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Black Dagger 01 - Nachtjagd

Black Dagger 01 - Nachtjagd

Titel: Black Dagger 01 - Nachtjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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gestellt. Hast du deine Rechte verstanden?«
    »Leck mich!«
    Butch legte seine Handfläche auf den Hinterkopf des Jungen und drückte die ramponierte Nase auf das Linoleum. »Hast du deine Rechte verstanden?«
    Billy stöhnte und nickte. Er hinterließ eine Spur frischen Blutes auf dem Boden.
    »Dann ist ja gut. Und jetzt machen wir uns an den Papierkram. Ich halte mich gern an die Vorschriften.«

6
    »Boo, hörst du jetzt mal auf!« Beth schlug mit der Faust auf ihr Kissen und rollte herum.
    Der Kater sah sie an und miaute. Im Schein der Küchenlampe, die sie extra angelassen hatte, sah sie, wie er immer wieder mit der Pfote an die Scheibe pochte.
    »Vergiss es, kleiner Tiger. Du bist ein Hauskater. HausKater. Glaub mir, die große, weite Welt ist nicht so toll, wie sie vielleicht von drinnen aussieht.«
    Sie schloss die Augen, und beim nächsten klagenden Miau fluchte sie und warf das Laken von sich. Missmutig ging sie zur Glastür und sah hinaus. Genau in diesem Moment sah sie den Mann. Er lehnte an der Gartenmauer; eine dunkle Gestalt, die viel größer war als die vertrauten Schatten der Mülltonnen und des Gartentischs.
    Mit zitternden Händen überprüfte sie das Schloss an der Tür und dann die Riegel der Fenster. Alles fest verschlossen. Sie zog die Vorhänge vor, schnappte sich ihr tragbares Telefon und stellte sich wieder hinter Boo.

    Der Mann hatte sich bewegt.
    Scheiße!
    Er kam auf sie zu. Wieder tastete sie nach dem Schloss an der Schiebetür und ging dann langsam rückwärts. Dabei blieb sie mit der Ferse an ihrem Futon hängen, taumelte und fiel nach hinten. Das Telefon glitt ihr aus der Hand und hüpfte davon. Hart schlug sie auf der Matratze auf.
    Unfassbar, die Tür schob sich auf, als hätte Beth nie das Schloss herumgedreht, als wäre es nicht gerade eben noch hörbar eingerastet.
    Immer noch flach auf dem Rücken liegend zappelte sie wild mit den Beinen, verstrickte sich in ihrem Laken bei dem Versuch, von dem Eindringling wegzukommen. Er war riesengroß, seine Schultern so breit wie Balken. Sein Gesicht konnte sie nicht erkennen, doch die Bedrohung, die von ihm ausging, fühlte sich an wie eine auf ihre Brust gerichtete Waffe.
    Wimmernd rollte sie sich auf den Boden und kroch auf Händen und Knien von ihm weg. Die Holzdielen unter ihr knirschten. Hinter sich hörte sie seine Schritte donnern, immer lauter. Sie kauerte sich zusammen wie ein Tier, blind vor Furcht; als sie gegen ihr Flurtischchen stieß, spürte sie nicht einmal Schmerz.
    Die Tränen liefen ihr über die Wangen, sie bettelte um Gnade und streckte die Hand nach der Wohnungstür aus –
    Da wachte Beth auf, mit offenem Mund, zu einem entsetzlichen Geräusch, das die Stille des Morgengrauens erschütterte.
    Es war sie selbst. Sie schrie so laut sie konnte.
    Erschrocken presste sie die Lippen zusammen und tatsächlich, ihre Ohren taten nicht mehr weh. Schwerfällig quälte sie sich aus dem Bett, schlurfte zur Glastür und begrüßte die ersten Sonnenstrahlen mit einer Erleichterung,
die sie beinahe schwindlig machte. Als sich ihr Herzschlag wieder einigermaßen normalisiert hatte, holte sie tief Luft und prüfte das Türschloss.
    Alles in Ordnung. Der Garten war leer. Alles war völlig normal.
    Sie stieß ein kurzes, hohles Lachen aus. War ja klar, dass sie schlecht träumen würde, nach allem, was gestern Nacht passiert war. Vermutlich würde sie noch eine ganze Weile hypernervös sein.
    Als sie sich umdrehte und zum Badezimmer ging, fühlte sie sich halbtot. Doch der letzte Ort auf der Welt, an dem sie jetzt sein wollte, war ihre Wohnung. Sie sehnte sich nach dem emsigen Gewimmel in der Redaktion, wollte zwischen Menschen, Telefonen und Papierbergen sein. Dort würde sie sich sicherer fühlen.
    Gerade wollte sie in die Dusche steigen, als sie einen scharfen Schmerz in ihrem Fuß verspürte. Sie untersuchte ihre nackte Sohle im Stehen und zog ein Stück Porzellan aus der Ferse. Als sie sich nun auf dem Boden umsah, bemerkte sie erst die Scherben der zersprungenen Schale, die immer auf ihrem Flurtischchen gestanden hatte.
    Verwundert fegte sie die Reste zusammen.
    Seltsam, sie musste die Schale wohl heruntergeworfen haben, als sie gestern nach dem Überfall in die Wohnung gestürmt war.
     
    Wrath war vollkommen erschöpft, als er in seine Kammer in Darius’ Haus tief unter der Erde ging. Er verschloss die Tür hinter sich und zerrte eine ramponierte Truhe aus dem Schrank. Die schwere schwarze Marmortafel, die er herausholte,

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