste der Seminare zurückgekommen, die im letzten Jahr abgehalten worden waren. »Fang mit Nummer neun an«, wies er Brandon an und legte das Papier auf den Tisch. Mit dem Zeigefinger tippte er auf die entsprechende Zeile. »Dieses Gruppenseminar.«
    Lily beugte sich vor und erspähte den Namen des ersten Redners. »Alfred Underwood … warum kommt mir der Name so bekannt vor?«
    Wyatt blieb hinter ihr stehen und verdeckte die Sonne mit seinen breiten Schultern. »Die Frau mit dem gestohlenen Auto – Dr. Kean, weißt du noch? Ihr Mädchenname war Underwood. Alfred ist ihr Vater.«
    Lily rang überrascht nach Luft. »Du hast gesagt, du verdächtigst sie nicht!«
    »Ich verdächtige sie nicht, etwas mit deiner Entführung zu tun zu haben. Aber ich glaube, dass sie und ihre Schwägerin etwas verheimlichen. Warum sollten zwei Frauen, die einander nicht ausstehen können, zusammenhalten und jemanden decken, wenn es nicht um ein Familienmitglied ginge?«
    In den letzten achtundvierzig Stunden war so viel passiert, dass Wyatt keine Zeit gehabt hatte, Lily in allen Einzelheiten von seinem Gespräch mit den Chirurginnen zu berichten. Dennoch glaubte sie nicht, dass er ihr ein so heikles Detail vorenthalten hätte, wenn ihm dieser Verdacht bereits früher gekommen wäre. Ihr fiel nur eins ein, das seine Gedanken in diese Richtung gelenkt haben könnte: das Telefonat von heute Morgen.
    »Was hat die Anwältin dir erzählt?«, fragte sie.
    Wyatt schien nicht im Mindesten überrascht über die Verbindung, die sie gerade gezogen hatte. »Sie hat mir gesagt, dass ihre Kanzlei in Williamsburg sitzt.«
    Interessant. Aber noch lange kein Grund, die Presse zu alarmieren. »Wir wissen, dass Lovesprettyboys sich damals während unserer allerersten Ermittlung im Raum Williamsburg aufgehalten hat. Deswegen hat dort ja auch der verdeckte Einsatz stattgefunden. Wie kommst du also darauf, dass die Anwältin in irgendeinem besonderen Verhältnis zu Dr. Kean und ihrer Familie stehen sollte?«
    »Nur so ein Bauchgefühl. Ich hatte da eine gewisse Vorahnung, als ich am Dienstag aus der Praxis gegangen bin.«
    »Deinem Bauchgefühl vertraue ich mehr als den Forschungsergebnissen ganzer Ministerien.«
    »Geht mir genauso«, warf Brandon ein.
    »Als ich gehört habe, wo die Anwältin arbeitet, bin ich einfach noch ein bisschen misstrauischer geworden und wollte die ein oder andere Sache mal überprüfen.« Wyatt griff in die Innentasche seines Jacketts, zog einen Stapel zusammengefalteter Blätter hervor und reichte ihr das oberste. Es war ein Screenshot von einer Website, auf der der berufliche Werdegang von Dr. Alfred Underwood nachgezeichnet war. Zweimal war er wegen Behandlungsfehlern verklagt worden; in seinem Berufszweig war das wohl kein schlechter Schnitt.
    »Schau mal, wer ihn da vertreten hat«, sagte Wyatt.
    Als Lily den Namen von Claire Vincent entdeckte, war sie nicht sonderlich erstaunt. »Du solltest dein Bauchgefühl wirklich zum Patent anmelden.«
    »Es wird noch besser.« Er reichte ihr das nächste Blatt. Diesmal handelte es sich um den Ausdruck eines Nachrichtenartikels. Wyatt hatte den Großteil des Textes weggeschnitten und nur das Foto übrig gelassen, auf dem die Rechtsanwältin Claire Vincent persönlich zu sehen war.
    »Eigentlich wäre sie ganz hübsch, wenn sie nicht so verdammt steif wäre«, murmelte Lily, die der Frau schon von vornherein keine großen Sympathien entgegenbrachte.
    »Ganz abgesehen von dieser schlimmen Frisur und der noch schlimmeren Brille«, fügte Wyatt hinzu. »Ziemlich auffällig, nicht wahr? Ich habe sie sofort

Weitere Kostenlose Bücher