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Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Black CATS - Parrish, L: Black CATS

Titel: Black CATS - Parrish, L: Black CATS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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sich einen Tag lang vom Hals zu halten. Doch wie Jackie ihm gerade ins Gedächtnis gerufen hatte, hatte ihnen das nur einen einzigen Tag eingebracht. Und das reichte nicht aus.
    Er hatte heute Morgen bereits mit Wyatt telefoniert, und sie waren sich darüber einig gewesen, dass sie noch mehr Beweise brauchten, bevor Lily sich den Behörden stellen konnte. Beweise in beiden Fällen – um zu belegen, dass sie erstens nicht der Lilienmörder war, sondern dass zweitens jemand anders ihr die Morde anhängen wollte. Und dass sie drittens in ernster Gefahr schwebte.
    Sie brauchten Zeit. Und Unterstützung. Deswegen würde Brandon jetzt das größte Risiko seines Lebens eingehen.
    »Jackie, bist du dir einigermaßen im Klaren darüber, was hier vor sich geht?«
    »Es hat irgendwas mit Lily zu tun.«
    »Ja, genau.«
    Jackie legte sich eine zittrige Hand an den Hals. »Du weißt, was mit ihr geschehen ist … ?«
    Er nickte. Aber bevor er noch irgendetwas sagen konnte, wurde die Bürotür aufgerissen. Kyle Mulrooney steckte den Kopf herein und sagte leise: »Anspaugh hat irgendwo aufgeschnappt, dass du hier bist, Cole, und jetzt ist er auf der Suche nach dir. Gerade befindet er sich in Alecs Büro, aber der wird ihn nicht mehr lange hinhalten können. Mach dich vom Acker, wenn du nicht stundenlange Befragungen über dich ergehen lassen willst.«
    Nein, dafür hatte er keine Zeit. Und Lily erst recht nicht.
    »Mein Büro ist als Nächstes dran. Ich werde auch versuchen, ihn aufzuhalten«, sagte der Agent und warf Brandon einen verschwörerischen Blick zu. Es schien fast, als wüssten alle aus dem Team, dass Brandon an irgendeiner Sache dran war, und sie vertrauten ihm so sehr, dass sie ihm den Rücken freihielten, ohne viele Fragen zu stellen.
    Noch nie war er für dieses Team, für diese Menschen so dankbar gewesen wie in diesem Augenblick. Er hoffte bloß, dass sie ihn nicht abgrundtief hassen würden, wenn sie herausfanden, dass er Wyatt dabei geholfen hatte, die Wahrheit über Lily so lange zu verbergen.
    Nachdem Kyle sich wieder verdrückt hatte, ging Brandon rasch zur Tür und spähte in den Korridor. Anspaughs bellende Stimme war nicht zu überhören – sie kam aus dem Büro, das zwei Türen hinter Brandons lag.
    Das Risiko war unglaublich hoch, aber er würde nicht von hier verschwinden, ohne die Mitschnitte von den anderen Ärztetagungen zu holen, an denen er bis zu ihrem gestrigen Spontantrip nach Maine gearbeitet hatte.
    Bevor er loslief, packte er Jackie am Arm. Sie sah ihn mit großen Augen an und schwieg nervös. »Komm zu Wyatt, sobald du kannst«, sagte er eindringlich. »Komm einfach hin, dann wirst du es verstehen.«
    Dann warf er noch einen prüfenden Blick in den Flur und spurtete los, so schnell er konnte. Rasch schlüpfte er in sein eigenes Büro. Auf einem USB -Stick hatte er eine Sicherheitskopie von den Audiodateien abgespeichert. Da der Großteil des Büros durchwühlt worden war, hoffte er, dass Anspaugh sich bei seiner Suche genauso dämlich angestellt hatte wie bei allem anderen.
    Die Stimmen kamen näher, waren jetzt im Flur. Dann hörte er, wie Anspaugh von Kyle Mulrooney unter einem Vorwand in sein Büro gelockt wurde. Ihm blieb nicht mehr viel Zeit.
    Da entdeckte Brandon den Stick, der immer noch in seinem Rechner steckte, und riss ihn einfach heraus – womit er seine eigenen Regeln zum Umgang mit Sicherheitskopien brach. Er steckte den Stick in die Hosentasche, und nachdem er sich vergewissert hatte, dass niemand im Flur war, lief er hinaus. Ohne zu zögern oder sich auch nur einmal umzudrehen, warf er sich gegen die Eingangstüren des Gebäudeflügels und stürmte in den Gang hinaus.
    »Ein schöner Geheimagent bist du«, sagte er mit einem Lachen, während er zum Fahrstuhl eilte. »Rennst von deinem eigenen Schreibtisch weg. Wie erbärmlich.«
    Er hatte in den Außendienst gewollt, hatte das Labor und die Computer hinter sich lassen und ein bisschen Action erleben wollen. Tja, jetzt hatte er seine Action. Sich vor einem Idioten wie Anspaugh zu verstecken – das war verdammt peinlich.
    Aber mit ein bisschen Peinlichkeit konnte er umgehen. Er hoffte nur, dass er nicht am Ende der ganzen Geschichte seinen Job verlor.
    Oder im Gefängnis landete.
    Als Brandon am späten Vormittag bei Wyatt aufkreuzte, wirkte er wie ein Kind, das ein gefährliches Spiel spielt. Lily musste beinahe lachen, als er seinen Eiertanz mit Tom Anspaugh beschrieb. Sie wusste, dass dieses Spiel ernste Folgen hätte

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